Nachdem im letzten Jahr schon Aetherya vom französischen Verlag Nostromo Éditions bei HUCH! erschien, kam nun das neuste Spiel des Spieledesigners François Bachelart beim deutschen Spielepublisher heraus. In Rivality kämpfen 1 – 4 MagierInnen durch geschicktes Legen von Terrainplättchen um die Kontrolle eines Gebietes rund um eine farbenprächtige Manaquelle. Wie sehr uns der Mix aus Legespiel und Area Control gefallen hat, erfahrt ihr in dieser Rezension.
Die farbenprächtige Manaquelle ist der Zufluchtsort für Magier, um sich zu sammeln und neue Kraft zu schöpfen. Doch mit solch einer Macht kommt oft auch große Gier auf. Der ehemals friedliche Wald wird mittlerweile von Magiern und ihren Golem-Armeen, die um die Kontrolle der Manaquelle kämpfen, in seiner Ruhe gestört. Denn der Magier, der die Quelle kontrolliert, kontrolliert die gesamte Magie im Land.
Platzieren und Zaubern
In Rivality ist es unser Ziel, mit Hilfe von kontrollierten Terrainplättchen die meisten Punkte am Ende des Spiels zu haben. Dazu spielen wir in unserem Zug eines von zwei Terrainplättchen aus unserer Hand aus, legen unseren Zauberer samt einem Golem auf dieses Plättchen und aktivieren alle Zaubersprüche, die auf dem gelegten Plättchen stehen.
Während unser Zauberer unser soeben platziertes Terrainplättchen für einen Zug schützt, können wir mit Hilfe der Zaubersprüche eine bestimmte Anzahl von Golems auf weitere Terrainplättchen schicken, die 1 – 3 Felder weit vom platzierten Plättchen entfernt liegen. Je nachdem, wo und wie wir unser Terrainplättchen platziert haben, wirken wir die Zaubersprüche dementsprechend auch auf unterschiedliche Terrainplättchen aus. So schicken wir Zug für Zug neue Golems in den Kampf um die Vorherrschaft und versuchen unsere Position auf Plättchen mit einer möglichst hohen Punktzahl zu festigen.
Die Partie endet sofort, sobald alle Spielenden alle ihre Terrainplättchen ausgespielt haben oder ein Spielender alle seine Golems eingesetzt hat.
Taktische Besonderheiten
Manche Terrainplättchen besitzen Schilde, die je nach Anzahl der Schildsymbole einen Golem beim Platzieren blockieren. Wenn beispielsweise ein Plättchen 1 Schild besitzt, so braucht man mindestens 2 Golems, um dieses Plättchen anzugreifen. Der Spielende, der solch ein Plättchen kontrolliert, aktiviert das Schild automatisch und ist besser gegen Angriffe der Gegenspielenden geschützt.
Zudem dürfen auf einem Terrainplättchen nur 5 Golems stehen. Schickt man Golems auf ein Plättchen, welches schon 5 Golems besitzt, so werden so viele Golems der Gegenspielenden entfernt, bis das Maximum wieder erreicht worden ist. Besitzt ein Plättchen 5 Golems eines einzelnen Spielendens, so gilt dieses als „Verschanzt“. Verschanzte Plättchen erhalten ein zusätzliches Schild.
Durch diese beiden kleinen, aber feinen Besonderheiten schaut man Zug für Zug, mit welchen der beiden Plättchen auf der Hand man den meisten Schaden für die Gegenspielenden ausrichten kann. Besitzt ein Feld am Ende der Partie gleich viele Golems verschiedener Spielender (bspw. 1 Orangefarbigen & 1 Lilafarbigen), so gewinnt die Person, die die Vorherrschaft um das Startplättchen, dem Manabrunnen, gewonnen hat.
Ein ganz anderes Spielerlebnis
Im Solo-Modus erwartet uns ein komplett anderes Spielerlebnis. Hier treten wir gegen den bösen Zauberer Suramun und seine Golems in einem Kopf an Kopf-Duell an. Statt einem Legespiel bewegen wir unseren eigenen Zauberer über 2 zufällig angeordnete 3×4 große Felder aus Terrainplättchen. Ein Feld gehört uns, das andere Suramun. Während die Terrainplättchen unserer Seite offen ausliegen, besitzen wir keinerlei Infos zu den Terrainfeldern auf der Seite von Suramun.
Je nachem, wo wir uns mit unserem Zauberer hinbewegen, kopiert Suramun, wie ein Spiegelbild, unsere Bewegung und aktiviert das dementsprechend gegenüberliegende Terrainplättchen. Bewegen wir uns beispielsweise auf das rechte Plättchen in der letzten Reihe, so platziert sich Suramun genau gegenüber von uns, ebenfalls auf dem Plättchen in seiner letzten Reihe. Bewegen wir uns nach vorne, so kommt er genau dieselbe Anzahl an Plättchen auf uns zu. Bei Bedarf dürfen wir uns auch auf Felder mit verdeckten Plättchen auf der Seite von Suramun bewegen. Suramun bewegt sich dementsprechend dann auch auf unsere Seite.
Nachdem wir unseren Zauberer und Suramun samt Golems platziert haben, werden wie im Standardspiel die Zaubersprüche ausgelöst, beginnend mit Suramun. Besitzen wir nach Suramuns Zaubersprüchen immer noch die Kontrolle über das Gebiet, indem unser Zauberer steht (im Solo-Modus schützt der Zauberer uns nicht vor Angriffen), so können wir nun unsere Zaubersprüche aktivieren.
Durch diese Kombination wird das Spiel zu einem interessanten Puzzle. Da wir mit unserem Zauberer nur Plättchen ohne Golems betreten dürfen, versuchen wir den optimalen Weg zu finden, um möglichst viele gute Plättchen am Ende des Spiels zu kontrollieren. Dieses Puzzle funktioniert überraschend gut und macht viel Spaß.
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Spielerzahl: 1 – 4 Alter: ab 10 Jahren Spielzeit: 20 Minuten Schwierigkeit: leicht Langzeitmotivation: mittel Klassifikation: Area Control, Legespiel Autor: François Bachelart |
Fazit
Rivality hat uns besonders durch seine Einfachheit und seine kurze Dauer von etwa 10 – 15 Minuten überzeugt. Den meisten Spaß hat man hier definitiv alleine oder zu zweit. Die Partien zu dritt oder gar zu viert fühlen sich einfach aufgezwängt an. Man bemerkt, dass das Spiel eigentlich für zwei Spielende entwickelt worden ist und man die Spielerzahl einfach nur strecken wollte, um es für den Markt zugänglicher zu machen. Ein besonderes Beispiel dafür ist der Solo-Modus, welches ein komplett anderes Spiel bietet. Statt einem Legespiel hat man hier ein Puzzle, das man geschickt lösen muss. Allerdings ist dieser im Gegensatz zu den drei oder vier Personen Partien wirklich gelungen.
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