Der "Feelbelt" ist ein Gürtel, der das Fühlen von Sound möglich machen soll. Foto: Feelbelt GmbH
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Mit dem „Feelbelt“ wird die Games-Branche bald um eine Innovation reicher. Der Hüftgürtel soll Töne in Vibrationen umwandeln und Sound so tatäschlich spürbar machen – in einer mehrdimensionalen Ebene, nicht bloß als Bass. Vor allem technikaffnine Gamer könnten von dem neuen Gürtel profitieren und noch tiefer in Spielwelten eintauchen als bisher. Der Feelbelt startet am 28. April als Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter.
Vibrationen und Gaming sind seit langer Zeit miteinander verbunden. Die Technik dahinter hat sich jedoch im Laufe der Jahre gewandelt. Der japanische Games-Konzern Nintendo war es, der im Jahr 1997 mit dem „Rumble Rak“, eine Technologie auf den Markt brachte, die die Branche nachhaltig beeinflusst hat. Möglichst heftiges Rütteln war der letzte Schrei, das ist allerdings über 20 Jahre her.
Die Vibrationstechnologie gibt es im Gaming-Segment immer noch, heute zählt allerdings nicht mehr pure Stärke, sondern Genauigkeit. Je differenzierter ein Vibrations-Controller das Spielgeschehen vom Bildschirm auf die Hände der Spieler übertragen kann, desto besser. Und wieder war es das Unternehmen Nintendo, das die Sparte revolutionierte – diesmal mit den Joy-Cons der Nintendo Switch einer dahinterliegenden HD-Vibration, mit der sich sogar Mengen „erfühlen“ lassen.
Die Uhr tickt weiter, Erfinder bleiben erfinderisch. Und so ist es ein deutsches Start-Up, das Nutzer bislang nie dagewesene Rüttel- und Schütteleffekte schmackhaft machen will. Nicht am Handgelenk oder in den Händen, sondern an der Hüfte. Das ist neu und ungewöhnlich. Das selbst gesteckte Ziel der Macher hinter dem „Feelbelt“, so der einleuchtende Name des Technologieprodukts, ist ambitioniert: „Das beste Gaming- und Sound-Erlebnis zu schaffen, das es jemals gab“, kündigt das Unternehmen aus Potsdam an.
Die Technik hinter dem patentierten Verfahren: Mithilfe von insgesamt zehn in einen Gürtel integrierten Impulsgebern soll Sound nicht mehr zur hörbar bleiben, sondern zu spüren sein. Dass so ein Konzept aufgehen kann, hat vermutlich jeder schon einmal gemerkt, der sich auf einem Rockkonzert die volle Dröhnung aus den Mega-Boxen neben der Bühne gegeben hat.
Für Anwender soll die Handhabung simpel sein: der kabellose Gurt lässt sich per Wifi oder Bluetooth, wahlweise auch klassisch per Klinke, mit jeder Audioquelle verbinden. Unterschiedliche Modi sollen die Effekte dann den jeweiligen Anwendungsgebieten anpassen. Nutzen lässt sich der Feelbelt nicht nur beim Musikhören, sondern auch für den Filmabend – oder beim Zocken.
Ein positiver Nebeneffekt: „Die emotionalere und realistischere Wahrnehmung von Games durch den Feelbelt steigert die Konzentrationsfähigkeit von Gamern und führt zu besseren Leistungen durch eine erhöhte Reaktionsgeschwindigkeit“, heißt es vonseiten des Unternehmens. Wenn das tatsächlich so ist, könnte sogar der E-Sport-Bereich von dem Gadget profitieren.
Feelbelt wird über Kickstarter finanziert
Kabellos wird der weniger als 400 Gramm leichte Gürtel funktionieren – und das schreit nach Akkuleistung. Für etwa sechs Stunden sollen die Energiereserven nach Angaben der Erfinder reichen, dann muss das Gadget – das übrigens über eine App angesteuert wird – wieder an die Steckdose.
Mit unserem einzigartigen Ansatz revolutionieren wir die Wahrnehmung und Emotionalität von Sound und Musik. Unsere selbst entwickelten Impulsgeber ermöglichen es erstmals, jede Frequenz mit dem gesamten Körper zu spüren. Durch die Aktivierung eines weiteren Sinnesorgans erschaffen wir insbesondere im Gaming-Bereich ein Erlebnis der ganz neuen Art.COO und Co-Founder Felix Weiß
Die Voraussetzungen sind geschaffen, um mit dem Feelbelt ein innovatives Gadget mit Mehrwert zu schaffen. Gamer sollen damit jedenfalls ihre Wahrnehmung auf ein „neues Level“ bringen und Spielsituationen fühlen können – zumindest wenn der Sound mitspielt. Das ist Grundvoraussetzung für die Funktionalität des Gürtels. Je besser der Sound eines Videospiels, desto differenzierter kann der Feelbelt diesen darstellen.
Die Idee hat Potenzial, insbesondere in Verbindung mit Virtual-Reality. Die lässt sich derzeit nämlich hervorragend bildlich wiedergeben, fühlt sich mangels haptischer Komponenten bisweilen steril an.
Dennoch: Vermutlich ist der Feelbelt kein Massenprodukt, das hat er mit aktuellen VR-Technologien gemeinsam. Die Stärke des Produkts könnte allerdings in seiner Nische liegen, die sich auf Technik-Enthusiasten fokussiert. Bei denen kommen Soundverbesserungen nicht selten gut an – und „Sound“ liefert der Gürtel auf seine eigene Weise in „Surround“ an der Hüfte und damit auf eine völlig andere Art, die im Games-Bereich zu besonders immersiven Spielsituationen führen könnte.
Auf der IFA hatten Grüner ihre Innovation bereits vorgestellt. Die Resonanz war positiv. Und dann ist da noch ein Nutzen, der den des reinen Unterhaltungswertes übersteigt: Auch Gehörlose und Hörgeschädigte können mit dem Feelbelt erstmals das gesamte Musikspektrum wahrnehmen und somit am Musikerlebnis teilhaben.
Die Feelbelt GmbH besitzt ein weltweites Patent und ist Gewinner des deutschen Start-Up-Innovationspreises 2019. Eine Hürde muss der Feelbelt allerdings noch nehmen: das Crowdfunding.
Über Kickstarter bringen die Macher ihre „Weltneuheit zur Wiedergabe aller auditiven Frequenzspektren“ an die breite Öffentlichkeit. Der Launch ist für den 28. April vorgesehen. Damit ebnet das Potsdamer Start-up seinen Weg in den internationalen Markt. Der Early-Bird-Preis liegt bei 199 Euro, im Einzelhandel soll der Feelbelt dann 329 Euro kosten.
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