In den Jahren 1845 bis 1849 verfaulten die Kartoffeln auf den Äckern Irlands und zerstörte damit vor allem die Lebensgrundlage der ländlichen Bevölkerung. Die gewaltige Hungersnot dezimierte die Bevölkerung Irlands innerhalb weniger Jahre. Die Not von damals prägt das Leben in Irland bis heute. Black 47 spielt vor den Hintergründen der bei uns kaum bekannten großen Hungersnot Irlands. Begleitet von einem großartigen Darstellerensemble spiegelt der Arthouse-Action-Streifen die Schrecken und das Leiden der historischen Realität wieder.
„Phytophthora infestans“ hieß der aus Nordamerika eingeschleppte Pils, welcher dafür verantwortlich war, dass mehrere Kartoffelernten nahezu vollständig ausfielen. Der Pilz greift zuerst das Kartoffelkraut an und lässt es faulen. Die Sporen werden dann in den Boden geschwemmt und greifen die Knolle an. Das Gewebe der gesamten Kartoffelpflanze wird zerstört. Schnell wird das gesamte Feld befallen und der Pils breitet sich weiter aus. Als Folge kam es zur größten Hungersnot Nordirlands.
Black 47: Das schwarze Jahr 1847
Black 47 setzt im Jahr 1847 an als die Hungersnot ihren traurigen Höhepunkt hatte. Anders als viele seiner Landsleute welche als einzigen Ausweg eine Auswanderung nach Übersee sahen, kehrt Hauptfigur Martin Feeney (James Frecheville) in seine Heimat zurück. Nachdem er Jahrelang für die Briten in Afghanistan gekämpft hat muss er nun miterleben wie seine Heimat zugrunde geht, während die britische Krone tatenlos dabei zusieht wie die Menschen verhungern. Ihrer Lebensgrundlage beraubt können viele Iren ihre Pacht nicht mehr bezahlen und werden von den englischen Stadthaltern und Soldaten verjagt. Vor seinen Augen werden die Witwe seines Bruders und ihre Kinder aus ihrem Haus vertrieben. Sein Neffe wird vor Ort erschossen, kurze Zeit später erfrieren Schwägerin und Nichte. Angetrieben von Rache packt Feeney sein Gewehr und beginnt einen blutigen Feldzug gegen die Verantwortlichen.
Um ihn zur Strecke zu bringen, setzen die britischen Behörden Feeneys Mitstreiter aus Afghanistan Hannah (Hugo Weaving) und Armeeoffizier Pope (Freddie Fox) auf ihn an. Ahnen dabei jedoch nicht, dass Hannah größten Respekt für Feeney hegt und weiß, dass dieser auf der richtigen Seite steht.
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Wie in Black 47 dargestellt nutzten Vertreter der britischen Krone die Hilflosigkeit der irischen Bevölkerung schamlos aus. Statt der darbenden Landbevölkerung in der Not zu helfen, vertrieben die englischen Stadthalter die Bauern von Ihrem Land und nutzten die Folgen der Hungersnot aus um sich selber zusätzliches Land einzuverleiben – Land von einer Fruchtbarkeit, die es sonst auf den britischen Inseln nirgendwo gibt.
Leidende Iren und Skrupellose Engländer
Als Pächter unterstanden die irischen Bauern dem englischen Pachtrecht, dies gab den englischen Grundherren die Möglichkeit die Bauern von Ihrem Grund und Boden zu vertreiben sofern Sie ihren Pflichten als Pächter nicht nachkamen. Dies nutzten die Briten schamlos aus um ihren Kolonialisierungsdrang weiter auszuleben und das britische Empire zu vergrößern.
Befeuert wurde die Hungersnot darüber hinaus noch durch die Entscheidung der britischen Regierung die Getreideexporte aus Irland trotz der Hungersnot nicht zu stoppen. Damit wurde der Zorn der Hungernden noch zusätzlich geweckt, die Getreideverschiffungen mussten in der Folge unter Polizeischutz abgewickelt werden. Die große Hungersnot und das Verhalten der britischen Regierung sorgte dafür, dass sich das sowieso schon angespannte Verhältnis der Iren zur britischen Krone weiter verschlechterte.
Die Nachwirkungen der Katastrophe haben bis heute Einfluss auf das Verhältnis zwischen Irland und England. Vermutlich hat genau dieses skrupellose Verhalten der Engländer während der großen Hungersnot die Unabhängigkeitsbestrebungen der irischen Bevölkerung voran getrieben. Denn schon in den 1870er-Jahren bildeten sich erste Organisationen, die eine Landreform sowie eine Unabhängigkeit Irlands erreichen wollten. Viele gewaltsame Auseinandersetzungen mit der britischen Krone waren die Folge. Irland erlangte schließlich mit dem Anglo-Irischen Krieg zwischen 1919 und 1921, mit Ausnahme von Nordirland, seine Unabhängigkeit.
Deutsche Free-TV Premiere von Black 47
Black 47 feiert am Freitag, 12. Februar seine deutsche Free-TV Premiere im 3sat. Der Action-Arthouse Streifen mit Western anleihen inszeniert die Schrecken der damaligen Hungersnot mit schonungslosen Bildern und kann einen großartigen Cast aufweisen. Leider verbinden sich hier Logiklücken und eine allzu gewollte Inszenierung mit einem bisweilen langsamen Tempo und einer vorherzusehenden Geschichte, womit Regisseur Lance Daly die Aufmerksamkeit des Zuschauers sehr strapaziert. Dennoch können alle Western und Action Fans, welche der Einblick in ein ungewöhnliches historisches Setting interessiert, bedenkenlos einschalten. Der Film ist nach Ausstrahlung 30 Tage lang in der 3sat-Mediathek abrufbar.
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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Black 47 [Blu-ray] * | 7,99 EUR |
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