Das Brettspiel auf Basis von Ubisofts Games-Reihe Far Cry steht unter keinem guten Stern: Der Start der Crowdfunding-Kampagne verlief schleppend, inzwischen hat Funforge das Projekt auf Kickstarter abgebrochen. Beim Verlag gesteht man sich ein, dass man potenzielle Fans trotz einer Spielidee, an der man hart gearbeitet hat, und nicht ausreichend hat überzeugen können.
Zurück ans Reißbrett will Funforge mit Far Cry Beyond gehen, das teilt der Verlag zum Abbruch der Crowdfunding-Kampagne mit. Die verlief mit eingenommenen 30.000 Euro zum Zeitpunkt der vorzeitigen Einstellung alles andere als erfolgreich. Das hatte auch Funforge erkannt – dort gab man an, eine bislang ungenügende Summe erreicht zu haben. Getroffen wurde die Entscheidung also insbesondere vor dem Hintergrund, dass Kickstarter-Kampagnen vor allem in den ersten 24 bis 72 Stunden besonders hohe Aufmerksamkeit erzeugen und die Einnahmen dann entsprechend hoch sind.
Funforge: Haben Far Cry-Fans nicht erreicht
100.000 Euro hatte der Verlag als Finanzierungsziel angepeilt. Erste Kritik seitens der Fans kam schnell auf: Einige gaben an, man könne sich kein gutes Bild vom Gameplay von Far Cry Beyond verschaffen. Zur Erinnerung: Das Brettspiel basiert auf Ubisofts erfolgreicher Open-World-Shooter-Reihe, bei der eben die offene Spielwelt eines der größten Features ist. Die Popularität des Videospiels allein hat offenkundig nicht genügend Fans anziehen können, was nicht zuletzt zeigt, dass ein großer Name allein keinen Erfolg ausmacht.
Spielern fiel es mitunter schwer, bei dem Brettspiel überhaupt einen Bezug zu Far Cry herzustellen – für ein Brettspiel, das ein Lizenzthema als Ankerpunkt nutzt, ist das ein Problem. Funforges Idee eines Far Cry-Brettspiels stellt eine Kampagne in den Mittelpunkt, deren einzelne Missionen Spieler hätten gemeinsam bewältigen müssen. Verschiedene Helden, Skills und Abenteuer, sogar Loot und eine „offene Spielwelt“ hatte Funforge sich konzeptionell vorgestellt – das Ganze dann allerdings in einen neon-Look getaucht, der allenfalls mit dem „Blood Dragon“-Teil etwas gemeinsam hat. Das war eine Art Spin-off des dritten Ablegers der Reihe, mit inzwischen fast zehn Jahren auf dem Buckel – die Erinnerung dürfte selbst bei Fans verblasst sein. Bei dem Brettspiel die Verbindung zu einem modernen Far Cry herzustellen, war schwierig. Nicht zuletzt, weil Ubisoft für den jüngsten Teil der Reihe sogar mit Starbesetzung gearbeitet und dem Spiel somit „ein Gesicht“ gegeben hat.
Lediglich rund 230 Unterstützer hatten sich zum Kampagnenstart für das Crowdfunding entschlossen, auch der Support durch namhafte Influencer half offenbar wenig. Dem Verlag ist das frühzeitig aufgefallen, das teilt man nun zumindest als Update zum Abbruch der Kampagne mit: Etwas sei völlig falsch gelaufen, man habe die Zielgruppe nicht erreichen können. Trotz Medienarbeit (Soziale Plattform, Influencer und Pressemitteilungen) habe man letztendlich kein Interesse erzeugen können. Das Ergebnis war die geringe Summe von 30.000 Euro in der wichtigsten Kickstarter-Phase.
Der angesichts der Kampagnenstruktur kaum vermeidbare Teufelskreis: Man hatte den Fans nicht mehr Stretch-Goals vorstellen können, weil der Fortschritt nicht realisiert wurde. Der All-in-Pledge war mit 230 Euro sogar vergleichsweise moderat – wenn auch ohne Versandkosten und Steuern – angesetzt.
Dass auch Ubisoft offenbar seinen Segen gegeben hat, half ebenso wenig. Far Cry-Fans hatte Funforge jedenfalls nicht erreichen können.
Aus den Fehlern will Funforge nach eigenen Aussagen nun allerdings lernen. Informationen zu einem Zeitpunkt für einen möglichen Restart der Kampagne gibt es bislang nicht.
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