Die Wiener Spiele Akademie hat das komplexe Brettspiel „Airship City“ zum „Spiele Hit für Experten 2020“
gekürt. Die Kategorie steht für eine höhere Einstiegsschwelle, Komplexität und Spielspaß für erfahrene Spieler. Für den noch kleineren Verlag Spielefaible eine große Ehre.
Wie der Name bereits anklingen lässt geht es bei Airship City darum eine Stadt mit der Hilfe von Luftschiffen zu bauen. Die Stadt mit allem Nötigen zu versorgen ist hart, weswegen die Bewohner den Luftschiff Ingenieuren vertrauen müssen. Schlüpfe in die Rolle als Versorger einer neuen Stadt zwischen den Wolken.
Spieler müssen Ressourcen sammeln, Luftschiffe in Werften bauen und eben diese nutzen, um die Stadt zu unterstützen neue Gebäude zu errichten. Mit Spenden und Wohltätigkeiten kannst du dich beliebt machen oder durch gewinnbringenden Verkauf der Schiffe dein eigenes Kapital vergrößern. Auch Aufträge der Stadt gilt es zu erfüllen, doch man muss immer seine Arbeiter im Blick behalten.
Airship City: Worker-Placement über viele Runde
Ruhm und Ehre bringen am Ende den Sieg, wenn das Wohl der Stadt gesichert ist. Das Spiel funktioniert über einen Worker-Placement-Mechanismus und frei bewegbare Aktionsplättchen. Hier steckt auch die erste kniffelige Hürde, denn alle Mitspieler können auf die Plättchen einwirken und ihre Positionen verändern. Das Setzen von Arbeitern muss also gut geplant werden, denn wie bei vielen Expertenspielen sind Ressourcen rar.
Das Prinzip an sich ist alt bekannt, Ressourcen sammeln, Arbeiter sammeln und Luftschiffe bauen/einsetzten. Doch das übliche Managen der Ausgaben, zieht sich bei Airship City über ganze 20 Runden in fünf Etappen. Und durch das verschieben der Aktionsfelder muss man oft von vorne überlegen. Lange Planung währt also selten lang.
Zu den Eckdaten bleibt zu sagen, dass sich drei bis vier Spieler beteiligen können und das empfohlene Alter bei 12 Jahren liegt. Mit einer Spielzeit von 75 bis 120 Minuten kann man einen Spieleabend gut füllen. Ob Airship City auch im Desing überzeugt ist wohl Geschmacksache.
Die aus Japan stammenden Autoren haben das Spiel passend zu ihrem Verlag „Analog Lunchbox“ gestaltet. Pastellfarben und vereinfachte Grafiken, stehen konträr zu den komplexeren Spiele-Mechanismen und die kleinteiligen Spielmaterialen können leicht verrutschen. Zudem geben Sie der Steampunk Richtung, meiner Meinung nach, einen eher drögen Anstrich. Doch im Mittelpunkt bleibt und steht der Spielspaß, der hier nicht zu fehlen scheint.
Analog Lunchbox
Erwähnenswert erscheint mir der ursprüngliche Verlag von Airship City, bei dem bisher zehn Spiele erschienen sind. In Japan, genauer gesagt Tokio, ist der Sitz der beiden Spieleentwickler und Designer. Alle ihre Spiele sind sich ähnlich in der Gestaltung, doch bei dem Spiel Abyssal Line, ihr neustes Spiel, ist das Design deutlich überzeugender als das von Airship City.
Das Design liegt in der Hand von Saori Shibata, studierte Grafikdesgnerin aus Hokkaido und Masaki Suga übernimmt die Ausführungen und Überlegungen der Spiele-Mechanismen. Im Januar 2016 starteten sie zusammen das Brettspiel-Label „Analog Lunchbox“. Am bisher erfolgreichsten war das Spiel „Passtally“
Die Wiener Spiele Akademie
In Deutschland erscheint das Spiel im norddeutschen Verlag Spielefaible dessen Vorsitzender Henning Voss erklärt:
„Wir waren von Anfang an von der Klasse unseres Spiels überzeugt. Spätestens als es letztes Jahr auf der Nominierungsliste zum portugiesischen Spiel des Jahres ‚Jogo de Ano‘ stand, wussten wir, dass die besondere Mischung aus ungewöhnlichen Abläufen, Material und Thema nicht nur bei Spielern, sondern auch bei Kritikern extrem gut ankommt. Doch der überraschende Erfolg mit der Auszeichnung ‚Spiele Hit für Kenner’ ist einfach überwältigend. Damit hatten wir nicht gerechnet.“
Am 6. Juli kam es zu der Verleihung des Preises, der Verlag Spielefaible ist begeistert, denn den begehrten Preis abzuräumen ist gar nicht so leicht. Die Wiener Spiele Akademie ist das österreichische Äquivalent zum deutschen Spiele Preis. Preise werden in fünf verschiedenen Kategorien gewählt von einem sechsköpfigem Gremium. Das Spiel der Spiele ist die höchste Auszeichnung, die dieses Jahr an das österreichische Quizspiel „Smart 10“ ging. Weitere Auszeichnungen gibt es für den HIT in Familien- und Kinderspielen, Spiele mit Freunden sowie das hier vorgestellte Expertenspiel. Seit 2001 wählen Sie Spiele für die Auszeichnung aus.
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