Die Gamescom findet dieses Jahr ohne Nintendo statt – das ist inzwischen offiziell. Eigentlich ist die Gamescom für den japanischen Konsolenhersteller und Spieleentwickler ein „Key event“, wie ein Unternehmenssprecher mitteilte. Man verzichtet dennoch. Nintendo hinterlässt auf der Gamescom eine Lücke, irgendwie aber auch nicht – zumindest dieses Jahr.
Schon im Juni geht es für die Games-Branche los, gleich mehrere Events finden statt, auf denen Publisher und Entwickler ihre neuen Projekt präsentieren werden. Was Nintendo genau vor hat, ist bislang unklar. Klar ist hingegen, was Nintendo nicht tun wird: an der Gamescom 2022 teilnehmen zum Beispiel. Trotz Schlüsselveranstaltung in Nintendos Event-Kalender überspringt man die nächste Gamescom – die nach der zwangsweisen Corona-Pause erstmals wieder vor Ort in Köln stattfindet.
Gamescom ohne Nintendo kein Dauerzustand
Die Meldung schlug ein in der Branche: Die Gamescom 2022 findet ohne Nintendo statt. Damit hat der erste große Publisher der Kölner Gaming-Messe eine Absage erteilt, zumindest für dieses Jahr. Die Gründe dafür blieben seitens Nintendo ungenannt, man kann also nur vermuten, wie es zu dieser Entscheidung gekommen ist. Möglicherweise sind die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, aber auch deren weiterer Verlauf zwei Faktoren, die in Nintendos Abwägung für oder gegen die Messeteilnahme hineinspielten: Die Ressourcenknappheit und Herausforderungen im weltweiten Logistikbereich halten an, inbegriffen ist auch die weiterhin beeinträchtigte Produktivität der Chiphersteller.
Womöglich verzichtet Nintendo einerseits, weil man bei den Konsolen die Verkäufe durch die Gamescom-Präsenz nicht spürbar ankurbeln könnte. Andererseits hat sich die pandemische Lage zwar entspannt, vorbei ist Corona wahrscheinlich aber nicht. Eine noch ansteckendere Omikron-Variante grassierte in Portugal, und könnte – analog zur Dominanz der Mutationen zuvor – sich auch hierzulande verbreiten. Statt in großen Hallen wird Nintendo sich und seine Produkte im Rahmen verschiedener Events in Deutschland promoten – das kündigte der Konsolenhersteller parallel zur Gamescom-Absage an.
Dort könnte Nintendo dann die aktuellen und künftigen Neuerscheinungen gezielt zu den Fans bringen. Besonders viel passiert in Nintendo Neuheiten-Line-up dieses Jahr ohnehin nicht mehr – und schon gar nichts Großes. Zelda – Breath of the Wild 2? Unklar. Metroid? Nein. Irgendwas mit Mario? Ja, Fußball, aber das erscheint bereits am 10. Juni, dürfte aufgrund des Themas allerdings nicht als Massenprodukt taugen, auch wenn es ein Bestseller werden und sich auch für eine spaßige Gamescom-Präsentation eigenen könnte. Das Spiel wäre dann allerdings schon über zwei Monate alt, so richtig neu also nicht mehr. Allenfalls Bayonetta 3, Mario + Rabbids: Sparks of Hope oder Splatoon 3 könnte man zeigen, aber die Zielgruppe für diese Titel erreicht man auch über kleinere Events.
Eine neue Nintendo Switch gibt es dieses Jahr nicht mehr – mit der OLED-Version hatte man ja bereits nachgebessert. Möglicherweise ist der Verzicht von Nintendo auch strategisch. Man will die Massen so richtig heiß machen auf 2023 und eine Rückkehr des Konsolengiganten. – und dann präsentiert Nintendo auf der Gamescom die neue „Nintendo Switch 2“, „Super Nintendo Switch“, „Nintendo Switch Ultimate“, oder was auch immer.
Längst ist Nintendo verstärkt in virtuelle Welten abgewandert, um seine Spiele zu zeigen. Und Nachteile hat man dadurch offensichtlich nicht. Zum Stichtag am 31. März 2022 hatte Nintendo von der Switch 107,65 Millionen Exemplare verkauft. Und bei den Spielen setzt der Hersteller eine Rekordmarke: rund 235 Millionen Switch-Titel gingen im vergangenen Geschäftsjahr über die Ladentheken – die beste Zahlen jemals. Pokemon hat daran selbstverständlich seinen Bärenanteil (30 Millionen)*. Die Gamescom 2022 könnte für Nintendo einfach nicht notwendig sein, um Sales und Marketing anzukurbeln.
Dieses Jahr hinterlässt Nintendo eine Lücke, weil die bunte und interaktive Hallenpräsenz vor allem für Familien und Kinder ein echter Magnet ist. Nintendo hinterlässt eine Lücke, weil Fans auf den aktuellen Mega-Player im Bereich der Konsolenverkäufe verzichten müssen. Keine Lücke hinterlässt der japanische Konzern allerdings, weil man schlicht kaum relevantes Titel zeigen könnte.
Dauerhaft wird das aber nicht sein. Nintendo hält die Messe – wie andere Publisher auch – für zentral im Veranstaltungskalender. Mehr Aufmerksamkeit kann man bei der Zielgruppe kaum erzeugen, aber man muss eben Titel haben, die es zu präsentieren lohnt. 2023 könnte das bei Nintendo deutlich anders aussehen: Zelda, Metroid, Pokemon, vielleicht neue Hardware – im kommenden Jahr könnte es so richtig brummen für Nintendo in Köln. Wie einige andere Publisher dieses Jahr verfahren, ist noch offen – längst nicht alle Giganten haben die Teilnahme bestätigt.
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