Es ist ein Beben in der Games-Branche: Gamestop soll in Deutschland offenbar alle verbliebenen rund 70 Filialen schließen. Das Unternehmen gehört hierzulande zu den größten Arbeitgebern der Branche.
In den Vereinigten Staaten wagt Gamestop mit veränderten Shop- und Marketingstrategien eine Art Neuanfang – offenbar mit Erfolg. Gänzlich anders scheint es in Deutschland zu laufen. Trotz kürzlich angeführter Neuerungen, darunter ein Grading-Service für Sammelkarten, sollen sämtliche Filialen der Einzelhandelskette schließen. Das ging zunächst aus einem Gerücht hervor, das auf Reddit auftauchte. Dort berichtete ein Nutzer, offenbar selbst bei dem Unternehmen angestellt, davon, dass Gamestop Deutschland zum 31. Januar 2025 dicht machen soll – und zwar komplett.
Inzwischen mehren sich auch die Medienberichte darüber. Offizielle Informationen seitens Gamestop gibt es bislang aber nicht. Auf eine Anfrage der Spielpunkt-Redaktion hat die Einzelhandelskette bislang nicht reagiert.
Aus kommt überraschend
In einem ersten Schritt sollen die Filialleiter über die Entscheidung informiert worden sein, berichtet das Fachportal „Gameswirtschaft“. Auch deren Anfrage hatte Gamestop unbeantwortet gelassen. Zudem hätten Mitarbeiter die bevorstehende Schließend gegenüber Kunden kommuniziert, wie es hieß. (Anm. d. Red.: Informationen und Meinungen könnt Ihr uns über das Kontaktformular zukommen lassen). In den rund 70 verbliebenen Filialen der US-Einzelhandelskette arbeiten hierzulande rund 500 Mitarbeiter, was Gamestop zu einem der großen Arbeitgeber in der deutschen Games-Branche macht. Entsprechend
Ohnehin scheint Gamestop in Euro einen insgesamt schweren Stand zu haben. Die Filialen in Italien hatte das Unternehmen an den Händler Cidiverte verkauft, der vor rund zwei Jahren bereits die Schweizer Standorte übernommen hatte.
Die Filialschließungen in Deutschland kommen durchaus überraschend, immerhin hatte Gamestop Deutschland jüngst einige Neuerungen etabliert, um Kunden in die Läden zu locken. Unter anderem hatte man eine Dienstleistung um eine Wassertransferdruck-Technologie eingeführt, bei der Fans ihre Spielekonsole zu einem Lifestyle-Unikat hatten machen lassen können.
Deutchlich vielversprechender schien der Grading-Service für den Bereich der Sammelkarten zu sein, den Gamestop hierzulande zusammen mit der Firma GSG (Gold-Standard-Grading-Service) angeboten hatte. Hier schienen die deutschen Dependance sich der Strategie der US-Kette in den Vereinigten Staaten anzuschließen, wo in Kooperation mit PSA der Bereich der Collectibles vorangetrieben werden soll.
Offenbar war die Marktperformance der Gamestop-Filialen in Deutschland letztlich doch zu schlecht. Zuletzt hatte das Unternehmen einen Umsatz von rund 140 Millionen Euro gemacht, wovon etwas weniger als drei Millionen Euro als Gewinn übrig blieben. Einer der Hauptgründe für das Schwächeln ist im zunehmend stärker werdenden digitalen Vertrieb von Videospielen zu finden. Auch hier setzt Gamestop in den USA inzwischen auf einen anderen Ansatz, möchte Retro-Stores etablieren und kommuniziert aggressiv die Relevanz von physischen Spielen. Ein Teil der Fans sieht das durchaus ähnlich, für die deutschen Filialen kommt der eingeleitete Turnaround-Versuch offenbar zu spät. Die Schließungen gehören damit letztlich vermutlich zum Teil des Sanierungsplans der US-Kette, die in den vergangenen Monaten unter der Führung von CEO Ryan Cohen Maßnahmen zur Einsparung von Kosten umgesetzt hatte.
Kurzfristig dürfte die Nachricht ein Schock sein, langfristig könnten die Schließungen jedoch positive Effekte für die Gesundung der US-Einzelhandelskette haben. Unklar bleibt letztlich, ob das Kapitel Gamestop damit für immer geschlossen bleiben wird – oder ob der Mutterkonzern seine veränderten Strategien auch für deutsche Fans in veränderter Form verfügbar machen wird. Hier wird man zunächst offizielle Informationen abwarten müssen. Ryan Cohen selbst gab bereits vor rund drei Jahre an, aus Gamestop solle das „Amazon für Spiele“ werden. Zu Kosteneinsparungen dürfte damit auch der starke Ausbau der Online-Aktivitäten der Einzelhandelskette zählen.
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