2016 kam mit Kingdomino ein Legespiel auf den Markt, dass das Dominoprinzip in kreativer Art und Weise auf den Tisch brachte. Es gewann zahlreiche Preise, unter anderem den für das Spiel des Jahres 2017. Kein Wunder, dass zahlreiche Nachfolger folgten. Darunter Dragomino, welches 2021 sogar zum Kinderspiel des Jahres ernannt worden ist. Kein Wunder, dass das erfolgreiche Prinzip einen weiteren Teil spendiert bekommt. Dieser heißt Kingdomino Origins und ist kürzlich auf Deutsch bei Pegasus erschienen.
Kingdomino Origins verschlägt uns noch weiter in die Vergangenheit als seine Vorgänger. Diesmal bauen wir unser Königreich bzw. Territorium in der Steinzeit auf. Als Oberhaupt eines steinzeitlichen Stammes erweitern wir unser Territorium und nutzen die Lava der Vulkane, um unserem Stamm überlebenswichtiges Feuer zu bringen. Eine Änderung, die das Original angenehm taktischer werden lässt.
Drei Spielmodi bieten große Vielfalt
Mit dabei sind drei Spielmodi, die mit nur kleinen Veränderungen das Spielverhalten komplett verändern:
Der Feuer-Modus stellt dabei den klassischen Spielmodus dar. Wie im Original bauen wir ein 5×5 großes Territorium auf, indem wir möglichst große Gebiete mit möglichst vielen Feuer-Symbolen (anstelle von Kronen) bilden. Gebiete bestehen dabei immer aus einem von sechs Landschaftstypen. Die Siegpunkte eines Gebietes ergeben sich am Ende des Spiels aus der Anzahl der Felder des Gebietes multipliziert mit der Anzahl der darin enthaltenen Feuer-Symbole. Neben den klassischen Landschaftstypen fügt Kingdomino Origins die Vulkane neu hinzu. Diese brechen aus, sobald sie an das eigene Territorium angelegt werden. Je nach Anzahl der Krater spuckt der Vulkan dann ein Plättchen mit ein bis drei Feuer-Symbolen aus, dass man je nach Art des Plättchens ein bis drei Felder weit vom Vulkan platzieren kann. Durch die neu entstandenen Feuer kann der Multiplikator deutlich angekurbelt werden. Allerdings zählen Vulkane selbst keine Punkte. Daher muss abgewägt werden, ob man lieber sein Gebiet erweitert oder Vulkane setzt. Mit dieser kleinen Neuerung wird Kingdomino Origins schon in seiner Grundvariante deutlich taktischer als das Original.
Der Totem-Modus bringt eine weitere Neuerung, die Ressourcen, ins Spiel. Im Gesamten gelten hier jedoch dieselben Regeln, wie im Feuer-Modus. Es kommen lediglich zusätzliche Siegpunkte für die Spielenden hinzu, die jeweils die meisten Ressourcen einer Art gesammelt haben. Denn sobald ein Spielender die meisten Ressourcen einer Art besitzt, bekommt dieser ein Totemplättchen, das je nach Seltenheitsgrad mehr Siegpunkte am Ende gibt. Zusätzlich zu den Totems erhält man einen weiteren Siegpunkt für jede Ressource im eigenen Territorium dazu. Allerdings verbrennen Ressourcen durch das Feuer eines Vulkanausbruches. Man achtet in diesem Modus also zusätzlich auf eine gute Platzierung des Feuers und stellt sich die Frage, auf welche Ressource man für ein Feuer verzichten kann.
Der letzte Modus ist der Höhlen-Modus und stellt den Anspruchsvollsten aller Modi dar. Auch hier gibt es die Ressourcen, allerdings werden die Totems durch Höhlenmenschen ersetzt, die man sich mit Hilfe der Ressourcen kaufen kann. Diese bringen dann unterschiedliche Boni. Der Jäger bringt beispielsweise drei Siegpunkte pro Mammut, dass um ihn herumsteht. Krieger hingegen verstärken sich gegenseitig, indem sie nebeneinanderstehen und eine Horde bilden. Die Summe der gemeinsamen Stärke wird dann mit der Größe der Horde multipliziert und ergibt so die Siegpunkte. Durch diesen Zusatz wird der Aufbau des eigenen Territoriums deutlich taktischer und überlegter. Große Territorien sind zwar immer noch wichtig, allerdings überlegt man sich nun öfters, ob man nicht doch das Territorium kleiner gestaltet, dafür aber für die Boni der Höhlenmenschen durch geschicktes Legen der Ressourcen erhöht.
Für jeden Spielertyp geeignet
Kingdomino Origins kam in allen Konstellationen gut an. Ob zu zweit oder zu viert, alle Spielenden, Vielspielende sowie Kinder, fanden das Spiel durchweg unterhaltsam. In unseren Testgruppen gab es allerdings unterschiedliche Meinungen zu den verschiedenen Modi. Am besten kam der Totem-Modus an, da durch die verschiedenen Höhlenmenschen das Spiel deutlich komplizierter wurde und das entspannte Spielprinzip, welches Kingdomino ausmacht, stressiger schien. Allerdings bietet der Höhlen-Modus eine gelungene Abwechslung an. Besonders Vielspielende, die das Original oder die anderen Modi schon bis zum Abwinken gespielt haben, werden ihren Spaß mit dem Taktieren rund um die Höhlenmenschen haben.
Die Regeln sind durchweg gut und verständlich geschrieben. Nie hatten wir Verständnisprobleme, alles war klar und deutlich. Natürlich ist Kingdomino Origins kein taktischer Kracher wie andere Spiele, allerdings kann man einfach nichts Schlechtes über die Regeln sagen. Von Vornhinein schlägt das Regelheft vor, mit dem Feuer-Modus anzufangen und dann erst die weiteren Modi zu spielen. Die Einstiegshürde ist dadurch recht niedrig und auch Nicht-Spieler könnten sich schnell zurechtfinden. Allein die Übersicht über die Anzahl der Plättchen aller Landschaftstypen hätte auf der anderen Seite des Vulkanes gedruckt werden können, damit man diesen nicht immer umdrehen muss, um eine Übersicht zu erhalten und dann wieder umdrehen muss um neue Dominosteine zu ziehen. Dies ist aber Meckern auf hohen Niveau.
Es fühlt sich einfach gut an
Die Qualität von Kingdomino Origins ist herausragend. Viele Spiele können sich hier eine Scheibe von abschneiden. Die Dominoplättchen haben eine schöne Dicke, die Holzressourcen bestechen mit ihren aufgedruckten Details, der Stoffbeutel aus dem Original wird durch einen magnetischen Vulkanturm ersetzt, aus dem man kinderleicht die neuen Dominosteine ziehen kann… Das Spiel fühlt sich durchweg einfach gut an und gibt einem das Gefühl ein richtiges Qualitätsprodukt in der Hand zu halten. Einzig und allein die 3D-Hütten die auf dem Startstein platziert werden waren enttäuschend. Hier hätten wir uns ebenfalls eine Figur aus Holz gewünscht, da diese perfekt zu den Holzressourcen und -figuren gepasst hätte.
Infos zu Kingdomino Origins |
Spielerzahl: 2 bis 4 Alter: ab 8 Jahren Spielzeit: 20 – 40 Minuten Schwierigkeit: leicht Langzeitmotivation: hoch Klassifikation: Familienspiel Kernmechanismen: Legespiel, Ressourcenmanagement Autor: Bruno Cathala |
Fazit
Kingdomino Origins überzeugt auf ganzer Spur und stellt mit seinen unterschiedlichen Spiel-Modi und Verbesserungen einen würdigen Nachfolger dar. Es ist durch seine drei Spiel-Modi für alle Spieltypen geeignet und kann so gut wie immer für eine kurze Partie dazwischengeschoben oder über den ganzen Abend lang in mehreren Runden gespielt werden. Wer das Original schon mochte, kann auch bei Kingdomino Origins getrost zuschlagen und wird ein Spiel erhalten, welches die Erfolgsformel nochmal verbessert und motivierender gestaltet. Spielende, die Kingdomino zuvor noch nicht ausprobiert haben, sollten spätestens jetzt einen Abstecher in die Steinzeit machen. Denn dieser lohnt sich voll und ganz.
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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Pegasus Spiele 57113G Kingdomino Origins * | 23,99 EUR |
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