Was sind überhaupt Eurospiele?

Eurospiele – auch Euro-Brettspiele oder Eurogames – sind Brettspiele, bei denen die Mechanik im Vordergrund steht. Anders ausgedrückt: Es geht meist um das Sammeln von Siegpunkten und der hierzu notwendigen Optimierung der persönlichen Spielstrategie. Offene Konfrontationen mit anderen Spielerinnen und Spielern am Tisch sind eher die Ausnahme – die Eurospiele leben von der Idee, eigene Spielzüge so effizient wie möglich durchzuführen. 

Kritisiert wird häufig, dass Eurospiele abstrakt und wenig thematisch sind. Das stimmt heutzutage nur noch zum Teil, das moderne Genre-Vertreter durchaus auch Themen stimmungsvoll auf den Spieltisch bringen können ohne das mechanisch meist komplexe Grundkonzept zu vernachlässigen. 

Aktuelle Brettspieltests zu Eurogames

Was macht Eurospiele aus?

Im Mittelpunkt stand bei Eurospielen lange Zeit die gute Planbarkeit als Hauptmerkmal für den Spielablauf. Inzwischen sind die Grenzen fließend, weil es nicht mehr nur reine Euro-Brettspiele auf dem Markt gibt, sondern unzählige Genre-Mixes. Grundsätzlich ist der Fokus auf die für Euro-Brettspiele bekannten mechanischen Elemente also heutzutage nur noch ein Teil gelungener Spielkonzepte: So wird das eher abstrakte Punktesammeln mit Area control-Elementen oder asymmetrischen Spielzielen verknüpft, um gänzlich neue Spielerfahrungen zu schaffen. Auch der Glücksfaktor ist bei Eurospielen kein Tabu mehr: Viele Genrevertreter nutzen Würfel oder Kartenereignisse, um für unvorhergesehene Situationen zu sorgen. 

Fans klassischer Eurospiele  mögen hingegen den „trockenen“ Spielablauf, schätzen die Vorhersehbarkeit von Zügen und Strategien und verzichten gern auf „Materialschlachten“. Eurogames gibt es schon lange: Entstanden sind sie aus den sogenannten „german games“, typischen Brettspiele aus Deutschland in den Siebzigern und Achtzigern, bei denen die Punktehatz im Mittelpunkt des Spielvergnügens stand. Mit dem Erfolg dieser abstrakten Konzepte kam der Siegeszug der Eurogames, die inzwischen über all auf der Welt gespielt und von Autoren designt werden. 

Die Siedler von Catan ist eines der ersten Euro-Brettspiele überhaupt und gleichzeitig eines der bekanntesten. Das Spiel von Klaus Teuber ist ein Klassiker, der die Jahre überdauert hat. Auch heute landet das Brettspiel bei vielen Familien und Fans noch auf dem Tisch und hat im Laufe der Zeit verschiedene Erweiterungen und Spin-Offs erhalten.
Catan populäres Eurospiel
Catan - Das Spiel
Ein früher Genrevertreter

Eurospiele setzen zwar im Kern auf die Mechanik, sind deshalb aber nicht zwangsläufig komplizierter als Brettspiele anderer Genres. Auch Eurogames finden sich in verschiedenen Schwierigkeits- und Komplexitätsstufen. Die Titel sprechen teils Einsteiger an, reichen jedoch auch bis hin zu verzahnten Kontrukten, die ausschließlich für Experten geeignet sind.

Welche Eurospiele sind besonders populär?

Auch bei den Eurospielen gibt es viele Titel, die besonders erfolgreich in ihrem Genre geworden sind. Unter anderem zählen dazu Great Western Trail, Ein Fest für Odin, Rajas of the Ganges, Nusfjord, Vejen oder Agricola – allesamt sind Klassiker oder zumindest auf dem Weg dorthin. 

Bei Euro-Brettspielen geht es oft um Ressourcenmanagement, Handel und Aufbau. Daran orientieren sich nicht selten auch die Themen, die für Eurogames genutzt werden: Oft zu finden sind Brettspiele um Ackerbau, Plantagenbewirtung, Versorgung oder dem Aufbau von Produktionsketten.