Gute bis sehr Brettspiele gibt es viele, herausragende pro Jahr allerdings meist wenige. Cardboard Alchemy hat mit Flamecraft einen Titel auf den Markt gebracht, der heiß gehandelt wird als eines der besten Brettspiele in 2022. Von dem Eurogame hätte man das nicht unbedingt erwartet.
Auch in der Brettspielwelt gibt es ungeschriebene Gesetze. Eines davon: Katzen, Vögel oder Piraten – das geht als Thema immer. Und auch Drachen werden gern genommen, wenn es darum geht, ein Brettspiel möglichst massentauglich aufzubereiten. Bei den feurigen Flugechsen funktioniert das spätestens seit der TV-Serie House of the Dragon besonders gut. Flamecraft hat sich als Erfolg erwiesen: Fans wie Kritiker feiern das Werk von Manny Vega.
Die perfekte Symbiose
Als Eurogame hat es Flamecraft auf dem Weg zu den Top-Brettspielen dabei gar nicht so leicht: meist sperrige Abläufe, viel Monotonie und oft schwache Schlussphasen machen aus Euro-Brettspielen meist eher solide Kost. Dass es bei Flamecraft anders ist, liegt nicht am Spielerischen allein. Die Idee von Manny Vega funktioniert gut, unterhält und reizt, letztendlich ist es allerdings erst die Optik, die diesen Titel auf das nächste Level zu heben vermag.
Flamecraft ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, was die perfekte Symbiose aus Gameplay und Illustration leisten kann. Ohne die Kunstwerke von Sandara Tang (zuvor: Der Herr der Ringe: Das Kartenspiel oder Descent) wäre Flamecraft nicht das hochgelobte Brettspiel, das es ist. Am ehesten vergleichen lässt sich der Kniff mit Scythe: Auch dort hat man durch den grafischen Stil mehr aus dem Brettspiel herausholen können als rein spielerisch drin gewesen wäre.
Die Debatte um die auf das Gameplay-Gerüst gestülpten Themen bei Brettspielen europäischen Stils führt Flamecraft ad absurdum. Fakt ist: Es ist gerade die Kombination aus Spiel, Trendthema und Optik, die Manny Vegas Werk zu einem der wohl besten des Jahres macht.
Dabei plätschert das Spiel grundsätzlich vor sich hin. Es gibt keine wirklichen Konfliktsituationen, Spieler sammeln Punkte, optimieren ihre „Engine“ – und am Ende gewinnt mal wieder derjenigen mit dem höchsten Beliebtheitsgrad in der Ghibli-ähnlichen Stadt. Siegpunkt zählen ist also auch bei Flamecraft ein allzu bekannter wie abgenutzter Spielkniff. Flamecraft ist nicht mehr Brettspiel als andere Euro-Brettspiele es sind: Man sammelt Buffs und Boni, maximiert die persönliche Punktzahl – aber man tut das alles in einem wunderbar ausgearbeiteten Setting rund um Drachen.
Das kreativ-klassische Thema ist stets präsent. Die verspielte Optik ist der heimliche, und gleichzeitig so offensichtliche, Star des Brettspiels. Besonders kompliziert ist es dabei nicht, Flamecraft ist eher eine Art Türöffner zur Welt der Gesellschaftsspiele. Für Familien ist der Titel attraktiv, für Kenner dank des verzahnten Engine-Buildings und der hohen Varianz durch die knapp 80 Drachen und 30 Shops. Zwei Partien werden kaum gleich verlaufen.
In einer deutschen Version erscheint Flamecraft über Asmodee, auch in der Deluxe-Version mit Drachen-Miniaturen statt kleinen Holzfiguren. Das Brettspiel richtet sich an bis zu fünf Spieler im Alter ab etwa zwölf Jahren. Auch das Solo-Spiel ist möglich. Eine Partie dauert rund eine Stunde.
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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Cardboard Alchemy, Flamecraft, Familienspiel, Brettspiel, 1-5... * |
34,99 EUR |
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