Zur SPIEL-Messe 2023 in Essen gab es zahlreiche Spiele, die ihr Augenmerk auf sich gezogen haben. Insbesondere das Kennerspiel The Vale of Eternity des koreanischen Verlages Mandoo Games machte auf sich aufmerksam. Innerhalb des ersten Messetages war es restlos ausverkauft. Nun kam das heiß begehrte Set Collection-Spiel dank Pegasus Spiele auch in Deutschland auf den Markt. Ob der Titel dem Hype gerecht werden kann, erfahrt ihr in dieser Rezension.
In einer Welt voller Monster, Geister und Gottheiten ist es unsere Aufgabe eine Vielzahl von Kreaturen zu finden und zu zähmen. Darunter befinden sich auch mächtige, edle Drachen, die besonders außergewöhnlich sind. Die Person, die am Ende die meisten Punkte sammeln konnte, gewinnt.
Gotta catch ‘em all!
Am Anfang jeder Runde liegen immer doppelt so viele Kreaturen aus, als es Spielende gibt. Beginnend mit der Auswahlphase suchen wir im Uhrzeigersinn eine ausliegende Kreatur raus, in dem wir unseren Auswahlmarker auf die gewählte Kreatur legen. Haben alle Spielenden eine Kreatur ausgewählt beginnt die Person, die als letztes eine Kreatur ausgewählt hat mit der Wahl. Gegen den Uhrzeigersinn werden nun die letzten ausliegenden Kreaturen unter den Spielenden verteilt.
Anschließend geht es in die Aktionsphase. Angefangen beim Startspielenden führt jede Person so viele Aktionen aus, bis sie nichts mehr durchführen kann oder möchte. Dabei kann der aktive Spielende sich zwischen vier unterschiedlichen Aktionen entscheiden, die er beliebig oft durchführen kann. Die zwei ausgewählten Kreaturen kann man entweder verkaufen oder zähmen. Verkauft man eine Kreatur so erhält man die auf dem Spielbrett aufgedruckten Münzen bzw. Runensteine der Kartenart, die man verkauft. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass man nie mehr als vier Runensteine derselben Art besitzen darf. Zähmt man hingegen eine Kreatur, so nimmt man diese auf die Hand.
Phönix, du bist dran!
Kreaturen auf der Hand können mit der dritten Aktion beschworen werden. Jede Kreatur besitzt Beschwörungskosten, die mit den Runensteinen bezahlt werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass man keine Runensteine zurückerhält, falls man zu viel zahlen sollte. Beschwört man beispielsweise eine Kreatur, welche Kosten von 4 hat und zahlt mit einem Runenstein, der 6 Wert ist, so hat man quasi einen Wert von 2 verfallen lassen.
Zudem muss darauf geachtet werden, dass in der eigenen Auslage maximal so viele Kreaturen liegen dürfen, wie die aktuelle Rundenzahl ist. Heißt, in Runde 1 darf nur eine Kreatur ausliegen, während in Runde 6 schon sechs ausliegen dürfen. Hat man mal keinen Platz mehr und möchte eine Kreatur ausspielen, so kann man mit der vierten Aktion Kreaturen freilassen. Dazu zahlt man Runensteine in Höhe der aktuellen Rundenzahl. Anschließend besitzt man genug Raum für neue Kreaturen.
Geschicktes Nutzen von Effekten
Die Kreaturen besitzen drei verschiedene Effektarten: Soforteffekte, dauerhafte Effekte und aktive Effekte. Soforteffekte werden – wie der Name es schon andeutet – sofort aktiviert und sind so nur einmal nutzbar. Dauerhafte Effekte sind dauerhaft aktiv und/oder geben besondere Vorteile oder Boni, wenn eine Bedingung eintritt. Aktive Effekte werden in der Aktivierungsphase, nachdem man all seine Aktionen gespielt hat, einmal aktiviert.
Ziel ist es nun, die Kreaturen möglichst so auszuspielen, dass deren Effekte sich gegenseitig beeinflussen und so die Siegpunkte in die Höhe treiben. Eine Partie endet, sobald eine Person 60 oder mehr Punkte erreicht. Alternativ nach der 10. Runde. Die Person mit den meisten Punkten gewinnt die Partie.
Infos zu The Vale of Eternity
Spielerzahl: 2 – 4 Alter: ab 10 Jahren Spielzeit: 30 – 45 Minuten Schwierigkeit: Kennerspiel Langzeitmotivation: mittel Klassifikation: Draften, Set Collection Autor: Eric Hong Illustrationen: Jiahui Eva Gao, Gautier Maia, Stefano Martinuz, Erica Tormen Verlag: Pegasus Spiele, Mandoo Games Offizielle Website: Link Erscheinungsjahr: 2023 Sprache: Deutsch Kosten: 29,99 Euro |
Fazit
The Vale of Eternity ist an sich kein schlechtes Spiel. Es macht durchaus Spaß die Karten am Anfang der Partie offen zu draften. Alle Informationen sind somit für alle Spielenden einsehbar und in der Theorie weiß man jederzeit, welche Karten der Gegenspielende besitzt und welche Karten er benötigen könnte. Darauf kann man in einem gewissen Maße reagieren und seine Strategie gegebenenfalls anpassen.
Doch trotz der einfachen Regeln – mit denen auch Wenigspielende locker klar kommen werden – braucht The Vale of Eternity erst einmal seine Zeit, bis man es voll und ganz raus hat. Grund dafür sind die vielen unterschiedlichen Effekte der Kreaturen, die sinnvoll miteinander kombiniert werden müssen. Sobald man einigermaßen drin ist, kann dieses Kombinieren der Effekte richtig viel Spaß machen. Besonders, wenn eine große Kette an Kombinationen gelingt und man auf einmal tonnenweise Siegpunkte ausgeschüttet bekommt.
Hiermit kommt aber auch eine große Schwäche von The Vale of Eternity zum Vorschein. Oft kommt es dazu, dass man recht viel sammelt und wenig ausspielt. Man wartet auf den richtigen Moment, seine riesige Siegpunkt-Ausschüttung zu erhalten. Spielt man immer mal wieder Kreaturen aus, so kommt man am Ende selten zum Sieg. Mit einer eingespielten Truppe, die das Spiel schon einige Male gespielt hat, wird dem Phänomen einigermaßen entgegen gewirkt, da man dem Gegenspielenden einfach die Karten nimmt, die ihm nutzen könnten. Dennoch bleibt das Problem bestehen, da eben auch erst in späteren Runden die Möglichkeit besteht wirklich viele Kreaturen auf dem Feld zu haben. Dadurch plätschert The Vale of Eternity besonders am Anfang ein wenig was vor sich hin und wird erst zum Ende wirklich interessant und spannend.
Dennoch The Vale of Eternity macht durchaus Spaß, auch wenn es sein volles Potenzial erst am Ende der Partie ausschöpft. Es besitzt eine Vielzahl an Effekten, die jedes Spiel ein wenig was anders machen und dank der einfach zu erlernenden Regeln, ist es vergleichsweise entspannt zu spielen. Eine Partie kann gerne in gut 40 Minuten vorbei sein und ist in jeder Spielendenanzahl immer gut. Dennoch bleibt es eben dabei. The Vale of Eternity ist gut. Etwas hochgradig Besonderes ist es in unseren Augen allerdings nicht.
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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Pegasus Spiele 51330G The Vale of Eternity * | 27,99 EUR |
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