Heroscape: Age of Annihilation will als Crowdfunding nicht so richtig an Fahrt aufnehmen. 8.000 Unterstützer verlangt Hasbro für den Erfolg auf der hauseigenen Plattform Pulse – bislang erreicht ist nicht mal die Hälfte.
Kommt Zeit, kommen Unterstützer – das könnte man meinen. Braucht Hasbro nicht einfach nur Geduld, damit Heroscape: Age of Annihilation erfolgreich durch die Schwarmfinanzierung kommt? Vielleicht, angesichts der in rund einer Woche endenden Kampagne stellt sich die Frage allerdings nicht. Dabei hätte die Neuauflage des Klassikers doch vieles, das Fans sonst sehr anziehend finden: Jede Menge Material, Miniaturen, eine Portion Nostalgie, und mit dem 3D-Hexfeld-Terrain sogar Inhalte von Seltenheitswert. Dennoch will das Crowdfunding nicht so richtig durchstarten.
Heroscape: Age of Annihilation vor dem Aus?
Die Ankündigung über eine Rückkehr von Heroscape: Age of Annihilation kam überrascht und wurde mit Begeisterung aufgenommen, nicht zuletzt aufgrund des modularen Hexfeld-Konzepts. Finanzieren will Hasbro die Vanguard Edition des Spiels nun mit einem Crowdfunding. Mindestens 8.000 Unterstützer sind für einen Erfolg notwendig. Anders ausgedrückt: Zwei Millionen US-Dollar.
Zu schaffen ist das. Zuletzt hatte Hasbro bei HeroQuest bewiesen, wie sehr eine Kampagne zu einem nostalgischen Brettspiel durch die Decke gehen kann. Rund 3,7 Millionen US-Dollar hatte das Projekt generiert und damit fast das Vierfache der angepeilten Summe. Kritisiert hatten Fans den gehobenen Preis von HeroQuest: das Spiel kostet rund 150 US-Dollar. Bei Heroscape: Age of Annihilation verlangt man nun 100 Dollar mehr.
Rund 250 US-Dollar sollen Fans bezahlen. Ja, dafür gibt es haufenweise Material. Dennoch scheint die Preisgestaltung alles andere al gut anzukommen. In der Folge haben bislang weniger als die Hälfte der notwendigen Unterstützer Geld in die Kampagne gepumpt. Nun bliebe zwar noch eine Woche Zeit, die Eigendynamik hat das Finanzierungsprojekt jedoch längst verloren. Die Luft ist raus bei Heroscape: Age of Annihilation.
Die Fans selbst äußern sich mitunter noch hoffnungsvoll, andere haben bereits resigniert und akzeptieren den erwarteten Misserfolg. Auch Avalon Hill-Designleiter Chris Nadeau zeichnet ein eher düstereres Bild. Er erklärte in einem Interview mit Wargamer, dass zumindest die Idee der Vanguard Edition als vollständiges Out-of-the-Box-Erlebnis bei Nichterreichen des Kampagnenziel gestorben wäre.
Dennoch: Insgesamt hat Retro offensichtlich einen Markt. Bei HeroQuest ist es gut gelungen, jüngst ist eine Neuauflage von Axis and Allies – ebenfalls von Avalon Hill – angekündigt worden.
Fakt ist: Fans sind derzeit generell zögerlich bei Crowdfunding-Kampagnen zu hochpreisigen Brettspielen. Zu dem Produktpreis kommen Steuern und teils hohe Versandkosten hinzu. Zudem wirken hohe Einstiegspreis insbesondere auf Neulinge abschrecken. Und: Mit mehreren Hundert Euro in Vorleistung zu gehen, um danach auf ein Spiel ein Jahr oder länger warten zu müssen, verliert schrittweise an Attraktivität.
Konkurrenz kommt diesbezüglich aus der Branche selbst: Immer häufiger entdecken Verlage erfolgreiche Crowdfunding-Projekte, bringen lokalisierte Versionen durch nach Vertragsverhandlungen später regulär in den Handel, nicht selten früher oder parallel zu den Crowdfunding-Spielen selbst. Zumindest davon ist bei Hasbros eigener Kampagne nicht auszugehen. Mit Folgen für die Fans: Misslingt das Crowdfunding zu Heroscape: Age of Annihilation, könnte es das Aus bedeuten für die Extraportion Retro-Plastik.
Womöglich hatte man bereits im Vorfeld Fehler gemacht. Chris Nadeau hält für möglich, dass Avalon Hill die Größe der Fanzielgruppe von Heroscape: Age of Annihilation falsch eingeschätzt, also überbewertet hat. Unklar bleibt vorerst dennoch, ob der Kampagnen-Misserfolg auch das tatsächliche Aus für Heroscape: Age of Annihilation insgesamt ist oder nur für die Vanguard Edition. Immerhin könnten Avalon Hill und Hasbro mit einem abgespeckten Erlebnis und regelmäßigen Erweiterungen – dann zu einem niedrigeren Startpreis – vermutlich gutes Geld scheffeln.
Die Grundfrage, weshalb Spielwarenriese Hasbro den Titel nicht einfach aus der Portokasse zahlt, stellt sich vor dem Hintergrund der angepassten Unternehmensstrategie aber kaum: Hasbro hatte schon vor längerer Zeit angekündigt, sich vor allem auf sein Kerngeschäft konzentrieren zu wollen, also die populären Marken Dungeons and Dragons oder Magic: The Gathering unter anderem durch crossmediale Möglichkeiten zu monetarisieren. Experimente wie die Rückkehr von HeroQuest oder nun Heroscape: Age of Annihilation will man entsprechend anhand der Unterstützung durch die Fans realisieren.
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