Zu Cyberpunk 2077 hat sich CD Projekt Red erneut entschuldigt, diesmal in einem rund fünf Minuten langen Video, in dem Mitbegründer Marcin Iwinski Stellung zu einigen Kritikpunkten nimmt. Auch eine Roadmap 2021 zu Cyberpunk 2077 hat das Studio inzwischen veröffentlicht – diese sorgt allerdings für Verunsicherung.
Die Roadmap steht als Synonym für eine Strategie oder einen Projektplan, für den Bereich der Software-Entwicklung soll die „Straßenkarte“ angeben, zu welchem Zeitpunkt, welche Teile eines Systems erstellt sein sollen oder welche Meilensteine nacheinander abgearbeitet werden müssen, so lauten die Definitionen im Gemeinschaftslexikon Wikipedia zu jenem Begriff, der bereits seit 2004 im Duden steht. Eine solche Roadmap hatte CD Projekt Red jüngst zu Cyberpunk 2077 veröffentlicht. Statt auf Zeitpunkte hat man sich auf Zwischenziele festgelegt – die haben die Entwickler jedoch relativ grobschlächtig abgesteckt.
Von dem Gedanken einer detailliert ausgearbeiteten Roadmap mit festgelegten Daten müssen Spieler sich vermutlich immer häufiger verabschieden. Was Blizzard einst mit „when it’s done“ umschrieb, gilt heute für nahezu jedes Spieleprojekt: Es ist fertig, wenn es fertig ist. Wer konkreten Termine nennt, muss meist verschieben – das schmeckt Spieler dann ebenso wenig.
Cyberpunk 2077 in 2021: Zwei Patches, DLCs und Console-Update
Aus der Roadmap zu Cyberpunk 2077 wird eines deutlich: Alle Ressourcen werden derzeit für die Entwicklung der beiden Patches 1.1 und 1.2 genutzt, die irgendwann im Frühjahr – voraussichtlich im Januar und Februar – erscheinen sollen. Andere Inhalte hat CD Projekt Red bis zu den Patch-Releases nicht im Entwicklungsfahrplan festgelegt. Danach wird es vage: Mehrere Updates und Verbesserungen will man über das Jahr verteilt veröffentlichen, darunter kostenlosen Download-Content sowie das Update für die neuen Current-Gen-Konsolen Playstation 5 sowie Xbox Series X|S.
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Wann die Inhalte und Verbesserungen veröffentlicht werden? Dazu gibt es keine genaueren Angaben. Folgt man der optischen Ausgestaltung der Roadmap zu Cyberpunk 2077, so ist zumindest ein DLC vermutlich für das erste Jahresdrittel geplant, das Konsolen-Update wird hingegen voraussichtlich im letzten Jahresdrittel oder gar vierten Quartal erscheinen. Spezifische Daten nennt CD Projekt Red nicht, vermutlich hätten Fans sich allerdings genau diese gewünscht nach all dem Chaos um den Konsolen-Release, der völlig anders verlaufen ist als die PC-Veröffentlichung.
Die lauteste Botschaft, die diese vage Roadmap nennt: „Wir werden das Spiel das gesamte Jahr über verbessern und updaten.“ Ob das gut ist? Das hängt davon ab, was genau mit „Multiple Updates & Improvements“ gemeint ist. Zwar ist es nicht wahrscheinlich, aber theoretisch möglich, dass schwerwiegende Fehler so viel Korrekturzeit in Anspruch nehmen, dass sich deren Beseitigung bis zum Jahresende zieht. Andererseits könnte CD Projekt Red sich tatsächlich auf Neuerungen und Gameplay-Verbesserungen beziehen, über die Fans sich tatsächlich freuen. Wer ganz genau hinschaut, sieht, dass die Zeitlinie zum Jahresende 2021 nicht abreißt – auch 2022 geht es also weiter – was natürlich keine Überraschung ist.
Dass Entwickler heutzutage vorsichtig mit konkreten Terminen umgehen, ist Teil des Systems geworden. Spiele werden komplexer, Hardware leistungsstärker und komponentenreicher, Fans anspruchsvoller – das schlägt sich in der Pre- und Post-Entwicklungsdauer nieder. Man benötigt Zeit, um einen Titel dort hin zu bringen, wo er hingehört. Heißt: Das Nachreichen von Updates und Patches ist ein konstanter Prozess, der ein Videospiel meist über Monate oder gar Jahre nach der Veröffentlichung begleitet. Verzichtet man auf die Nennung von Terminen, so nimmt man den Entwicklern einen Teil des Veröffentlichungsdrucks – was gut ist. Auf der anderen Seite erhöht sich für Spieler der Unsicherheitsfaktor und auch die Frage: Wann sollte man ein Spiel tatsächlich kaufen, wenn nicht absehbar ist, wann möglicherweise wichtige Inhalte veröffentlicht werden?
Immerhin erzeugt man zur Nachsorge bei Videospielen eine Art Spannungskurve. Spätestens seit Projekten wie Star Citizen könnte man auch sagen: Es ist egal wann ein Titel erscheint, er muss den Fan nur über lange Zeit begleiten – und das nicht mal spielerisch. Kann man CD Projekt Red also für das Roadmap-Manöver kritisieren? Ja, vermutlich, weil man sich mehr erhofft hatte. Sollte man das allerdings tun? Nein, denn wenigstens die Patches, Updates und Power-Konsolen-Versionen sollen so werden, wie die Entwickler sich das vorstellen – und dafür benötigen sie Zeit.
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