Das Jahr 2020 ist das Jahr der nächsten Konsolengeneration. Sowohl Sony als auch Microsoft haben Details zu ihren Next-Gen-Systemen veröffentlicht. Die Power-Konsolen haben Gemeinsamkeiten, unterscheiden sich jedoch optisch und in technischen Details. Fans müssen in diesem Jahr genau hinchauen, um entscheiden zu können, welche Konsole für sie der bessere Kauf ist. Wir haben uns die Unterschieden zwischen der Playstation 5 und der Xbox Series X genauer angeschaut.
Alles wie immer? Exklusiv-Spiele für Playstation 5 und Xbox Series X
Abseits von hardwaretechnischen oder optischen Unterschieden, sind es vor allem exklusive auf eine Plattform ausgerichtete Spiele, die Fans als Entscheidungsgrundlage für oder gegen den Kauf einer Konsole nutzen. Das wissen auch die Hersteller und setzen auf Games, die es bei der Konkurrenz nicht gibt. Grundsätzlich scheiden sich die Geister beim Thema „Exklusivtitel“. Ob es fair oder gar sinnvoll ist, einzelne Titel oder Spielereihen bezüglich der Zielgruppe „Gamer“ zu limitieren, ist oft Gegenstand der Diskussion. Als Zugpferde halten exklusive Spiele für Playstation 5 und Xbox Series X dennoch auch im Next-Gen-Jahr 2020 her.
Je mehr Informationen Microsoft und Sony zu den Launch-Titeln veröffentlichen, desto mehr Exklusivtitel befinden sich darunter. Insbesondere Microsoft hat auf dem Markt ordentlich zugeschlagen, um Entwicklerteams einzukaufen, die fortan First-Party-Titel produzieren. Selbstverständlich finden sich darunter auch einige exklusive Spiele für Xbox Series X, bzw. für Konsolen der Xbox-One-Familie. Unter anderem bekannt sind bislang Exklusivtitel wie „Senua’s Saga: Hellblade 2“, dem Nachfolger zu Ninja Theory’s erfolgreichem „Hellblade: Senua’s Sacrifice“. Auch Thirty-Party-Entwickler bringen Exklusivspiele für die Xbox Series X auf den Markt, so etwa das Bloober Team, die Macher der Next-Gen-Version zu Observer, das sein neues Spiel „The Medium“ ausschließlich für Xbox und PC auf den Markt bringt. Hinzu kommt mit Halo: Infinite eines der absoluten Zugpferde – dass dieses Spiel den Launch der Xbox Series X begleiten wird, ist daher wenig überraschend.
Auch Sony geizt nicht mit großen Namen, wenn es darum geht, die Veröffentlichung der Playstation 5 softwaretechnisch zu begleiten. Der Hersteller setzt bei der PS5 damit dort an, wo er mit der Playstation 4 angefangen hat. Bereits auf einem ersten Reveal-Event hatte Sony 18 Playstation-5-Spiele vorgestellt, einige davon First-Party-Titel, die als Exklusivspiele erscheinen. Namentlich sind bislang diese Spiele bekannt:
- Spider-Man: Miles Morales
- Gran Turismo
- Ratchet & Clank: Rift Apart
- Sackboy: A Big Adventures
- Horizon: Forbidden West
- Demon’s Souls
- Deathloop
- Ghostwire: Tokyo
- Godfall (auch für PC)
Ohnehin gehen Microsoft und Sony unterschiedlich mit First-Party-Produktionen um. Während Microsoft für mindestens ein Jahr alle derartigen Titel für Xbox One und Xbox Series X herausbringen will, setzt Sony auf Spiele, die ausschließlich für die Playstation 5 erscheinen und auf der Vorgänger-Konsole nicht lauffähig sein werden. Die Exklusivspiele sind insgesamt jedoch nur die Spitze des Eisbergs: Hinzu kommen Multi-Plattform-Titel, darunter viele Triple-A-Spiele wie etwa Resident Evil: Village, Fortnite, Hitman 3, Dirt 5, Ableger der Sportspielreihen von EA Sports, darunter Madden NFL 21, NBA 2K21 sowie Assassin’s Creed Valhalla.
Abo-Services für Xbox Series X und Playstation 5
Neue Technologien allein reichen heutzutage nicht mehr aus, Fans erwarten von Konsolenherstellern umfangreiche Services. Sowohl Sony als auch Microsoft werden ihre Abo-Modelle auch mit Release der nächsten Konsolen-Generation anbieten – darunter fallen dann auch Spiele-Flatrates im Rahmen des Xbox Game Pass oder Playstation Now. Bei Microsoft kommt zudem das Project xCloud als Cloud-Gaming-Lösung hinzu.
Die Zukunft des Gaming ohne derartige Bezahl-Services ist kaum denkbar – für Konsolenhersteller ebenso wenig wie für die Fans, die gern in die Tasche greifen, um Spiele-Bibliotheken nutzen zu können. Die Umsätze, die Publisher damit generieren, erreichen stetig neue Rekorde.
Auch für Playstation 5 und Xbox Series X werden Zocker daher auf Online-Services zurückgreifen dürfen. Mircrosoft setzte den bewährten Weg fort und stützt den Game Pass durch das Cloud-Projekt. Alle First-Party-Spiele sind damit automatisch im Rahmen des Abonnements spielbar. Microsoft kommuniziert den Game Pass sogar als Schlüssel-Features für die Zukunft der Xbox-Familie.
Sony hingegen hat mit Playstation Now einen ähnlichen, wenn auch etwa abgeschwächten Service im Repertoire – wie PS Now allerdings afür die Playstation 5 tatsächlich umgesetzt wird, ist bislang nicht bekannt. Verzichten wird der Konsolenhersteller darauf allerdings nicht. Insgesamt unterscheiden sich die Bezahldienste von Microsoft und Sony zwar, die Grundidee ist jedoch ähnlich. Wenn Sony clever agiert, könnte da Unternehmen den Launch der Playstation 5 als Ankerpunkt für eine Stärkung des Online-Services nutzen.
Abwärtskompatibilität und „Smart Delivery“
Ein Coup ist Microsoft mit der Abwärtskompatibilität gelungen. Das System soll auch für die Xbox Series X aufrecht erhalten werden, dann verstärkt unter der Idee des „Smart Delivery“: Danach werden alle First-Party-Titel und ausgewählte Third-Party-Produktionen – sofern einmal erworben – auf der Xbox One und Xbox Series X spielbar sein. Bei der Next-Gen-Konsole dann nach einem Upgrade in entsprechend angepasster Optik. Die Hardware erkennt anhand der im Account hinterlegten Spiele, welches die Installation der Wahl ist.
Sony setzt hingegen klassisch auf Abwärtskompatibilität. In welchem Umfang ist bislang allerdings nicht bekannt. Es existiert lediglich die Aussagen, dass ein „überwältigender Teil“ der PS4-Spiele auf der Playstation 5 laufen soll. Ist ein Spiel kompatibel, soll wird es vermutlich von der Power der PS5 profitieren und etwa verkürzte Ladezeiten oder höhere Auflösungen bieten.
Next-Gen-Konsolen: Überarbeitete Controller
Bezüglich der Controller setzen Microsoft und Sony auf völlig unterschiedliche Strategien. Microsoft bleibt sich der bisher gefahrenen Linie treu und hält an dem bekannten Design fest. So ist der Controller für Xbox Series X ergonomisch leicht – und kaum spürbar – angepasst, enthält einen neuen Share-Button und Konnektivität mit USB-C. Eine signifikante Überarbeitung hat hingegen das Steuer-Pad erhalten, das nun auf eine Acht-Wege-Bedienung setzt. Ansonsten gibt es keine Innovationen, sogar die Energieversorgung bleibt gleich: Nach wie vor werden zwei AA-Batterien benötigt. Immerhin: Die Controller der Xbox One sind kompatibel mit der Xbox Series X, sodass Custom-Controller oder Elite-Versionen weiter genutzt werden können.
Sony hat seinen Controller – nun DualSense Wireless-Controller – kräftig überarbeitet und scheinbar an dem ausgerufenen Motto „Zukunft des Gaming“ ausgerichtet. Farblich an die Playstation 5 angepasst, beschreitet Sony neue Wege im Vergleich zum bisherigen Controller-Design. Alles ist eine Spur runder, der Controller mächtiger – hinzu kommen mehrere neue Features, darunter der Create-Button, adaptive Trigger, haptisches Feedback und ebenfalls USB-C-Konnektivität. Zudem verfügt der DualSense Wireless-Controller über ein integriertes Akku und eine Mikrophone, über das auch ohne den Anschluss eines Headsets direkt kommuniziert werden kann.
Optik der Konsolen: „Kühlschrank“ vs. „Wifi-Router“
Unterschiedlicher könnten die Next-Gen-Konsolen kaum sein. Wer es einzig auf die Optik abgesehen hat, wird leichtes Spiel haben in diesem Jahr. Microsoft überraschte auf dem Enthüllungs-Event mit der funktionalen Form der Xbox Series X, die auf den vertikalen Stand aufgerichtet ist. Hinlegen kann man die Power-Konsole dennoch, das Größenverhältnis zwischen Breite und Höhe ist diesmal jedoch deutlich anders als bei den Vorgängern. Der Grund für das ungewöhnliche Design liegt in der Belüftung. Um einen effizienten Luftstrom zu gewährleisten – bei der Xbox Series X bei vertikalem Stand von oben – hat Microsoft sich für die von Fans als „Kühlschrank“ bezeichnete Form entschieden.
Sony haut mit der Playstation 5 hingegen ein futuristisch anmutendes Design-Stück heraus. Der schwarze Look der Vorgänger ist passé. Die PS5 setzt auf die Farbe Weiß, dann mit schwarzen Akzenten und blauem Licht. Die Playstation 5 kann vertikal oder horizontal gestellt werden und setzt auf Rundungen. Zudem wird es direkt am Launch zwei Versionen geben: Eine mit physischen Laufwerk und eine „Digital Edition“, die genau darauf verzichtet. hinzu kommt eine Palette an Zubehör, das von einem Headset über eine Controller-Ladestation bis hin zur Fernbedienung reicht.
Das Design der Playstation 5 ist Geschmackssache. Einige Fans feiern den mutigen Schritt, den Sony gegangen ist. Andere sind enttäuscht und hätten sich eine schlichtere Optik gewünscht. Wie man es auch dreht und wendet: Am Ende ist der futuristische Look der Playstation 5 mindestens einzigartig.
Playstation 5 vs. Xbox Series X: Technische Leistungsfähigkeit
Enorm wichtig für die Next-Gen-Konsolen sind ihre technischen Spezifikationen. Oft im Gespräch sind dabei schnelle Speicher: Sowohl die Xbox Series X als auch die Playstation 5 setzen auf Solid-State-Festplatten, die die Vorteil der NVM-Schnittstelle nutzen. Dadurch erhöht sich die Übertragungszeit im Datenbereich deutlich. Beide Konsolen werden sich daher durch einen enormen Leistungsschub bei den Ladezeiten auszeichnen. Die Kapazität hingegen unterscheidet sich vergleichsweise deutlich.
Auf der Xbox Series X ist ein Terabyte verfügbar, bei der Playstation 5 sind es 825 Gigabyte. Das klingt in beiden Fällen nach reichlich Speicherkapazität, weil moderne Spiele allerdings Datenfresser sind, werden Spieler nicht umhin kommen, zusätzlich externe Datenträger an ihre Next-Gen-Konsolen anzuschließen. Microsoft arbeitet dazu mit Seagate zusammen und wirft eine externe 1-TB-SSD auf den Markt. Dazu hat der Konsolengigant bereits bestätigt, dass Spieler bei der Verwendung keine Leistungseinbußen zu spüren bekommen sollen. Das bringt eine Einschränkung mit sich: Selbstverständlich werden Spieler auch andere externe Festplatten anschließen können, um Daten oder Spiele zu übertragen – jedes Spiel muss allerdings auf die interne Festplatte oder die Seagate-SSD geschoben werden, um es auf der Xbox Series X zu spielen. Eine Ausnahme gilt für Xbox-One-Games; diese können direkt angesteuert werden.
Sony öffnet sich mehr und erlaubt Spielern die Nutzung verschiedener derzeit erhältlicher m.2-NVME-Festplatten.Der Grund: Die PS5 verfügt über einen Erweiterungs-Slot. Sonys Technik-Kopf Mark Cerny hat jedoch bereits verdeutlicht, dass angeschlossener Festplatten mindestens die Geschwindigkeit der verbauten haben müssen, um den Leistungsvorteil der PS5 tatsächlich zu nutzen. Auch USB-Speicher können angeschlossen werden, abwärtskompatible PS4-Spiele lassen sich von ihnen direkt starten.
Beide Next-Gen-Konsolen setzen auf AMD
Ob die Playstation 5 oder die Xbox Series X am Ende schneller ist, bleibt eine offene Frage. Die Geschwindigkeit lässt sich erst einschätzen, wenn beide Konsolen tatsächlich für Tests zur Verfügung stehen. Auf dem Papier ist die Xbox Series X leicht im Vorteil, wenn es um die Grafikrechenleistung geht: Microsofts Konsole soll rund 12.2 Teraflops schaffen, die Playstation 5 hingegen 10.3. Ob das letztendlich einen sichtbaren Unterschied macht, bleibt abzuwarten.
Beide Next-Gen-Konsolen setzen auf Recheneinheiten von AMD, genauer auf eine Zen-2-Architektur samt Navi RDNA 2 Grafikunit. Beide Konsolen unterstützen Auflösungen in 4K (möglicherweise sogar bis 8K) und 120 FPS, zudem sorgt Raytracing für realistische Lichteffekte. Der große Unterschied zwischen der Playstation 5 und der Xbox Series X liegt damit eher in dem nüchternen Zahlenwerk auf dem Papier: Es geht um Taktfrequenzen oder Recheneinheiten. Am Ende kommt es auch darauf an, wie gut die Entwickler ihre Spiele auf die Hardware ausrichten. Fakt ist: In jedem Fall werden die Next-Gen-Konsolen um Längen schneller als ihre Vorgänger.
Auch wenn die Xbox Series X in der Theorie die besseren Zahlenwerte aufs Papier bringt, hat eine Tech-Demo auf Grundlage der Unreal-5-Engine bereits gezeigt, wie beeindruckend die Grafikleistung der Playstation 5 wird:
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Die Leistungsaufnahme ist ein derzeit weitaus weniger beleuchtetes Thema. Beide Konsolenhersteller lassen die Fans dazu im Ungewissen. Lediglich von Sony weiß man, dass der Ruhemodus sparsamer sein soll als noch bei der Playstation 4.
Unklar sind auch die Preisregionen, in denen die Konsolen sich zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bewegen werden. Mindestens zwei Preis wird es aufgrund der Varianten bei der Playstation 5 geben, die Version ohne Laufwerk dürfte dabei günstiger werden. Ausgegangen wird derzeit von Preisen zwischen 499 und 599 Euro, jeweils für die Xbox Series X und Playstation 5. Die neue Generation könnte sich dabei preislich nicht nur in der Hardware niederschlagen: Laut Sony-CEO Jimy Ryan könnten auch PS5-Spiele teurer werden, weil die Produktionskosten höher sein werden als noch im Bereich der PS4. Allzu extrem soll der Unterschied aber nicht ausfallen.
Das Rennen liefern sich Playstation 5 und Xbox Series X ab Ende des Jahres, dann nämlich sollen beide Power-Konsolen erscheinen.
[atkp_product id=’10332′ template=’secondwide‘][/atkp_product]
-
[stextbox id=’autor‘ caption=’Wir suchen Verstärkung für die Redaktion‘]Wir suchen nach News-Autoren in den Bereichen Gaming, Bücher, Brettspiele sowie Filme und Serien. Du möchtest mitmachen? Dann > hier < klicken und bewerben.[/stextbox]