Lernspiele für Kinder sollen in erster Linie Spaß machen, einfach zu verstehen sein und einige Grundfertigkeiten von Kindern gezielt fördern. Häuptling Bumm-ba-bumm setzt auf Konzentrationsphasen für Gehör und Gedächtnis. Zudem fördert es das Zusammenspiel innerhalb einer Kindergruppe. Der nachfolgende Beitrag stellt das im Januar 2014 erschienene, Kinderspiel Häuptling Bumm-ba-bumm von Haba ausführlich vor. Viel Spaß beim Lesen der Brettspiel-Rezension.
Wandeln auf des Häuptlings Spuren
Kurz gesagt, es geht um Indianer und die sind bekanntlich für Kinder besonders spannend. Auf eine „echte“ Hintergrundgeschichte wird verzichtet, denn das Häuptling-Spiel setzt auf einfache Spielregeln und erleichtert den Kindern das Spielverständnis durch den Verzicht auf zusätzliche Nebeninhalte. Und eine kleine Rahmenhandlung gibt es dann doch. Der namensgebende Häuptling Bumm-ba-Bumm sucht den besten Trommeltonleser aller Indianerstämme und so reist er durch die Prärie um Unterstützung für den schwerhörigen Medizinmann aufzutreiben. Klingt nach einem klassischen Western-Setting und macht besonders verkleidet für Kinder doppelt soviel Spaß. Das Spiel setzt auf ein gutes Gehör und exzellentes Rhythmusgefühl. Zudem bekommt nur derjenige Punkte, der über schnelle Reaktionen verfügt. Flinke Kinderhände und ein wacher Verstand sind also gefragt. Jedes Kind bekommt seine eigene Klatschhand, die einerseits zum Trommeln dient und andererseits als „Karten-Klatscher“ dient. Die Spielpraxis gestaltet sich wie folgt:
Reihum ist jedes Kind einmal der Häuptling und trommelt den Rhythmus, den die oberste Karte des Kartenstapels anzeigt vor. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Töne, eine Trommel symbolisiert das Tamburin, ein Kopf die Stirn (Achtung: langsam klatschen!). Die Indianer müssen nun den Trolle-Rhythmus wiedererkennen und auf die passende Karte schlagen. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst und bekommt die Karte des Häuptlings und damit einen Punkt. Gespielt wird solange bis der Kartenstapel aufgebraucht ist. Kleine Sonderregelungen lockern den Spielablauf auf. So hat jeder Indianer nur einen Rateversuch, wildes Trial-and-Error ist also nicht möglich. Besonders schön: Durch kleine Veränderungen kann der Schwierigkeitsgrad erhöht werden, sodass dieses Lernspiel auch für eine gewisse Langzeitmotivation sorgt.
Sämtliche Einzelteile sind solide verarbeitet und den Kaufpreis wert. Bei den vielen Klatsch-Sessionen ist eine gute Materialqualität unabdinglich und HABA leistet sich keine groben Schnitzer. Die Klatschhände und das Tamburin sind angenehm groß und so auch für Erwachsene problemlos nutzbar. Die nächste Spielpartie mit den Kindern ist also Pflichtprogramm auf dem Tagesplan der Eltern.
Infobox
Spielerzahl: 3 bis 5 Spieler
Alter: ab 6 Jahren
Spieldauer: 10 bis 15 Minuten
Schwierigkeit: einfach
Langzeitmotivation: mittel
Verlag: HABA ►
Autor: Stefan Dorra, Manfred Reindl
Erscheinungsjahr: 2004
Sprache: deutsch
Kosten: 20 Euro
Fazit
Dieses Lernspiel eignet sich ideal um Konzentration und Interaktion der Kinder gezielt zu fördern. Das Indianer-Setting ist gelungen und spricht sowohl Jungen als auch Mädchen an. Das liebevolle Design des Spielmaterials bietet kindlichen Augen einen optisch schönen Anreiz und verbessert das Spielerlebnis enorm. Der simple Spielablauf ist schnell erlernt und das Trommeln und Raten macht Kindern eine Menge Spaß. Die abschließende Wertung lag bei 3,5 Punkten, die wir aufgerundet haben.