Mit House of the Dragon erzählen sie Showrunner das „Game of Thrones“-Prequel. Die erste Folge ist gelaufen, nicht alle Kritiken fallen positiv aus. Im Gegenteil: So mancher Film- und Fernsehkenner sucht das Haar in der Suppe, um vom Seriendebüt möglichst wenig Vorteilhaftes übrig lassen zu können.
Während George R.R. Martin womöglich unermüdlich schreibt oder Fans zumindest hoffen, er täte es, geht „Game of Thrones“ auf dem TV-Bildschirm in die nächste Runde. Beziehungsweise in einer Vorrunde: House of the Dragon spiel als Prequel rund 172 Jahre vor Daenerys Targaryens Geburt. Zehn Folgen wird es insgesamt geben, die erste davon ist gelaufen.
Drama statt Intrigen
Es ist bekanntlich so eine Sache mit dem Debüt einer neuen Serie: Entweder sie schlägt ein oder eben nicht. Bei House of the Dragon sind sich Fans und Experten derzeit uneins. Manche loben die erste Folge, andere sehen darin eine Art „Game of Thrones“, nur langweiliger. Ja, so mancher Kritiker echauffiert sich regelrecht in Rage: die Schauspieler seien nicht gut genug, der Plot öde, die Dialoge platt. Es fehle an Intrigen.
Nun ist House of the Dragon eine Vorgeschichte, die sich vorrangig um die Schicksale des Hauses Targaryen dreht – und Kenner von Game of Thrones wissen, schon vor dem Blockbuster-Serie ist so einiges passiert, dass mindestens als intrigant zu bezeichnen ist. Woher kommt bei so manchem Kritiker also die Einschätzung, der Serie mangele es daran? Es wird vermutlich schlicht Unkenntnis sein. Das erste große Drama um König Viserys I Targaryen ist bereits gelaufen – Spoiler gibt es hier nicht, allerdings ist das Geschehene nicht nur tragisch, sondern der Auftakt für vieles, das man aus „Game of Thrones“ kennt und bei „House of the Dragon“ offenbar vermisst: Drama, Intrigen, Geheimnisse, Machtkämpfe.
Die erste Serienfolge ordnet grob die Personen ein, nicht ihre Persönlichkeiten. Von letzteren hat man bislang nur in Ansätzen erfahren. Außer bei Prinz Daemon Targaryen, den Matt Smith glaubwürdig zu einem adligen Arschloch macht. Einziger Lichtblick? Zumindest bezogen auf die Darstellung des Charakters. Dahinter steckt dann aber wieder der Verlauf der Story, die zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zulassen kann als das, was Fans bislang haben sehen dürfen. Rhys Ifans als Sir Otto Hightower, vor allem aber Olivia Cooke als Lady Alicent werden große Rollen spielen – doch ihre Zeit wird erst kommen. Wie bei vielen der Charaktere.
Die Kritik an dem Debüt – immer unter den Entschuldigung, es handele sich selbstverständlich erst um Folge eins – wirkt bisweilen lächerlich. Hätte man sich nur grob mit dem Stoff auseinandergesetzt, hätte auffallen müssen, dass es bei dem seichten Einstieg nicht bleiben kann – die Geschichte gibt das vor. Und weil bereits feststeht, was in der Zukunft passieren wird, kann man die Vergangenheit nicht einfach ändern – zumindest ihren Rahmen nicht.
Sex, Brutalität und jede Menge Symbolik sind in der ersten Folge von House of the Dragon zwar offensichtlich, aber nicht die größten Stärken. Das Debüt spielt mit der Erwartungshaltung, fordert auf, die Details der Figuren und der Handlung wahrzunehmen, um zu antizipieren, was passieren könnte oder gar zu wissen, passieren wird. Hinweise gibt es genug: bei Prinz Daemon, bei Prinzessin Rhaenyra, bei den Hohenturms, bei König Viserys, bei Mysaria.
Grob halten die Showrunner sich ohnehin an das Patentrezept aus Drachen, Gewalt und zwischenmenschliche Geschichten. Technisch umgesetzt ist das einwandfrei. Die bekannten musikalischen Klänge untermalen die Illusion, das man sich bei House of the Dragon ziemlich nah dran befindet an Game of Thrones. Etwas gelernt hat man womöglich doch, kostet die Scham nicht mehr so freizügig aus: Bordellszenen gibt es, aber sie sind kurz. Nacktheit hält sich dezenter im Hintergrund. Ob das so bleibt? Abwarten. House of the Dragon ist am Ende selbst aus rein filmtechnischer Sicht nicht so plump wie mancher Kritiker dem Fan vorgaukeln will. Einzig die Sets aus dem Computer wirken mitunter zu modern, zu weichgezeichnet, zu künstlich. Das fällt oft auf, stört selten, hätte aber dennoch besser sein können.
Mit der Debütfolge hat man jedenfalls die ersten Fallstrick für die Figuren gelegt, nur ist es offenkundig nicht jedem aufgefallen. Sicher ist: das wird sich schneller ändern als man Sieben Königreiche rufen kann – denn die Zukunft gibt es vor.
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