Um über 20 Prozent konnte der Verlag Ravensburger seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr steigern. Das Unternehmen wies 632 Millionen Euro aus und erzielte vor allem in den großen europäischen Spielwarenmärkten in Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien ein Wachstum über dem Markt. Für den Erfolg verantwortlich ist nicht zuletzt die weltweite Pandemie-Lage – aber auch mit seinen Spieleklassikern feierte der Verlag Erfolge.
Ravensburger konnte das höchste Wachstum in Großbritannien sowie in Nordamerika und Skandinavien erreichen. In Deutschland entwickelte sich der Verlag ebenfalls mit einem zweistelligen Wachstum. Vorstandsvorsitzender Clemens Maier: „Das vergangene Jahr war geprägt durch die gemeinsame Zeit mit der Familie. Brettspiele und Edukatives für Kinder waren neben Produkten zur Entspannung besonders gefragt. Wir sind sehr glücklich, dass wir mit unserem Angebot viele Menschen unterstützen konnten, einen Ausgleich vom Alltag, besonders in der Krisensituation, zu finden.“ Weniger blumig ausgedrückt: Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen haben viele Konsumenten weltweit zu Spielen, Büchern und Spielwaren greifen lassen.
Brettspiel-Klassiker als Zugpferde
Vielspieler werden vermutlich die Nase rümpfen, die Stirn in Falten legen und die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, weil Ravensburger mit seinen Verkäufen vor allem eines eindrucksvoll belegt: Bei den Spielen waren in den vergangenen Monaten Klassiker besonders begehrt.
Ein Zufall ist das nicht. Bei Brettspiel-Klassikern ist die Einstiegshürde gering – jeder kann mitmachen, schnell, ohne langes Regelstudium. Das bringt vor allem Familien zusammen. Und: Die Spiele sind oft mit Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse verknüpft oder die eigene Kindheit, denn einige der Klassiker gibt es bereits seit Jahrzehnten. Allein im Jahr 2020 wurde laut Ravensburger von der Produktfamilie „Das verrückte Labyrinth“ 1,2 Mio. Exemplare verkauft. Memory ging in seinen verschiedenen Varianten sogar über zwei Millionen Mal über die Ladentheke.
Für die Ravensburger-Unternehmensgruppe sind „Spiele“ die größte Kategorie, entsprechend stark sind die Wachstumszahlen: Rund 22 Prozent konnte man im Vergleich zum Vorjahr zulegen. Wer sich über so manche vermeintlich Riesenauflage eines erfolgreichen Kickstarter-Brettspiels freut, dürfte angesichts der vorgelegten Ravensburger-Zahlen staunen: In Summe 25 Millionen Spiele wurden verkauft.
Auch das laufende Jahr dürfte erfolgreich verlaufen, denn die Pandemie hält an und wird – auch wenn sie ansonsten nicht viel Positives hervorbringt – weiterhin für gute Spielwarenumsätze sorgen. An den Klassiker-Trend knüpft Ravensburger an und feiert die Jubiläen einiger Erfolgsspiele, darunter „Sagaland“ (40 Jahre) und „Lotti Karotti“ (20 Jahre).
Der Absatz der Denk- und Logikspiele der Marke „ThinkFun“ steigerte sich um über 33 Prozent, gemessen an der Stückzahl. Top-Produkt war mit über 475.000 verkauften Stück das Spiel „Gravity Maze“, das Vorstellungskraft und logisches Denken erfordert. Nicht minder erfolgreich ist Ravensburger im Bereich der Puzzles. 28 Millionen Exemplare gingen von Ravensburg aus in über 70 Länder. Das sind rund 32 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch personalisierte Puzzles erlebten einen Boom: Die Nachfrage nach individuell gefertigten Puzzles hat sich nach Unternehmensangaben beinahe vervierfacht. Von diesem Trend profitieren auch die 3D-Puzzles: Das meistgekaufte Produkt war im vergangenen das Modell des Lamborghini Huracán EVO. Rund 130.000 Stück konnte Ravensburger davon absetzen.
Immer wieder präsent in den sozialen Medien ist das Kugelbahnsystem GraviTrax, Ravensburger um die „Pro“-Reihe erweitert hat. Möglich ist nun auch der Bau komplexer Bahnen in die Höhe. Der Umsatz stieg in diesem Bereich um rund 18 Prozent – das Interesse kann Ravensburger auch am Erfolg des ersten GraviTrax-Buchs mit Anleitungen und Extra-Aufgaben für Fans und Profis ablesen.
Zum Thema Bücher: Auch dort ist Ravensburger äußerst umtriebig. Bücher für Erstleser, Sachbücher wie die Reihe „Wieso? Weshalb? Warum?“ und „Guinness World Records 2021“, sowie Bücher und Spiele für den Tiptoi-Stift schafften Freiraum innerhalb der Familien in Corona-Zeiten – die Sparte wuchs laut Ravensburger um rund 17 Prozent. Tiptoi legte im Jubiläumsjahr kräftig zu, durch Bücher zu Vorschulthemen und die WLAN-Edition des Stifts. Zweistelliges Wachstum erzielte auch die Kinder- und Jugendliteratur. Besonders Leser ab 14 Jahren griffen zu Titeln wie „Kiss me twice“ von der Bestseller-Autorin Stella Tack.
Neue Unternehmensstrukturen tragen Früchte
Im Jahr 2019 leitete Ravensburger eine Neustrukturierung der Organisation der Ravensburger-Gruppe ein. Diese ist inzwischen abgeschlossen und trug im vergangenen Jahr erste Früchte. So konnten über den marken- und produktübergreifenden Vertrieb unterschiedliche Handelskanäle beliefert und die Konsumenten mit allen Produkten bedient werden.
Zudem von Vorteil war laut Ravensburger der hohe Grad an Eigenfertigung. Das Spielwaren-Unternehmen konnte so auf die Marktlage reagieren. Den steigenden Bedarf an Puzzles konnte das Unternehmen schnell decken. Bereits im Frühjahr wurden die Produktionskapazitäten in den eigenen Werken in Ravensburg und im tschechischen Policka unter Berücksichtigung aller Corona-Sicherheitsmaßnahmen auf Vorweihnachtsniveau angehoben.
Aber auch der Spielwarengigant war nicht vor den Auswirkungen durch Corona geschützt: Bei manchen Produkten kam es zu Lieferengpässen, denn die Nachfrage war höher als die Kapazität. „An dieser Stelle ein großes Dankeschön an all unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie unsere Lieferanten. Sie haben Großartiges geleistet unter den doch sehr herausfordernden Bedingungen“, sagte Hanspeter Mürle, Vorstand der Ravensburger AG.
In größerem Maße betroffen von den Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung des Coronavirus war die Ravensburger Kinderwelt, das Museum Ravensburger und das Ravensburger Spieleland. Der Saisonstart des Parks verschob sich auf den 1. Mai, zudem musste die Zahl der täglichen Besucher begrenzt werden.
Bei den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit bleibt Ravensburger aktiv. Mit 250.000 Euro wurde eine Sofortmaßnahme zum aktiven Klimaschutz finanziert: In Zusammenarbeit mit der NGO Fairventures wird die Pflanzung und nachhaltige Bewirtschaftung von über 120.000 Bäumen in Uganda und Indonesien ermöglicht. Neben der sukzessiven Umsetzung von Maßnahmen zur CO2-Reduktion erarbeitet Ravensburger momentan ein erweitertes Nachhaltigkeitskonzept. Und auch Spenden flossen: 750.000 Euro gingen an soziale Projekte in allen Ländern, in denen Ravensburger mit eigenen Standorten – Deutschland, Österreich, Schweiz, USA, Großbritannien, Tschechien, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Schweden, Niederlande, Belgien und Japan – vertreten ist. „Wir sind gut durch das besondere Jahr 2020 gekommen. Daher haben wir uns entschieden, uns breiter für Kinder und Familien in schwierigen Situationen und den Klimaschutz zu engagieren“, sagte Clemens Maier.
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