2019 erschien mit Flügelschlag das Erstlingswerk von Elizabeth Hargrave und wusste direkt zu überzeugen. Mehrere Preise, unter anderem den für das Kennerspiel des Jahres, konnte das von Feuerland Spiele vertriebene Spiel für sich einheimsen. Zwei große Erweiterungen folgten. Nun erschien mit Schwingenschlag ein eigenständiger Ableger bei Feuerland Spiele, welches Flügelschlag mit frischen Ideen, sowie einem neuen spannenden Thema versorgt. Elizabeth Hargrave wirkte hier als Entwicklerin mit, die Idee selbst stammte jedoch von Connie Vogelmann. Wie sich das Spiel gegenüber dem prämierten Vorbild schlägt, erfahrt ihr in dieser Rezension.
In einer Welt, in der Drachen aller Arten, Größen und Farben den Himmel bevölkern, graben angehende Drachenprofis ein vorborgendes Labyrinth aus, welches sie vor kurzem auf ihrem Land entdeckt haben und siedeln die majestätischen Tiere an.
Graben, Anlocken, Punkten
Wie in Flügelschlag verläuft eine Partie Schwingenschlag über vier Runden. Nacheinander führt jeder Spielende eine von vier Aktionen aus: Ausgraben, Anlocken, Erforschen oder Passen. Die aktuelle Runde endet, sobald alle Spielenden gepasst haben.
Mit dem Ausgraben kommt direkt auch eine der großen Neuerungen zum Vorschein: Die Höhlenkarten. Graben wir eine Höhle aus, so können wir eine Höhlenkarte aus unserer Hand auf unser persönliches Spieltableau legen. Dazu müssen wir die Kosten der jeweiligen Spalte zahlen, auf die wir unsere Höhlenkarte legen wollen. Anschließend erhalten wir einen Legebonus, der uns auf verschiedenste Weise im Spiel voranbringt.
Auf den ausgegrabenen Höhlenkarten können wir Drachen legen bzw. anlocken. Nachdem wir die Kosten der Drachenkarte gezahlt haben, können wir sie ausspielen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass der Drache in der Höhle angelockt wird, in der er sich quasi heimisch fühlt. Jeder Drache besitzt einen einzigartigen Effekt, der entweder beim Ausspielen, am Rundenende, am Spielende oder „bei Aktivierung“ ausgelöst wird. Letzteres geschieht immer, wenn wir die Aktion Erforschen nutzen.
Erforschen wir eine Höhlen-Reihe, so erhalten wir von links startend verschiedene Belohnungen. Die oberste Höhle gibt uns hauptsächlich Ressourcen, die mittlere Drachenkarten, die unterste Höhlenkarten. Mit jedem Drachen, der in der Höhle haust, können wir weiter in die Höhle vordringen und mehr Belohnungen erhalten. Jeder Drachen mit Aktivierungseffekt, gibt uns zusätzliche Belohnungen. Zudem erhalten wir ab dem ersten Drachen in einer Höhle Fortschritt im Drachengilden-Kreis. Einer weiteren Neuerung gegenüber Flügelschlag.
Zum Foto: Beim Erforschen klappern wir die mit einem Männchen markierten Belohnungen die zwischen den Karten und auf den Karten stehen ab. Erforschen wir beispielsweise die unterste Höhle, so erhalten wir zuerst eine Höhlenkarte, dann steigen wir in der Gilde auf, dann wird der Drache mit dem Erforschenbonus aktiviert. Nach dem Drachen erhalten wir eine weitere Höhlenkarte und zuletzt erhalten wir ein Ei. Mit dem Stop Symbol am Schluss endet die erforschung der Höhle.
Aufstieg in der Gilde
Der Drachengilden-Kreis ist ein neues Tableau, welches verschiedene Felder mit diversen Boni für uns bereithält. Immer wenn wir im Drachengilden-Kreis weiterrücken, erhalten wir Boni für jedes Feld, welches wir betreten bzw. übersprungen haben. Erreichen wir das untere oder obere Feld des Kreises, so dürfen wir einen Marker auf das Gildentableau in der Mitte setzen. Dieses bietet uns besonders mächtige Einmal-Effekte sowie Siegpunkte an.
Nach der vierten Runde endet das Spiel und die Siegpunkte werden zusammengezählt. Wie auch bei Flügelschlag erhält man Punkte für alle offenliegenden Drachen, Spielende-Fähigkeiten, Eier, gehortete Ressourcen und untergeschobenen Karten. Zusätzlich dazu erhält man Punkte für die Marker auf der Drachengilde und alle öffentlichen Ziele. Letztere ersetzen die Bonus-Karten des Vorbildes.
Infos zu Schwingenschlag
Spielerzahl: 1 – 5 Alter: ab 12 Jahren Spielzeit: 90 Minuten Schwierigkeit: Kennerspiel Langzeitmotivation: mittel Klassifikation: Hand-Management, Open Drafting Autor: Connie Vogelmann Illustrationen: Clémentine Campardou Verlag: Feuerland Spiele, Stonemaier Games Offizielle Website: Link Erscheinungsjahr: 2024 Sprache: Deutsch Kosten: 64,90 Euro |
Fazit
Schwingenschlag baut auf der bewährten Erfolgsformel auf und verändert diese nur in wenigen Punkten. Das Grundprinzip des Spiels bleibt weiterhin sehr einfach. Wir haben drei Aktionen, wovon wir Zug um Zug eine ausführen. Dabei versuchen wir möglichst gewinnbringend unser Tableau aufzubauen.
Die Änderungen machen Schwingenschlag jedoch deutlich taktischer und weniger glückslastig als Flügelschlag. Wir müssen nicht mehr darauf hoffen, dass die richtigen Ressourcen auf den Würfeln aufploppen, sondern können relativ frei entscheiden, welche Ressourcen wir erhalten wollen. Dadurch, dass jedoch quasi ständige Ressourcenknappheit vorherrscht und man in der Regel nur etwa sechs Aktionen in einer Runde besitzt, muss jeder Zug gut durchdacht sein.
Ansonsten erzeugt Schwingenschlag dasselbe Gefühl wie sein Vorbild. Wir bauen entspannt unser Tableau auf und versuchen unsere Drachen möglichst geschickt zu platzieren. Dabei spielt auch die Reihenfolge der Drachen eine wichtige Rolle. Je nachdem welche Effekte wir in einer Reihe platzieren, können wir diese miteinander kombinieren und so effizient nutzen.
In Sachen Abwechslung kann hält Schwingenschlag neben einer Vielfalt verschiedenster Drachen auch vier unterschiedliche Gildentableaus für uns bereit. Jedes von ihnen besitzt unterschiedliche Effekte, die den Partien noch mehr Abwechslung geben.
Einziger Wermutstropfen ist, dass das Spiel gefühlt weniger vorzuweisen hat, als Flügelschlag und dabei mehr kostet. Grund dafür ist einfach, dass der Würfelturm natürlich wegfällt und somit eben auch ein Bild, was Flügelschlag ausmacht. Dafür sind von Haus aus gesprenkelte Eier mit dabei, die bei Flügelschlag noch für etwa 15 Euro erworben werden mussten, falls man sie haben wollte.
Dennoch, insgesamt ist Schwingenschlag ein geeigneter Nachfolger geworden. Er verbessert in meinen Augen das Spielprinzip an den richtigen Stellen und macht damit Schwingenschlag zur besseren Version von Flügelschlag. Allerdings muss man auch sagen: Wer schon Flügelschlag besitzt, muss nicht unbedingt auch Schwingenschlag besitzen.
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