Leaders, Quiz it! oder Interaction, allesamt hybride Brettspiele mit App-Unterstützung, kennen Fans der Szene hierzulande. Hinter den Titeln steckt das österreichische Startup Rudy Games. Das ist nun pleite, wie sowohl aus Medienberichten als auch der Information des sogenannten Kreditschutzverbandes KSV1870 hervorgeht. Die Gründe sind in der anhaltend schlechten Marktlage vor allem für Kleinverlage zu finden.
Im Jahr 2013 hatten Gertrude Kurzmann und Manfred Lamplmair Rudy Games gegründet. Die Ziele waren ambitioniert: Gesellschaftsspiele mit einer App-Unterstützung entwickeln, für möglichst niedrige Einstiegshürden. Auch technologische Ansätze gab es in immer wieder kehrenden Entwicklungsphasen, um aus der Grundidee hybrider Brettspiel noch mehr herauszuholen. Zu Beginn klappte das gut – vor allem der Debüttitel Leaders hatte hierzulande viele Fans.
Auch in Österreich lief es zwischenzeitlich durch Kooperationen mit dem Einzelhandel und dank einiger Business-Angels. So nahm man beispielsweise erfolgreich an der Start-up-Show „2 Minuten 2 Millionen“ teil, einem Format, das der Höhle der Löwen nicht unähnlich ist. Gertrude Kurzmann und Manfred Lamplmair konnten Investoren überzeugen. Jüngst kamen Corona und der Krisenmarkt. Beides setzte dem Start-up offensichtlich stark zu.
Rudy Games: Keine Sanierung angestrebt
Informationen finden sich vor allem auf dem Portal des Kreditschutzverbandes KSV1870. Es handelt sich um einen Gläubigerschutzverband, der in Österreich die Interessen von mehr als 30.000 freiwilligen Mitgliedern vertritt. Der wirtschaftlich wie politisch unabhängige Verein ist bei einigen Aufgabenteilen vergleichbar mit der Schufa in Deutschland.
Wörtlich heißt es dort zu dem als Insolvenzart „Konkursverfahren“ über Rudy Games: „Das 2013 gegründete Unternehmen hat aufgrund einer instabilen Ertragslage bedingt durch die Coronaepedemie (sic!) und Problemen mit der Entwicklung der Logistikstruktur am Spielzeugmarkt, welche nicht aufgefangen werden konnten, negative Zahlen geschrieben.“
Eine positive Fortführung des Unternehmens sei nicht möglich, auch werden keine Sanierung angestrebt. Kurzum: Rudy Games ist pleite.
Besonders tragisch: Eröffnet wurde das Konkursverfahren laut Plattform am 14. Dezember und damit kurz vor Weihnachten.
Noch vor der Pandemie, im Jahr 2019, war die Stimmung bei Rudy Games bezogen auf die Zukunft deutlich anders: Die Spielerzahlen stimmten, eine halbe Million hatte man zu diesem Zeitpunkt als Ziel festgelegt und 450.000 schon erreicht. App und Brettspiele – das funktionierte.
Auf der zurückliegenden Spielemesse in Essen klang Manfred Lamplmair im Gespräch deutlich weniger optimistisch bezogen auf die Lage kleiner Verlage angesichts der zurückliegenden und aktuellen Probleme am Markt: Erst Corona und Logistikkrise, nun Explosionen bei Energie- und Verbraucherpreisen. Nach Angaben des KSV betrugen die Passiva von Rudy Games 1,1 Millionen Euro; Aktiva standen 4.000 Euro gegenüber. 41 Gläubiger seien betroffen, hieß es, jedoch keine Angestellten.
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