2022 neigt sich dem Ende entgegen. Hier bei spielpunkt haben wir in der Zeit das ein oder andere Brett- sowie Videospiel gespielt. Manches war brandneu und anderes schon seit einigen Jahren auf dem Markt. Spaß hatten wir mit den meisten Titeln. Welche Titel, die jeder von uns in diesem Jahr gespielt hat, einen besonders guten Eindruck hinterlassen haben, erfahrt ihr im nachfolgenden Beitrag.
Neben einigen Titeln des aktuellen Jahrgangs finden sich hier auch einige „ältere“ Titel wieder. Die Lieblingstitel der vergangenen zwölf Monate sind daher nicht gleichzeitig auch Neuheiten aus 2022. Bei der Vielzahl an Neuerscheinungen pro Jahr rückt dieser Faktor ohnehin schrittweise weiter in den Hintergrund: Es geht nicht mehr darum, möglichst neue, sondern möglichst gute – oder persönlich für gut befundene – Gesellschaftsspiele auf den Tisch zu bringen.
André
Marvel Champions
Ja, auch bei dem Gesellschaftsspielen gilt das Motto: Superhelden gehen immer. Wie gut die Marvel-Franchise spielerisch funktionieren kann, beweist Fantasy Flight Games nun bereits seit 2019. Mit seinem Dauerbrenner, der beständig mit neuen Inhalten gefüttert wird, ist den Machern ein echter Coup gelungen. Das „Living Card Game“ Marvel Champions bleibt nicht nur im Gespräch, es landet auch immer wieder mit großer Freunde auf dem Spieltisch.
Schon mit der Grundbox, die mit rund 45 Euro zu Buche schlägt, lässt sich jede Menge Spaß haben. Das deutlich feinere Spielgefühl kommt allerdings auf, wenn man sich auf Marvel Champions als Produktlinie einlässt. Heldenpakete, Szenarien, Erweiterungen – man kann viel Geld im Handel lassen, sofern man möchte. Ob und in welchem Umfang ein Spieler das tut, hängt von seinen persönlichen Vorlieben ab. Fantasy Flight Games flutet den Markt zwar mit neuen Inhalten, macht sie aber nicht zu Pflichtkäufen. Sammler kaufen alles, Gelegenheitsspieler von Marvel Champions begnügen sich mit dem Grundspiel und hinzugekauften Lieblingshelden, andere wiederum gehen selektiv vor und schaffen sich jene Erweiterungen an, von denen sie sich den meisten Spaß versprechen.
Die grundlegende Faustformel lautet dennoch: Je größer die Kartenauswahl ist, desto besser lassen Decks sich im Details anpassen. Immer wieder können Spieler so neue Kombinationen und Synergien entdecken – alles dreht sich letztendlich im Kern um die Deckbastelei. Es ist das Herzstück von Marvel Champions, das die immer neuen Erweiterungen nicht nur rechtfertigt, sondern sogar sinnvoll macht.
Star Wars: Outer Rim
Star Wars – seit rund 45 Jahren ist George Lucas Vision von Sci-Fantasy-Unterhaltung ein weltweites Phänomen der modernen Popkultur. Wer alle Filme gesehen, alle Videospiele gespielt, alle Hörspiele gehört und alle Bücher gelesen hat, sehnt sich nach mehr. Mehr Geschichten, womöglich sogar selbstgeschriebenen. Mit Star Wars: Outer Rim und der ersten Erweiterung Star Wars: Outer Rim – Offene Rechnungen erhalten Brettspiel-Fans die Möglichkeit, Teile der Story von Star Wars neu zu schreiben – zumindest im Kleinen.
Rein spielerisch war Star Wars: Outer Rim zu Beginn eher leichte Kost. Das Brettspiel war nicht überragend, aber auch kein Reinfall – je nach persönlichem Spielgeschmack bewegte man sich ziemlich sicher irgendwo dazwischen. Zu sehr in die Länge gezogen, teils monoton, mitunter repetitiv – Outer Rim hatte Schwächen und hat sich auch nach der Erweiterung noch. „Offene Rechnungen“ hat allerdings an den richtigen Stellen nachgebessert, sodass Star Wars: Outer Rim insgesamt von den neuen Inhalten und Anpassungen profitiert.
Was das Brettspiel allerdings von Beginn an konnte: Gute Geschichten erzählen. Ereignis um Ereignis wird ausgelöst, die textlastigen Mini-Karten treiben dabei die Story der jeweiligen Partie für die Spieler voran. Langweilig ist das auch während der gegnerischen Züge nicht – sofern man die Stärke des Brettspiels auch wirklich nutzt, Texte zelebriert und nicht dem eigenen Automatismus folgend einfach Karte um Karte wegarbeitet.
Sniper Elite: The Board Game
Schleichen in einem Brettspiel, bei dem alle gemeinsam an einem Tisch sitzen und vermeintlich alle die gleiche Szenerie sehen: das klingt als Konzept spannend, so richtig umsetzen konnten das bislang aber nur wenige Spiele. Ausgezeichnet einer Lizenz-Adaption gelingt das so außergewöhnlich gut, dass dieser Titel gern und oft auf den Tisch kommt: Sniper Elite – The Board Game.
Von Rebellion Unplugged hätte man das nicht unbedingt erwartet: Aufgrund der mangelnden Erfahrung und weil es sich ausgerechnet um ein lizenziertes Brettspiel handelt – einem Sub-Genre, bei dessen Titeln stets gerungen wird, ob die Macher die Vorlage nun getroffen haben oder nicht. Das Brettspiel zu Sniper Elite schafft nahezu eine Punktlandung, fängt die Grundidee des Videospiels ein und beschenkt Spieler mit einem enorm guten Stealth-Abenteuer auf dem Spieltisch. Als einsamer Wolf versucht ein Spieler der Runde das Unmögliche: gegen bis zu drei Gegenspieler bestehen, die gemeinsam agieren und sich absprechen, um dem Sniper das Leben schwer zu machen. Aussichtslos sind die Missionen des Scharfschützen deshalb aber nicht. Denn: Er agiert über weite Strecken des Spiels im Verborgenen, markiert seine Züge auf einem alternativen Spielbrett.
Ganz auf Action verzichten muss man bei Sniper Elite: The Board Game deshalb aber nicht. Es werden Fallen gelegt und auch die Gewehre kommen zum Einsatz. Allerdings mit Bedacht – was im Videospiel problemlos möglich ist, nämlich in Rambo-Manier über die Map zu fegen, ist bei der Brettspielversion keine echte Option. Das Spielkonzept dreht sich um die Schleicherei einerseits und das spannen eines immer enger werdenden Netzes andererseits. Die stetige Ungewissheit sorgt dabei für Spannung.
Honorable Mentions: Dune Imperium. Dauerbrenner, der immer wieder auf den Tisch kommt und das wird voraussichtlich so bleiben, immerhin steht bereits die nächste Erweiterung in den Startlöchern.
Jonas
Trickerion – Magisches Spielerlebnis
An dieser Stelle könnten genauso gut Anachrony oder Cerebria: The Inside World von Mindclash Games stehen. Dass doch Trickerion in der Überschrift zu finden ist, liegt ganz einfach daran, dass es das erste Spiel des Mindclash Trios war, das ich gespielt habe. Die beiden anderen Titel folgten dann innerhalb weniger Tage, während ich dank Coronainfektion ganz viel Zeit zum Regeln lernen und Spielen hatte. Tendenziell ist die Reihenfolge in meiner persönlichen Top-Liste etwas anders. Cerebria als Lieblingsspiel insgesamt, gefolgt von Anachrony und Trickerion, die beide locker in den Top 10 sind.
Trickerion war der Auslöser, das ich wirklich in die Welt der komplexen Spiele abtauchen wollte. Bei der Bestellung Anfang des Jahres habe ich noch zwischen diesem und Anachrony geschwankt. Am Ende war es das Thema und dessen Kompatibilität mit meinen Mitspielenden, das mich überzeugt hat, fürs Erste Trickerion zu bestellen. Dass ich am Ende des Jahres alle drei Spielen besitzen würde, war da noch nicht abzusehen.
In diesem Spiel übernehmen wir die Rollen von Illusionisten und Illusionistinnen, die in Magoria nach Ruhm und Ehre streben. Wir setzen unsere eigene Arbeitskraft und die unserer Handlanger und Spezialisten an den verschiedenen Orten der Stadt ein, um Tricks vorzubereiten und aufzuführen. Die Aufführungen finden im Theater statt. Hier muss das Programm klug gestaltet werden, um möglichst viel von der Darbietung der eigenen Tricks zu haben.
Im Kern ein Worker Placement-Spiel gibt es hier viele wunderbar verzahnte Elemente. Die Interaktion, gerade im Theater um die besten Aufführungszeiten, ist hoch. Fehler bestraft das Spiel recht hart. Trotzdem ist es immer wieder ein magisches Spielerlebnis, das bis zum Ende spannend bleibt. Wenn man es schafft, einen der Tricks der dritten Stufe aufzuführen, ist es unfassbar belohnend. Auch der Solomodus aus der Erweiterung Dahlgaards Akademie kann überzeugen, auch wenn es etwas zu viel in Sachen Regeln zu beachten gibt.
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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Corax Games Trickerion - Meister der Magie Brettspiel deutsch * |
Warps Edge – Kombinationen, fast so vielfältig wie der Weltraum
Mit diesem Solo Bag Builder gibt es ein weiteres Spiel auf meiner Liste, das etwas ausgelöst beziehungsweise verstärkt hat. Dieses Mal die Liebe zum Solospielen. Anfang des Jahres begann ich, immer häufiger die Spiele meiner Sammlung auch solo zu spielen. Anfangs um Spiele wieder auf den Tisch zu bekommen, die diesem länger fern geblieben waren, wurde das Solospielen schnell zu mehr, als nur einer Notlösung. Mit Freitag, Coffee Roaster und Onirim zogen auch bald die ersten reinen Solospiele ein.
Warps Edge fiel mir dann bei den Recherchen für meine „Alleinunterhaltungsliste“ auf. Da mir Bag Building als Mechanismus bereits bei Coffee Roaster viel Spaß gemacht hatte, folgte mit Warps Edge schnell ein weiteres Spiel mit diesem Mechanismus.
Ohne wirklich große Erwartungshaltung bin ich an das Spiel herangegangen, doch nach den ersten Partien wurde schnell klar: Das wird eines meiner Topspiele werden.
Wir fliegen als Taylor Minde unser Raumschiff und sind irgendwo in den Weiten des Weltalls gestrandet. Anstatt Sicherheit und Heimat finden wir dort das Mutterschiff der Aliens. Anfangs ist unser Schiff zu schwach, um zu gewinnen. Über jeden der maximal vier Warps verbessert sich unser Schiff (der Beutelinhalt) und am Ende haben wir eine Chance, das Mutterschiff und alle anderen Feinde zu besiegen.
Fünf unterschiedliche Mutterschiffe in vier Schwierigkeitsstufen, vier Raumschiffe mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Token, zufällig zusammengestellte Feinddecks und neue Fähigkeitenkarten machen jede Partie einzigartig. Im Hinblick auf die Wiederspielbarkeit ein hervorragendes Spiel. Irgendwann, wenn ich mit allen Raumschiffen gegen alle Mutterschiffe gewonnen habe, wird auch die Erweiterung Viren-Invasion einziehen. Der einzige Grund, warum es nicht mein meist gespieltes Spiel des Jahres ist, ist die etwas längere Spielzeit als bei Onirim.
Treehouse Diner – Familienspiel mit Suchtfaktor
Auch eine SPIEL-Neuheit hat es direkt in meine Top 3 des Jahres geschafft. Treehouse Diner hatte mich schon bei der Vorankündigung von der Optik angesprochen. Da es „nur“ ein Familienspiel sein sollte, war ich, gerade nach den Erfahrungen mit Die Tiere vom Ahorntal noch etwas unsicher, ob sich hinter der süßen Optik auch wirklich ein für mich spannendes Spiel verbergen würde.
Das Spiel hatte aber dafür gesorgt, dass ich den Verlag Funtails auf dem Schirm hatte. Nach dem Gespräch mit Steffen für die Verlagsvorstellung, kam das Spiel auch bald mit einem fleißigen Flughörnchen bei mir an.
Als Küchenhilfen in einem Waldlieferdienst versuchen wir hier, den Köchen die richtigen Zutaten aus dem Lager zu bringen, bevor die Kunden wegen der Wartezeit ungeduldig werden und schnappen unseren Mitstreitern die besten Bestellungen am Telefon vor der Nase weg.
Je mehr wir das Spiel gespielt haben, umso häufiger wollten wir es auch wieder spielen. Allein im November kam das Spiel 15 Mal auf den Tisch. Irgendwann wollte ich dann auch nicht mehr auf andere Menschen warten und habe angefangen mir für das Spiel einen Solomodus zu überlegen, der mit für die große Zahl an Partien verantwortlich ist. Inzwischen ist diese „Fanvariante“ auch auf BoardGameGeek.
Die beiden Module „Bienen“ und „Geheimzutat“ fügen genau das richtige hinzu, damit uns das Spiel langfristig fesseln kann. Gerne mit beiden Module zusammen, aber mindestens mit den Bienen gibt es dieses Spiel bei uns immer wieder.
Honorable Mentions: Vivid Memories – wunderschönes abstraktes Drafting Spiel um Erinnerungen; Everdell Complete Collection – die gesamte Welt von Everdell an einem Ort.
Tim
Patchwork Express
Die Patchwork-Reihe existiert schon länger und ich habe schon öfters von einer Freundin gehört, wie schön das Spiel doch sei. Wie es der Zufall wollte, sah ich irgendwann ein reduziertes Exemplar von Patchwork Express und griff zu. Schnell stellte sich heraus, dass diese Version ein vereinfachtes Patchwork ist. Das heißt, die Spieldauer ist kürzer, die Teile sind größer und die Kosten kleiner – ideal für ältere und jüngere Spielerinnen und Spieler. Das hat mich aber überhaupt nicht abgeschreckt, sondern ich fand die kürzere Spieldauer recht gut. So konnte man schnelle Partien nacheinander spielen.
Grundsätzlich geht es bei dem Patchwork spielen immer um dasselbe: Ihr sammelt Knöpfe und kauft euch damit Flicken für euer Patchwork. Manche Flicken haben Münzen aufgedruckt und sorgen dafür das während des Spiels auch wieder Münzen in euren Vorrat kommen. Neben den Münzen gibt es noch die Zeit als Ressource – Flicken kosten immer Münzen und Zeit. Mit der Zeit wird auch die Reihenfolge bestimmt, man ist immer solange am Zug, bis man den Zeitstein vor den, der anderen Person schiebt.
Am Ende solltet ihr möglichst viele Knöpfe und wenig Lücken in eurer Decke übrig haben. Eure gesammelten Münzen zählen als Pluspunkte, von denen ihr pro freies Feld auf eurer Decke noch zwei Punkte abziehen müsst.
Diese Idee zieht sich durch alle Patchwork-Teile, allerdings jeweils mit einem eigenen Design (einen Vergleich von Patchwork, Patchwork Express und Stapel und Stopf findet ihr hier). Stapel und Stopf war dann das erste Spiel bei dem ihr keine Decke näht, sondern einen Umzugswagen befüllt habt (einen Beitrag dazu, findet ihr hier).
Am Ende ist es die Mischung zwischen kurzweiligem Spiel mit dem Drang etwas perfekt ohne Lücke zu erstellen, was für mich den Reiz von Patchwork Express ausmacht.
Nebel über Carcassonne
Ein weiterer Titel, auf den ich mich sehr lange gefreut habe ist Nebel über Carcassonne. Es handelt sich dabei um den ersten kooperativen Teil der Reihe. Das grundlegende Spielprinzip bleibt gleich, die Wiesenwertung fliegt raus und stattdessen wabert ein Nebel über die Städte und Wiesen. Das Spiel beinhaltet 6 Missionen, die ich nacheinander spielen könnt. Jeede Mission bringt neue Elemente oder Regeln ins Spiel und gibt euch neue Zielvorgaben. Dabei gilt es immer, die Zielpunktzahl zu erreichen, bevor alle Plättchen verbraucht sind oder euch die Geister ausgehen. Geister? Ja, die müsst ihr vertreiben, wenn ihr Frieden nach Carcassonne bringen wollt. Jedes mal wenn ihr ein Nebelplättchen auslegt, kann es sein, dass ihr Geister platzieren müsst. Könnt ihr keine Geister mehr platzieren verliert ihr das Spiel. Auch verliert ihr, wenn euch die Plättchen ausgehen, ihr aber noch nicht die Zielpunkte erreicht habt.
Als neue Plättchen kommt der Friedhof und ein Schloss hinzu. Beide sorgen dafür, dass ihr in der Partie mehr Geister platzieren müsst – was irgendwann echt knifflig wird. Geister vertreiben könnt ihr nur, wenn ihr Nebelfelder abschließt (so wie bei einer Burg) oder auf eine Punktewertung verzichtet (was knifflig ist, da ihr ja auch Punkte für das Gewinnen braucht).
Jedes der sechs Level hat andere Zielbedingungen, wodurch jede Mission etwas schwieriger, als die vorherige ist – Try & Error ist also garantiert, und natürlich spielt auch etwas Glück mit, denn die schlechten Karten kommen natürlich dann, wenn man sie nicht gebrauchen kann.
Gemeinsam Carcassonne zu spielen ist aber eine sehr interessante Abwechslung. Neben dem eigenständigen Spiel, kann man die neuen Plättchen aber auch als Erweiterung für das Grundspiel benutzten.
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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Hans im Glück, Nebel über Carcassonne, Familienspiel,... * | 23,99 EUR |
Next Station: London
Next Station: London ist ein Flip & Write Spiel von Matthew Dunstan, das in diesem Jahr bei HCM Kinzel erschienen ist. Über vier Runden hinweg gilt es das U-Bahn-System von London neu anzuordnen. Dafür tragen wir in jeder Runde eine U-Bahn-Linie ein. Dabei dürfen wir unsere Strecke immer nur zu der Station verlängern, die gerade aufgedeckt wurde – und immer nur entlang der vorgezeichneten Linien.
Die Linien dürfen sich nicht kreuzen, aber die selbe Station anfahren, das solltet ihr auch nutzen, da das Bonuspunkte gibt. Nach jeder Runde wechselt ihr die Stiftfarbe und startet bei dem Startbahnhof der jeweiligen Farbe. Die Punkte für jede Linie setzen sich aus der Multiplikation der befahrenen Bezirke und der Anzahl der Bahnhöfe im besten Bezirk zusammen. Für jede Flussüberquerung gibt es noch zwei Zusatzpunkte. Stationen, die von mehreren Linien befahren werden geben Zusatzpunkte. Es gibt also einiges, das ihr beim Bauen berücksichtigen sollten, ohne das ihr davon überfordert werdet.
Generell sind die Regeln sehr einfach und machen das Spiel ideal, um es auch mit neuen Leuten zu spielen. Die Spieldauer ist auch sehr angemessen, sodass man schnell eine neue Partie starten kann. Ich hoffe das wir in nächster Zeit auch U-Bahn oder Bahnstrecken in anderen Städten bauen können.
Im neuen Jahr könnt ihr euch auch auf einen eigenen Beitrag zu dem Spiel freuen.
Honorable Mentions: Dorfromantik – spannende Umsetzung des entschleunigenden Videospiel-Hits, für eine richtige Bewertung konnte ich es noch nicht oft genug spielen, Zitrushain – wie Obsthain, schnell gelernt und schnell gespielt, aber mit genug Neuerungen, um mindestens genauso spannend zu sein.
Sven
An Age Contrived
An Age Contrived ist ein Euro Game, welches Anfang nächsten Jahres auf Kickstarter starten wird. Ich konnte den Prototypen im Rahmen unserer Crowdfunding-Previews testen und bin sehr positiv gestimmt. Das Spiel hat unserer Spielegruppe so viel Spaß bereitet, dass wir es kaum wieder hergeben wollten. Nun warten wir gespannt auf den Start der Crowdfunding-Kampagne. Daher landet das Spiel des noch jungen Publishers Bellows Intent auf Platz 1 meiner Lieblingsspiele dieses Jahres.
In An Age Contrived übernehmen wir die Rolle von Göttern, die ihre Macht aus dem Glauben der Sterblichen an die Stärke unserer Macht ziehen. Dabei programmieren wir Ressourcen auf unserem Spielertableau und können so eine Engine entwickeln, um mächtige Bauwerke und Zivilisationen in der Welt von Eldain zu erschaffen.
Durch einen kreativen und so noch nie dagewesenen Mechanismus bietet das Spiel eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie man eine Partie angehen kann. Keine Partie gleicht der anderen. Ich persönlich hatte selten so viel Spaß wie mit An Age Contrived, weshalb es verdient auf Platz 1 meiner persönlichen Top 3 landet.
Kingdomino Origins
Weiter geht es mit Kingdomino Origins. Mit einer Wertung von 85 % in unserem Test überzeugte uns der neuste Ableger des beliebten Legespiels und landet seitdem immer wieder auf unserem Tisch. Gerade für einen Einstieg bzw. Abschluss eines Spieleabends oder als kleines Spiel zwischendurch begeistert das Spiel mich jedes Mal aufs Neue.
Dabei hatte ich von Anfang an keine großen Erwartungen an das Spiel und dachte, es wäre schnell ausgespielt. Allerdings bietet Kingdomino Origins gerade durch seine drei Spielmodi, die jeweils zu unterschiedlichen Vorgehensweisen beim Puzzeln seines Stammes führen, viel Abwechslung.
Grundziel des erstem Spielmodus ist es möglichst große zusammenhängende Gebiete mit Feuerstellen zu bilden. Die weiteren Spielmodi bringen dann Ressourcen ins Spiel, die man im zweiten Modus entweder Sammeln oder im dritten Modus Ausgeben muss, um Höhlenmenschen für seinen Stamm zu erhalten. Diese geben neben den Gebieten dann jeweils zusätzliche Siegpunkte.
Dadurch, dass es einfach und schnell zu spielen ist, dennoch durch viel Denkleistung beim puzzeln seiner Gebiete fordert, wird Kingdomino Origins wahrscheinlich über dieses Jahr hinaus noch viel Spielzeit erhalten.
Wonderlands War
Es war schwierig, einen dritten Platz zu bestimmen. Viele Spiele wurden gespielt, viele auch als gut befunden. Letztendlich fiel meine Wahl auf Wonderlands War von Tim Eisner, Ben Eisner und Ian Moss. Auch wenn meine erste Partie mich nicht überzeugte und ich das Spiel anfangs auch wieder verkaufen wollte, wuchs mir Wonderlands War mit jeder Partie, die ich spielte, immer mehr ans Herz. Mittlerweile ist es eines der Spiele, die ich immer wieder gerne aus dem Regal hole.
In Wonderlands War übernehmen 2 – 5 Spielende die Rolle bekannter Charaktere des beliebten Romans Alice im Wunderland von Lewis Carroll. Innerhalb von drei Runden kämpfen wir um die Vorherrschaft bekannter Gebiete des Wunderlandes, in dem wir Wunderländer für unsere Sache rekrutieren und diese in den Kampf schicken. Dies funktioniert in Form eines klassischen Bag-Builders. Wir füllen unseren Beutel während der Tee-Phase mit Kampfeinheiten, die wir während der Kriegs-Phase, in den jeweiligen Gebieten um die wir kämpfen, ziehen können. Alle Einheiten besitzen dabei unterschiedliche Fähigkeiten, die das Kampfgeschehen beeinflussen können. Doch wir müssen auf die sogenannten Madness Chips aufpassen, welche sich ebenfalls in unserem Beutel befinden. Ziehen wir zu viele davon, verlieren wir unseren Verstand und somit auch den Kampf im jeweiligen Gebiet.
Durch die asymmetrischen Fähigkeiten der Charaktere und der Kampfeinheiten (welche jeweils noch eine A, B, C oder D Version besitzen) ist Wonderlands War ein spaßiger Kampf um die Vorherrschaft der Gebiete, in dem man sich zusätzlich noch den besten Beutel zusammenpuzzeln kann. Auch besitzt Wonderlands War eine hohe Wiederspielbarkeit, da das Spielbrett immer andere Möglichkeiten bietet sich zu verbessern. Zudem ist das Spiel vergleichsweise einfach zu erlernen und konnte bisher jeden überzeugen.
Honorable Mentions: Nemesis – semi-kooperativer Horror auf einem Raumschiff, indem wir keinem unserer Mitspielenden vertrauen können; Harry Potter – Kampf um Hogwarts – spielerisch gute Umsetzung einer Marke, die ich liebe. Wird besonders zu Weihnachten immer wieder bei uns gespielt.
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Skybound Games - Wonderland's War * |
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