Mit The Secret World schafft es eines der Story-MMOs den Sprung auf den heimischen Spieltisch. An der erfolgreich verlaufenen Crowdfunding-Kampagne lässt sich ablesen: dieses Spiel ist gefragter als es scheint. Auf den virtuellen Servern spielen allenfalls noch eine Handvoll Leute das Mehrspieler-Rollenspiel mit den innovativen Rätseleinlagen.
Ältere Multiplayer-Online-Rollenspiele haben ihren Reiz: Nostalgie-Projekte wie WoW: Classic, die langen Laufzeiten von Titeln die Der Herr der Ringe Online oder Everquest I und II sowie aktive Communities auf Fanservern zu MMOs wie beispielsweise Star Wars Galaxies zeigen: die alten Games kommen bei Fans noch immer gut an. Unter dem Radar läuft The Secret World – obwohl das MMO aus dem Jahr 2012 von Funcom noch offiziell verfügbar ist, nimmt kaum jemand Notiz von einem der innovativsten Mehrspieler-Online-Rollenspiele, die das Genre jemals hervorgebracht hat.
Der Mix aus Horror im Lovecraft-Stil, Detektivspiel und knallhartem Kampf gegen Monster und Geheimorganisationen hatte niemals jenen Erfolg, den Entwickler sich für ein MMO dieses Kalibers wünschen. Der Hauptgrund: Schlechtes Timing. The Secret World erschien zwischen AAA-Titeln wie Diablo 3 und Guild Wars 2 – beides ebenfalls Spiele mit notwendigen Community-Aktivitäten. Zudem hatte Funcom mit Age of Conan einen schlechten Start in das MMO-Genre hingelegt, die Erwartungen waren angesichts des angekratzten Images des Studios gering. Zudem geriet der Ex-CEO von Funcom, Trond Arne Aas, seinerzeit in das Visier der Justiz. Der Vorwurf damals: Marktmanipulation. Schlechter hätte es für ein grundsätzlich gutes MMO wie The Secret World zum Start also nicht laufen können.
Dabei war das Spiel einen Blick wert: das Quest-System war erfrischend und innovativ, vor allem die Rätseleinlagen auf gehobenem Niveau sorgten (und sorgen!) für Spaß. Hinzu kommen die guten Geschichten, in denen Verschwörungstheorien entwickelt oder Monster auf eine Welt am Rande des Abgrunds losgelassen werden. Angereichert wird das Ganze durch ein cooles Charaktersystem mit Waffen zwischen Shotgun und Magie. Auch ein Rettungsversuch im Jahr 2017 verpuffte: The Secret World konnte sich von seinem verkorksten Start nicht wieder erholen.
Möglich wurde dieser Versuch überhaupt erst durch einen Erfolg: Funcom überzeugte mit dem Survival-Spiel Conan Exiles, blieb also Entwicklerstudio im Gespräch. Und offenbar erholt man sich langsam, denn auch das Echtzeitstrategiespiel Dune: Spice Wars kommt gut an – und mit Dune: Awakening haben die Norweger einen weiteren AAA-Titel in der Entwicklung.
Und dennoch: Lohnenswert ist ein Blick auf heute noch. Denn kein anderes Multiplayer-Online-Rollenspiel ist so zentriert auf Solo-Spieler. Alles in der Welt lässt sich im Grunde alleine erledigen, für die wenigen MMO-Inhalte finden sich in der kleinen, aber engagierten Community, auch heute noch Begleiter. Der große Boom wurde dem Titel aber verwehrt.
The Secret World auf Kickstarter
Nun poppte via Crowdfunding auf Kickstarter erneut eine Art Revival der Marke auf: das Pen & Paper-Spiel „The Secret World for Savage Worlds“ von den Star Anvil Studios generierte bei einer Schwarmfinanzierung rund 56.000 Euro. Vor zwei Jahren hatte das Studio bereits ein erstes Projekt zu The Secret World an den Start gebracht: das Tabletop-RPG-Debüt verlief mit einer Crowdfunding-Summe von rund 140.000 Euro noch erfolgreicher.
Beide Kampagnen zeigen, wie interessiert Fans an der Marke und an dem Genre-Mix sind. Mit dem aktuellen Projekt gehen die Macher neue Wege, setzen auf das universelle RPG-System von Savage Worlds statt auf die 5th Edition (D&D), die für das Basisbuch 2022 zum Einsatz kam. Auswirkungen wird das unter anderem auf die Lore haben.
Was auch dem Pen & Paper-Spiel zu The Secret World erhalten bleibt, sind die tolle Horror-Atmosphäre und die teils schrägen Kniffe bei der Charaktererstellung. Die besten Quests auf dem MMO-Genre lassen sich also voraussichtlich ab Oktober 2024 auf dem heimischen Spieltisch erleben.
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