Als Microsoft den Xbox Game Pass in seiner Luxusvariante seinerzeit angekündigt hatte, war die Stimmung in der Community angesichts des günstigen und mit AAA-Titeln gespickten Abonnements gut: Für eine überschaubare monatliche Summe konnte man auf die Spielebibliothek zugreifen, später sogar noch da Cloud-Gaming-Feature nutzen. Inzwischen ist alles anders: Microsoft hat mit dem Game Pass eine Hundertachtziggradwende hingelegt – sehr zum Ärger der Fans.
Die Stimmen in den Sozialen Medien sind eindeutig: „Abo gekündigt“, „Abzocke!“, „Ein schlechter Scherz“ – das und mehr ist von Fans auf Facebook, Twitter oder Reddit zu lesen. All die Aussagen beziehen sich auf die Preiserhöhungen beim Game Pass, denn die fallen drastisch aus. Das Rundumsorglos-Paket, der Game Pass Ultimate, kostet jetzt 26,99 Euro – und damit 50 Prozent mehr. Zuvor mussten Fans rund 18 Euro bezahlen. Besonders ärgerlich ist für Fans der Zeitpunkt der Anpassungen. Pünktlich zum Release von Call of Duty: Black Ops 7 dreht Microsoft kräftig an der Preisschraube. Noch ärgerlicher: die zweite Stufe des neuen Game Pass – der Premium, ehemals Standard – bringt Neuerscheinungen der Xbox Studios „bis zu zwölf Monate nach Release“ in die Bibliothek, allerdings gilt das nicht für Call of Duty.
Geht es nach Microsoft, sollen Fans rund 320 Euro jährlich bezahlen, um den Game Pass mit Zugriff auf die AAA-Veröffentlichungen nutzen zu dürfen. Das geht vielen Spielern zu weit. Sie kündigten ihr Abonnement. Der Server ging bei Microsoft zeitweise in die Knie. Dabei schien genau das laufende Abonnement bislang ein Kniff zu sein, um die alten Preise behalten zu können: Die automatische Zahlungsverlängerung schützt bisher von der Preiserhöhung. Ob das so bleibt? Unklar. Microsoft könnte jederzeit eine Anpassung vornehmen. Rabatte? Gibt es beispielsweise bei Sonys Playstation Plus-Abonnement, nicht aber beim Game Pass. Zwar lässt der sich dadurch jederzeit aufs Eis legen, Fans müssen aber jederzeit den Maximalbetrag zahlen.
| Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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ASUS ROG Xbox Ally RC73YA Konsole | 7" FHD 120Hz IPS Touch...* | 599,00 EUR | ||
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ASUS ROG Ally X Konsole | 7 Zoll FHD+ 120Hz IPS Display | AMD...* |
995,00 EUR |
Dass das Modell Game Pass irgendwann preislich nicht mehr zeitgemäß sein könnte, bahnte sich lange an. Hochkarätige Titel landeten als Zugpferde im Abonnement, das mit einem Monatspreis von rund 18 Euro in seiner Luxusvariante durchaus fair gestaltet war. Wie nun bekannt wurde, hat Microsoft sich das einiges kosten lassen. In einem Medienbericht wird erwähnt, dass Black Ops 6 zu einem finanziellen Verlust von über 300 Millionen US-Dollar geführt haben soll – durch Einbußen bei den Verkäufen, die nicht mehr notwendig waren, weil Fans den AAA-Shooter günstiger über den Game Pass spielen konnten. Wie Bloomberg berichtet, stammten knapp über 80 Prozent aller Verkäufe bei Black Ops 6 von Playstation. Mit der Preiserhöhung reagiert Microsoft nun genau auf diese selbst gemacht Entwicklung: Man will Umsätze durch sinkende Einzelverkäufe ausgleichen.
Was den Redmondern allerdings nicht so günstig in die Karten spielt, ist der Wandel des Marktes: Handhelds gewinnen immer mehr an Bedeutung – auch Xbox mischt mir einem enorm hochpreisigen Modell seit kürzer Zeit mit. Umgekehrt könnte die Xbox als stationäre Konsole ausgedient haben, denn gegen die Konkurrenz kommt man nicht mehr an. Sony performt mit seiner Playstation-Reihe traditionell besser und Nintendo spielt mit der Switch und Switch 2 ohnehin in einer anderen Liga. Microsoft kombiniert nun ein enorm teures Handheld mit einem enorm teuren Monats-Abo. Unklar bleibt, wo man sich damit positionieren möchte, immerhin gibt es reichlich Konkurrenz-Handhelds, darunter mit dem Steam Deck eine Art „Volksvariante“ zu einem fairen Preis. Setzt sich bei Spielern nun die Ansicht wieder durch, dass nicht Abonnements, sondern Spielekäufe sich mehr lohnen, so hätte Microsoft sich einen dicken Knüppel zwischen die Beine geworfen. Es gibt vor dem Hintergrund einer sich immer weiter verteuernden Welt keinen guten Grund, der Marke treu zu bleiben.
Zumal der Game Pass auch qualitativ hat Federn lassen müssen: Große Namen schafften auch dieses Jahr zwar den Sprung in die Bibliothek, allerdings war das Wachstum bezüglich der Anzahl der Spieletitel gering. Oblivion Remastered war ein Highlight. mit dem Spiele wie South of Midnight oder Doom- The Dark Ages nicht mithalten konnten. Die beiden letzteren Titel waren schnell aus dem kollektiven Gedächtnis getilgt.
Die aktuelle Powerkonsolen-Generation hat schwer am Image der Marke Xbox gerüttelt – und Microsoft findet offenbar keine Antwort. Mit einer satten Preiserhöhung zu reagieren, während unter den Fans ohnehin bereits über die Daseinsberechtigung der Xbox-Konsole diskutiert wird, ist strategisch nicht besonders clever. Den Preis so sehr anzuheben, dass eine Kündigungswelle ausgelöst und öffentliche Empörung laut wird, ist noch weniger als nicht besonders clever. Hinzu kam das fehlgeleitete Marketing: Alles kann eine Xbox sein – so lautete die jüngste Botschaft. Smartphone, TV-Gerät, Laptop, VR-Device – überall kann man auf die Cloud zugreifen. In den Köpfen zocken Fans allerdings gern an der Konsole, weil die Konkurrenz das vorlebt: Spielen auf der PS5 macht Spaß, spielen auf der Nintendo Switch 2 ebenso. Warum sollte man dieses Traditionsmodell also ändern und dafür nun teuer bezahlen?
Jetzt Ihr: Hattet Ihr den Game Pass abonniert und nun gekündigt? Was haltet Ihr von der Preiserhöhung?
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