Der traditionsreiche deutsche Spielwarenhersteller HABA hat Grund zur Freude. Das Sammelspiel Funkelschatz ist das Kinderspiel des Jahres 2018 und dürfte damit in den nächsten Monaten vermehrt auf den Spieltischen von spielbegeisterten Familien zu sehen sein. Von den drei nominierten Titeln hat Funkelschatz die Jury des Spiel des Jahres e.V. mit der gelungenen Mischung aus klassischer Spielmechanik, ansprechendem Material und einer schönen Hintergrundgeschichte überzeugt. Die Autoren Lena und Günter Burkhardt haben gemeinsam mit dem Illustrator Daniel Döbner ein fesselndes, und nun auch preisgekröntes, Kinderspiel geschaffen. Im nachfolgenden Beitrag werfen wir einen Blick auf die Details von Funkelschatz, dem Kinderspiel des Jahres 2018.
Funkelschatz von HABA: Drachenkinder auf Schatzjagd
Für Kinder existieren viele Gründe, um Brettspiele zu mögen. Und die Kombination aus Drachen, Schätzen und optisch eindrucksvollen 3D-Aufbauten ist besonders gut als Motivator geeignet. Kinder für eine Partie Funkelschatz zu begeistern dürfte Eltern nicht schwerfallen. Immerhin beginnt das Abenteuer schon mit dem Auspacken und Aufbauen des Spielmaterials. Es ist clever, klassische Spielmechanismen in ein derart modernes Gewand zu packen, dass Kinder bereits beim Anblick der hübschen 3D-Aufbauten Freudensprünge vollführen. Das Autorenduo Lena und Günter Burkhardt bringen verschiedene unterhaltsame Elemente zusammen, um daraus ein fantastisches Spielerlebnis für Kinder ab 5 Jahren zu entwickeln: ansprechendes Material, eine kurzweilige Geschichte, schnelle Erfolgserlebnisse, Wecken der Sammelleidenschaft und die Möglichkeit, das Brettspiel gemeinsam mit Erwachsenen spielen zu können.
Die Idee von Funkelschatz ist vergleichsweise simpel und wenig revolutionär, erfüllt die Erwartungen, die Kinder an ein unterhaltsames Brettspiel stellen jedoch vollends. Drachenkinder haben einen Schatz entdeckt, der ihr Interesse weckt: eine Eissäule mit gefrorenen Funkelsteinen. Unter der Mithilfe von Herrn Papa tun Drachen das, was sie am besten können: Feuer spucken – und damit Eis zum Schmelzen bringen. Nach und nach legen die schatzhungrigen Drachen insgesamt neun Eisringe und damit 90 funkelnde Edelsteine frei. Auf dem Spieltisch passiert also genug, um Kinder für die Spielzeit von rund 15 Minuten an das Geschehen zu binden. Die grundlegenden Regeln sind denkbar einfach. Fast schon selbstverständlich für das Drachenleben: es beginnt nicht der jüngste Mitspieler, sondern der mutigste. Im Uhrzeigersinn wählt jeder Mitspieler eines der Funkelplättchen. Bestenfalls wird der Token ausgesucht, der die größte Ausbeute an Edelsteinen gewährt. Die Ebenen des Eisturms zu beobachten ist somit wesentlich für eine erfolgreiche Funkelschatzjagd.
Haben alle Mitspieler sich ihre „Taktik“ zurechtgelegt, hebt der aktive Spieler den obersten Eisring ab und legt die darunterliegenden Edelsteine frei. Aber Achtung: das Entfernen des Eisrings kann ein Teil der Taktik werden, denn nur Funkelsteine, die auf das Spielbrett fallen, dürfen anschließend auch von den Besitzern der passenden Funkelplättchen aufgesammelt werden. Alle Steine, die in die Löcher des Spielbretts fallen, verbleiben in der Drachenpapahöhle. Es kann durchaus sinnvoll sein, den jeweiligen Eisring schwungvoll oder eben vorsichtig zu entfernen – je nach erdachter Strategie. Kinder verbessern ihre motorischen Fertigkeiten und ihre Fähigkeit als guter Beobachter. Was dennoch manchmal zu Frusterlebnissen führen kann sind Situationen, in denen keine passenden Funkelsteine auf das Spielbrett fallen. Passiert das während einer Partie öfter, neigen Kinder manchmal dazu, ihren Unmut offen zu zeigen. Glücklicherweise sind derartige Spielsituationen selten – und können teilweise durch einen anwesenden Erwachsenen bereits während des Aufbaus angepasst werden. Ob das sinnvoll ist, hängt von den teilnehmenden Kindern, mitunter ihrer erlernten Frustrationstoleranz und auch möglichen pädagogischen Zielen ab. Gespielt wird solange bis der letzte Eisring geschmolzen wurde. Einfaches Auszählen der ergatterten Funkelsteine entscheidet über die Platzierung.
Damit Funkelschatz altersgerecht eingesetzt werden kann, stehen Spielvarianten zur Verfügung. Jüngere Spieler wählen beispielsweise zu Beginn des Spiels ein Funkelplättchen, das sich über die Dauer der Partie nicht mehr verändert. Geheimnisvoller gestaltet sich der Ablauf, wenn die Funkelplättchen zunächst verdeckt ausgelegt und erst mit Entfernen des Eisrings umgedreht werden. Jede Variante verändert die strategischen Anforderungen an die mitspielenden Kinder, sodass sich Abstufungen bezüglich der Schwierigkeit durchaus ergeben. Bis zu 4 Kinder verbringen mit Funkelschatz von HABA gemeinsame Momente – und Erwachsene sind herzlich eingeladen das Geschehen zu verfolgen oder selbst mitzuspielen. Das Kinderbrettspiel leistet auf diese Weise einen wunderbaren Beitrag zu einem sozialen Familienalltag voller Interaktionen.
Kinderspiel des Jahres 2018: Die Begründung der Jury
Funkelschatz erbringt den Beweis, dass Brettspiele die unterhaltsame – und weitaus sozialere – Alternative zu digitalen Medien wie Smartphones oder dem TV-Gerät sind.
Statt zur Fernbedienung sollten Eltern lieber zu einem guten Kinderspiel greifen. Die Jury des Spiel des Jahres e.V. begründet ihre Entscheidung, Funkelschatz zum Kinderspiel des Jahres 2018 zu ernennen, mit der „Verbindung aus einer kindgerechten Geschichte, einem klassischen Mechanismus sowie faszinierendem Material zu einem fesselnden Abenteuer, das Kinder immer wieder fesselt“.
Wie jedes Jahr durften auch bei der diesjährigen Entscheidungsfindung ausgewählte Hamburger Grundschulkinder die Spiele testen. Die Klasse 2e der Grundschule Trenknerweg in Hamburg-Altona verkündete die Entscheidung – traditionell versammelt um den roten Buzzer. „Dieser Drachenpapa lässt nicht nur Eis, sondern auch Kinderherzen schmelzen“, urteilen die Mitglieder der durchaus kritischen Jury.
Tatsächlich ist die Idee des Vater-Tochter-Gespanns Lena und Günter Burkhardt derart herzerwärmend, dass Kindern beim Anblick des aufgebauten Spielbretts das laufende Fernsehgerät für viele Minuten komplett vergessen. Zu verdanken ist das nicht nur der Spielidee, sondern auch den wunderbaren Illustrationen von Daniel Döbner, der die Schatzjagd zu einem optischen Highlight für Kinder macht. Mit jeder gespielten Runde steigen die Chancen, dass Kinder sich Funkelschatz in Eigenregie auf den Spieltisch holen und den Medienschrank geschlossen lassen. Der Titel aus dem Hause HABA zeigt, dass Kinderspiele noch lange nicht ausgedient und mehr als jemals zuvor ihre Daseinsberechtigung als soziales Spielerlebnis haben.
Seit 2001 legt der Spiel des Jahres e.V. bei der Verleihung des Kritikerpreises Kinderspiel des Jahres Wert auf emotional erlebbare Spiele, die dazu beitragen die Sozialkompetenzen von Kindern zu fördern. Aus über 150 Gesellschaftsspielen wählen die Mitglieder der Jury jedes Jahr diejenigen Kinderspiele aus, die durch eine Mischung aus ungewöhnlicher Spielidee, kindgerechtem Material und leicht verständlichen Regeln für jede Menge Spielspaß sorgen. Die große Zahl an Kinderspielen auf lediglich drei Nominierungen herunterzubrechen ist nicht immer einfach – und auch nicht immer fair. Aber es sollte Autorinnen und Autoren sowie den Verlagen Motivation genug sein, Mut zu Innovationen zu beweisen.
Um der Anzahl an herausragenden Kinderspiele gerecht zu werden, gibt es zudem die Empfehlungsliste der Jury des Spiel des Jahres e.V.:
Nicht vergessen werden sollten zudem die beiden tollen Konkurrenten von Funkelschatz, die ebenfalls für das Kinderspiel des Jahres 2018 nominiert wurden. Emojito! von Urtis Šulinskas, erschienen bei HUCH!, spielt mit Emotionen. Panic Mansion entführt wagemutige Spieler dagegen in ein tanzendes Spukhaus, in dem es ziemlich chaotisch zugeht. Die Schachtel des Brettspiels ist bei diesem Titel der eigentlich Star.
Erfolgreiches Spielejahr für HABA
Für den Spielwarenhersteller HABA fällt das aktuelle Spielejahr positiv aus. Die Auszeichnung von Funkelschatz als Kinderspiel des Jahres 2018 sowie zwei zusätzliche Titel auf der Empfehlungsliste der Jury dürften in den nächsten Monaten für deutliche Umsatzsteigerungen sorgen.
Positive Effekte durch die Kritikerpreisverleihung sind zudem für die übrigen Produkte des traditionsreichen deutschen Unternehmens mit Sitz in Bad Rodach zu erwarten. Mit über 400 kategorienübergreifenden Neuerscheinungen pro Jahr verfügt HABA im Bereich der Spielwaren über ein beeindruckendes Portfolio, durch das ein jährlicher Umsatz von rund 360 Millionen Euro erwirtschaftet wird. Neben Kinderspielen – bekannt durch die gelbe Schachtel – bietet HABA Spielsachen, Wohnaccessoires, Bücher und Geschenke für Kinder an.