Wenn sich am Sonntagabend die Pforten der Turbinenhalle schließen, kehrt wieder Ruhe ein in der Galaxis. Tausende Fans der Saga „Star Wars“ (dt. Krieg der Sterne) pilgerten am ersten Augustwochenende nach Oberhausen, um ihre Kostümierungen zu präsentieren, ihre Waffenkammern zu weitern oder sich einfach mit Gleichgesinnten auszutauschen. Die zweite Auflage der Power of the Force Convention in Oberhausen war ein voller Erfolg. Das familiäre Fantreffen war für viele Besucher wie ein Ausflug in eine andere Galaxis – und damit genau das, was man erwartet, wenn man eine Star Wars Convention besucht. Wir haben die Highlights der Power of the Force Convention 2018 für euch zusammengefasst.
1977 begann George Lucas eine intergalaktische Reise, die Fans bis heute fortsetzen. Seit mehr als 40 Jahren begeistert der „Krieg der Sterne“ Menschen auf der ganzen Welt. Viele reicht es aus, die Kinofilme – und neuerdings auch Serien – immer und immer wieder anzuschauen. Einige lesen Comics oder Bücher, die Schauplätze und Figuren aus den Filmen in den Mittelpunkt stellen oder gänzliche neue Charaktere erfinden. Wenige schlüpfen dagegen selbst in die Rollen ihrer Helden und Schurken, drehen Fan-Filme oder verbreiten die Lehren der Jedi. Auf Conventions, wie der Power of the Force findet man alles.
Tausende Fans der Saga „Star Wars“ zu Gast in Oberhausen
Wenn Fans völlig unterschiedlicher Altersklassen mit leuchtenden Augen von ihrem Hobby reden, geht einem als Zuhörer angesichts der spürbaren Leidenschaft das Herz auf. Was auf einer Fan-Convention keinesfalls fehlen darf sind Stars aus den Filmen, auch wenn die meisten eher Nebenrollen innehatten. So etwa Michael Culver, der in The Empire strikes back den imperialen Offizier Lorth Needa verkörperte oder Paul Blake, der in der Rolle des Kopfgeldjägers Greedo auf jeden Fall langsamer schoss als Han Solo.
Für Fans gehören die Auftritte ihrer, mittlerweile meist betagten, Idole zu den Highlights einer Convention. So auch auf der Power of the Force in Oberhausen. Für ein Foto mit ihnen, rufen die Darsteller Preise von rund 25 Euro auf. Hinzu kommt die normale Eintrittskarte, die es ab 20 Euro pro Tag zu kaufen gab.
Für Familien besonders schön: Kinder bis 10 Jahren tauchen in Begleitung eines Erwachsenen kostenlos in fremde Galaxien ein. Kombiniert mit den Möglichkeiten, die Jedi-Schule zu besuchen, sich mit den zahlreichen verkleideten Figuren ablichten zu lassen und detaillierte Raumschiffmodelle zu bestaunen, ist die Power of the Force Convention das ideale Ziel für einen kurzweiligen Familienausflug.
An den Tagen des ersten Augustwochenendes strömten Tausende Fans in die Oberhausener Turbinenhalle, die mit ihrem „urigen Charme“ genau dem entspreche, was Veranstalter Thomas Hartz sich als Location für ein derartiges Event vorstelle. Trotz der sommerlichen Temperaturen von knapp 33°C gaben sich die Organisatoren der Power of the Force Convention sehr zufrieden mit den Besucherzahlen. Rund 1.400 Besucher waren am Samstag in Oberhausen zu Gast, eine ähnliche Zahl erwartete Thomas Hartz für den Sonntag, der zudem mit deutlich kühleren Temperaturen für bessere Bedingungen sorgen sollte.
Die Stargäste kamen bei den Besucherinnen und Besuchern besonders gut an. „Einige von ihnen haben non-stop zu tun. Sie geben Autogramme und sind, trotz der hohen Temperaturen in bester Laune“, so Hartz über seine, für die Star Wars Convention ausgewählten Stars. Echte Starallüren haben die Darsteller meistens nicht: die Zusammenarbeit mit ihnen sei größtenteils unproblematisch. Viele Verhandlungen gingen binnen weniger Tage über die Bühne, für einige Abschlüsse bedürfe es dagegen mehrere Monate.
Im Vergleich zum Vorjahr sei die Power of the Force nach Ansicht von Thomas Hartz spürbar gewachsen. Nicht nur die Besucherzahlen (im Jahr 2017 waren es rund 2.000) liegen über denen der Erstauflage des Events, auch die Eventfläche samt Ausstellern habe um rund ein Drittel zugenommen. Im Laufe der Jahre ist die „abgerockte“ Turbinenhalle für den erfahrenen Veranstalter zu einem Zuhause geworden, das als Location ideale Bedingungen mitbringt: die zentrale Lage, gute Anreise- sowie Parkmöglichkeiten sind vor allem für Besucher enorm vorteilhaft.
Wie gigantisch die Ausmaße der Turbinenhalle sind, merkte man der Power of the Force Convention an. Die rund 10 Stände waren gut besucht, wirkten in der großen Halle jedoch teilweise verloren. Wahrscheinlich ändert sich das aber mit jedem weiteren Jahr, in dem das Fantreffen zu einer festen Größe für die Region heranwachsen könnte. Mehr Aussteller, mehr Gäste, mehr Besucher: die Zukunftspläne für die Power of the Force klingen vielversprechend.
Unterdessen laufen die Planungen zur Power of the Force Convention im nächsten Jahr. Wieder in Oberhausen. Wieder in der Turbinenhalle. Details zu den Ticketvorbestellungen stellt der Veranstalter auf der offiziellen Webseite poweroftheforce.net bereit.
Besucher kamen aus dem gesamten Bundesgebiet
Die Besucher der Power of the Force sind aus dem gesamten Bundesgebiet angereist, um ihre Stars – und gleichgesinnte Cosplayer – zu treffen. Einige kamen aus Bayern oder dem Saarland und waren viele Stunden unterwegs, um an der familiären Convention zur Saga Star Wars teilzunehmen. Andere, wie Markus (30), kommen aus der näheren Umgebung. Der Duisburger ist ein Fan von George Lucas‘ Epos seit er fünf Jahre alt ist. Besonders fasziniert ist er von dem Dunklen Lord der Sith, Darth Vader. Das Mystische, das diese Figur umgibt, mache den Charakter für ihn interessant.
Was Fans auf eine Convention unbedingt mitbringen sollten, ist ein dicke Geldbörse. Zwar sind die regulären Eintrittspreise vergleichsweise moderat, insbesondere VIP-Tickets schlagen jedoch mit enormen Kosten zu Buche. Darin enthalten ist dann allerdings ein umfassender Fan-Service: bevorzugte Plätze bei den Panels, Fotos mit allen anwesenden Stargästen sowie besondere Andenken. Das ist purer Luxus, den sich einige leidenschaftliche Star-Wars-Fans gerne gönnen.
Ansonsten tut auf der Power of the Force jeder Besucher das, was er mag: er besichtigt die detaillierten Raumschiffmodelle, pflegt Kontakte zu alten und neuen Bekannten aus der Szene oder stöbert in den Angeboten der Händler. Von lustigen Plüsch-Porgs bis hin zu täuschend echt aussehenden Waffenrepliken findet der Fan alles, was sein Herz begehrt. Die einzelnen Stände abzulaufen macht Spaß, kann jedoch auch mächtig Geld kosten. Aber auch das gehört zu einer Convention irgendwie dazu.
Wenn sich auf rund 6.000 Quadratmetern alles um die Saga Star Wars dreht, dürfen actiongeladene Lichtschwertkämpfe nicht fehlen. Meistens werden die Duelle von Hobby-Fotografen unterbrochen, die für den besten Schnappschuss ganz nah heran wollen an die Helden und Schurken. Die Cosplayer sind erfahren: geduldig behalten sie ihre Kampfposen bei, bis auch der letzte Handyfilmer seine Aufnahmen im Kasten hat.
Der freundliche Umgang untereinander zeichnet kleine Conventions wie die Power of the Force aus. Man kommt gern mit anderen Fans in Kontakt, tauscht sich über ein gemeinsames Hobby aus und schafft sich selbst Erinnerungen, die mindestens bis in das nächste Jahr halten müssen. Im August 2019 haben Fans der Saga dann wieder die Chance, ihre Leidenschaft miteinander zu teilen.