Die burst Spiele GmbH ist eigentlich ein Vertriebspartner für Miniaturenspiele, Rollenspiele, Gesellschaftsspiele, Sammelkartenspiele, Spielzubehör und vielem mehr. Mit der Marke LuPri, zusammengesetzt aus den lateinischen Wörtern Ludos Prime (dt. Gute Spiele), vertreibt das Unternehmen aus Weil im Schönbruch neben Pinseln auch eigene interessante Brettspiele, die einen gewissen Reiz für Gelegenheits- sowie Vielspielende schaffen sollen. Wir durften das Kartenspiel Sapa Inka ausführlich testen und konnten uns mit Geschäftsführer Martin Jörg zum Spiel austauschen. Wie wir das familienfreundliche Open Drafting-Spiel „Made in Germany“ fanden, erfahrt ihr in der folgenden Rezension.
Der Sapa Inka (übersetzt „der einzige Inka“) war der Herrscher des Inkareiches. Im Spiel übernehmen wir die Rolle der Kinder des Sapa Inkas und kämpfen um die Gunst unseres Vaters, um seine Nachfolge anzutreten. Dazu setzen wir die Fähigkeiten unserer Gefolgsleute ein, erhalten wichtige Baumaterialien und nutzen diese, um beeindruckende Gebäude zu erbauen, welche uns Gunst und mystische Trophäen einbringen.
Aufbau eines Reiches
Eine Runde von Sapa Inka ist schnell erklärt. In unserem Zug können wir eine von zwei Möglichkeiten nutzen. Entweder können wir einen der ausliegenden Gefolgsleute aktivieren oder unsere Baumaterialien nutzen, um ein Gebäude auf unserer Hand zu errichten. Jeder Spielende erhält zu Anfang einer Runde drei zufällige Gefolgsleute, die offen vor einem ausliegen, und eine Gebäudekarte, die den anderen Mitspielenden nicht gezeigt wird.
Mit der ersten Aktionsmöglichkeit dürfen wir uns einen von allen offen ausliegenden Gefolgsleuten aussuchen und die Effekte dieser Person ausführen. Diese besitzen jeweils zwei Effekte, die entweder Baumaterialien erzeugen, die Spielenden neue Gebäude auf die Hand ziehen lassen oder die Möglichkeit geben, eine Tausch- bzw. Bau-Aktion auszuführen. Nutzen wir dabei einen der Gefolgsleute eines Kontrahenten, darf dieser eine von beiden Effekten nutzen.
Bei unserer zweiten Möglichkeit nutzen wir die gesammelten Baumaterialien dazu, Gebäude die auf unserer Hand sind zu bauen. Diese geben uns Siegpunkte und gegebenenfalls Trophäen, sowie Boni für jede Runde. Trophäen erhält man, wenn man die Mehrzahl an Symbolen einer Art sammelt. Diese geben entweder direkt Siegpunkte oder Siegpunkte für eine bestimmte Anzahl an anderen Symbolen. Allerdings können Gegenspielende ebenfalls die Mehrheit an allen Symbolen bekommen. Sobald dies geschieht, muss die Trophäe an diesen weitergegeben werden und man verliert seine dadurch erhaltenen Siegpunkte. Die Boni hingegen geben am Anfang jeder Runde entweder zusätzliches Baumaterial, die Möglichkeit dieses auszutauschen oder lässt die Spielenden neue Gebäudekarten ziehen.
Gespielt wird so lange, bis der erste Spielende 20 Siegpunkte erreicht. Danach wird die Runde noch zu ende gespielt. Die Person, die am Ende der Runde die meisten Siegpunkte hat, wird der neue Sapa Inka.
Made in Germany
Das Spielmaterial von Sapa Inka besteht aus Karten und Pappe. Beides fühlt sich sehr hochwertig produziert an. Die Pappmarker sind schön dick und geben einem das Gefühl, wirklich etwas in der Hand zu haben. Ganz im Gegensatz zu vielen anderen Spielen, die ihre Pappmarker dünn und daher unhandlich fühlen lassen. Das Spiel wirkt mit seinem Design zwar irgendwie altmodisch, das stört jedoch in keinster Weise. Im Gegenteil, alle Symbole sind schön übersichtlich und die Wörter sind gut lesbar. Zudem ist es schön, dass es in der Spieleanleitung ein paar Hintergrundinfos zum Thema des Spiels gibt und erklärt wird, was der Sapa Inka eigentlich ist und das sein Erbe einem seiner Kinder zu Teil wurde. Zudem ist positiv anzumerken, dass Sapa Inka komplett in Deutschland produziert wurde und somit der ökologische Fußabdruck so gering wie möglich gehalten worden ist.
Als störend empfanden wir die zu große Box. Für das, was das Spiel bietet, hätte diese deutlich kleiner ausfallen können. Einziger Grund für die Größe ist der Siegpunktering. Er macht Sapa Inka auf dem Tisch zwar optisch anschaulicher, gibt uns spielerisch jedoch keinen Mehrwert. Ein kleines Brett in rechteckiger Form hätte unserer Meinung völlig ausgereicht. So nimmt die Box unnötig viel Platz im Spieleregal ein und die restlichen Komponenten fliegen wild in der Schachtel herum.
„Das Thema passte zu gut zum Spiel“
Im Gespräch mit Martin, einem der beiden Geschäftsführer von LuPri, sprachen wir über den Siegpunktring. Die auf dem Ring abgebildete Scheibe passte historisch einfach zu gut zum Spiel, sodass ein Brett nicht in Frage kam. Da die Inka gerne Dinge durch Vier teilten, was auch schon am Namen des Inkareiches „Tawantinsuyu = Reich aus vier Teilen“ zu erahnen ist, passte auch die Punktzahl von 20 zum Spiel. So sieht der Ring nicht nur gut aus, sondern passt historisch gesehen auch mit seinen Fünfer-Abständen perfekt zum Spiel. Einen Ring aus Puzzleteilen zu machen, um die Box kleiner zu halten, kam für Martin nicht in Frage, da er damit viele schlechte Erfahrungen gemacht hat. Zu schnell nutzten sich die Puzzleteile an den Stellen, wo diese zusammengesteckt werden ab. Daher wurde sich letztendlich für einen ganzen Ring entschieden. Dieser ist auch schön dick und hält sich sicherlich besser als vier einzelne Teile.
Infos zu Sapa Inka
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Spielerzahl: 2 bis 5 Alter: ab 8 Jahren Spielzeit: 15 – 45 Minuten Schwierigkeit: leicht Langzeitmotivation: mittel Mechaniken: Open Drafting, Set Collection Autor: Michael Palm, Lukas Zach |
Fazit
Als familienfreundliches Open-Drafting-Spiel macht Sapa Inka eine sehr gute Figur und wird sicherlich immer wieder gut auf den Tisch zu kriegen sein, da es schnell aufgebaut und gespielt werden kann. Einen großen Wiederspielreiz besitzt Sapa Inka allerdings nicht, da man hauptsächlich dasselbe macht. Man schaut, welche Möglichkeiten das Spiel für einen bereithält, sammelt Baumaterialien sowie Gebäude und baut drauf los. Vieles ist dabei dem Glück überlassen. Die Taktik liegt darin, aus dem Kartenglück das Beste zu machen.
Das bedeutet jedoch nicht, dass wir keinen Spaß mit Sapa Inka hatten. Das Rennen um die Siegpunkte war durchweg spannend, besonders zum Ende einer Partie. Die Trophäen beeinflussen das Punkterennen stark, da die zusätzlichen Punkte, die durch diese erzeugt werden, auch wieder gestohlen werden können. So kam es beispielsweise dazu, dass ein Spielender zu Ende gezielt einfache Gebäude gebaut hat, um die Mehrheit an Symbolen einer Art an sich zu ziehen. Damit konnte er seinen Gegenspielenden davon abhalten, das Ende einzuleiten.
Zudem war Sapa Inka in jeder Spieleranzahl unglaublich gut spielbar. Zu zweit war das Spiel innerhalb von 15 Minuten gespielt und hat eine Menge Freude bereitet. Bei höheren Spieleranzahlen dauerten die Partien ungefähr 45 Minuten.
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