Ravensburger hatte in der vergangenen Woche mit einem Deal überrascht: Der Verlag beteiligt sich mit vier Millionen Euro an der Crowdfunding-Plattform Gamefound. Bei einer rein finanziellen Unterstützung soll es laut Ravensburger allerdings nicht bleiben: Auch „inhaltlich und strategisch“ will man mit dem polnischen Start-up zusammenarbeiten.
Ravensburger beteiligt sich mit vier Millionen Euro am polnischen Start-up Gamefound. Die international agierende Crowdfunding-Plattform für Brettspiele ist damit das erste Start-up-Unternehmen, in das Ravensburger im Rahmen seines neuen Innovations- und Investment-Programms „Next Ventures“ investiert. Weltweit werden Spielwaren mit dem blauen Dreieck verkauft. Zudem erweitern die internationalen Marken BRIO und ThinkFun das Angebot der Unternehmensgruppe. Ravensburger ist seit seiner Gründung 1883 ein Familienunternehmen, geprägt von Tradition und gewachsenen Werten. 2021 erwirtschafteten 2.413 Mitarbeiter einen Umsatz von 636 Millionen Euro. Ravensburger unterhält eigene Werke in Ravensburg und Polička, Tschechien.
Entscheidung im Rahmen eines Investitionsprogramm
„Mit Gamefound investieren wir in ein starkes Gründerteam mit Branchen-Know-how, ein Start-up mit extrem viel Potential in unserem Kernsegment Brettspiele“, sagt Thomas Bleyer, Group Director Corporate Development & New Business der Ravensburger AG, der das „Ravensburger Next Ventures“ Programm verantwortet.
Gamefound wurde 2019 als Spin-off des erfolgreichen Brettspiel-Verlags und Crowdfunding-Experten Awaken Realms gegründet. Gamefound bietet Brettspiel-Entwicklern spezielle Services, um mit ihrer Community zu interagieren und Brettspiel-Ideen erfolgreich umzusetzen. Gamefound startete im Jahr 2021 mit einer Beta-Phase und setzte bereits mehr als 30 Kampagnen um, in denen insgesamt über 22 Millionen Dollar gesammelt wurden. Mit dem Investment von Ravensburger wird die Plattform für alle Interessenten weltweit geöffnet.
Ravensburger wird auch inhaltlich und strategisch mit Gamefound zusammenarbeiten, um die Plattform erfolgreich im Markt zu etablieren. „Als führender internationaler Spieleverlag können wir Gamefound mit mehr als nur dem finanziellen Investment unterstützen und genau darum geht es uns bei Next Ventures“, so Thomas Bleyer.
Das Innovationsprogramm, in dessen Rahmen der Deal mit Gamefound geschlossen worden ist, hat Ravensburger erst am Monatsbeginn offiziell angekündigt. Jährlich will Ravensburger in bis zu vier Projekte investieren, dazu stellt der Verlag einen „zweistelligen Millionenbetrag“ bereit. Das Programm „Next Ventures“ ist Teil der Unternehmensstrategie der Ravensburger Grupp – man will durch Innovation und internationale Ausrichtung wachsen.
Ziel von „Next Ventures“ ist es nach Unternehmensangaben, gemeinsam mit Start-up-Teams neue Produktideen und Services, die thematisch zu den Ravensburger Geschäftsfeldern passen, erfolgreich auf den Markt zu bringen. „Wir suchen vielversprechende Start-ups, die uns mit ihrem Unternehmergeist und ihrer Kreativität beeindrucken“, sagt Thomas Bleyer, Group Director Corporate Development & New Business der Ravensburger AG, der das Programm verantwortet. Das könne sowohl auf Produktbasis, beim Geschäftsmodell, wie auch auf Material- oder Vertriebsseite sein. Interessierte Start-ups können sich proaktiv bei Ravensburger melden.
Ravensburger stellt zudem klar: „Next Ventures“ solle weit über reine Finanzbeteiligungen hinaus gehen. Mit dem Business-Building-Ansatz wird das Know-how und Netzwerk der Ravensburger Gruppe gezielt für den Erfolg der Start-ups eingesetzt. Zusätzlich wird im Rahmen von „Next Ventures“ das unternehmensinterne Innovationsmanagement ausgebaut. So will die Unternehmensgruppe die Reihe erfolgreicher Eigenentwicklungen wie tiptoi und Gravitrax fortsetzen. Bisher hatte Ravensburger bereits einzelne Investments in Start-ups wie Wonderbly oder Lingokids getätigt. Im Jahr 2017 gingen so rund 8,5 Millionen US-Dollar im Rahmen einer Serie-B-Finanzierungsrunde an Wonderbly, einen Verlag für personalisierte Kinderbücher. Ravensburger soll von dieser Summe nach Angaben der Stuttgarter Zeitung drei Millionen investiert haben.
„Next Ventures“ ist nun ein längerfristig angelegtes Programm, das sich an early-stage Start-ups oder Gründerteams aus den Bereichen Spielwaren, Kinderbücher, Edutainment und zusätzlichen Angeboten für Familien mit jüngeren Kindern richtet. Es berücksichtigt verschiedene Geschäftsmodelle und sowohl haptische als auch digitale Produkte und Services.
Grundsätzlich ist die Investition in eine Crowdfunding-Plattform für Ravensburger inhaltlich überraschend, galt der Verlag in diesem Segment bislang als nicht besonders aktiv. Strategisch sieht es anders aus: Ravensburger für sich einen neuen Zukunftsmarkt ausgemacht haben – zuletzt hatte man mit der Umsetzung der deutschen Version von Calico gezeigt, dass vormals über Crowdfunding finanzierter Brettspiele durchaus zum Portfolio von Ravensburger passen können. Wie genau die angekündigte inhaltliche und strategische Unterstützung von Gamefound letztendlich aussieht, ist bisher ungewiss – Ravensburger hat nun allerdings einen Fuß direkt in der Tür des Crowdfunding-Segments. Angesichts des steigenden Angebots auf Awaken Realms Crowdfunding-Plattform kommt das Investment jedoch zur rechten Zeit.
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