Das Spiel Chiffre: Krimispiel – Duell der Code-Knacker von Autor Peer Sylvester ist vom Gmeiner Verlag, der bereits einige Krimispiele auf den Markt gebracht hat. Es zählen ebenso diverse Kriminalromane sowie Rätsel-Krimis zum Mitraten zum Repertoire. Dieses hier ist explizit für zwei Spieler ab einem Alter von zehn Jahren. Die Spieler duellieren sich und müssen gegenseitig den Geheimcode des anderen erraten. Wer seins zuerst knackt, gewinnt das Duell.
Die Polizei gegen die Mafia
Kommissar Wolf liefert sich ein Duell mit Mafiaboss Volpone. Nur wenn Wolf das Geheimwort entschlüsseln kann, das er von einem bei der Mafia eingeschleusten Informanten zugespielt bekommen hat, kann er die gesamte Nachricht verstehen. Aber er muss aufpassen: Volpone hat ebenfalls einen Informanten bei der Polizei untergebracht. Wenn er dessen Code knackt, ist der Mitarbeiter von Wolf in großer Gefahr. Die Zeit läuft also…
Fände ich nicht schon das Thema Krimi an sich ansprechend, hätte die Verpackung bereits mein volles Interesse geweckt. Die Farben in stimmigem Rot-Schwarz gehalten und eine Person aufgedruckt, bei der man schnell an einen Verbrecher oder einen Kommissar denken muss. Den Begriff „Code-Knacker“ finde ich dabei auch sehr ansprechend und lässt vermuten, worum es genau in dem Spiel geht.
Stimmige Kartentexte
Packt man das Spiel aus, finden sich 3 verschiedene Kartentypen in der Verpackung: Die Themenkarten, die Buchstabenkarten sowie die Anleitungskarten. Die Anleitung berichtet kurz vom Aufbau des Spiels, anschließend von den Regeln anhand von Beispielen. Es gibt zudem zwei Spielvarianten, die das Spiel etwas schwerer machen sollen, aber ich finde die Grundregeln an sich am besten. Es ist daher gut und schnell spielbar auch für Wenigspieler.
„Letzte Woche wurde er im Supermarkt, dabei beobachtet, wie er sich Notizen machte. Vielleicht ist ihm dort das Geheimwort eingefallen.“
Auszug aus Chiffre – Duell der Code-Knacker
Die Themenkarten beinhalten zwar jeweils ein Themenwort, unter dem sich das zu erratende Codewort befinden soll, sind aber mit ansprechenden Texten umschrieben, was die Thematik des Spiels noch weiter unterstreicht.
Aller Anfang ist schwer
Die erste Schwierigkeit im Spiel ist es, für den anderen Spieler überhaupt ein Wort zu finden. Jedem stehen 21 Buchstabenkarten zur Verfügung, hat also nicht jeden Buchstaben des Alphabets zur Auswahl und auch nicht unbedingt doppelt.
Bei 42 Buchstabenkarten insgesamt ist man daher etwas eingeschränkt. Zusätzlich darf das Wort nur aus vier Buchstaben bestehen. Und um gute Chancen auf den Spielsieg zu haben, muss der Spieler auch noch aufpassen, dass das Wort nicht zu einfach für den Gegenspieler zu erraten ist.
Ist die erste Hürde aber geschafft, geht es gegenseitig ans Raten. Jeder hat einen Versuch und darf aus einer von insgesamt vier Aktionsmöglichkeiten wählen:
- Das volle Wort erraten
- Einen einzelnen Buchstaben jeweils an einer der vier Stellen erraten
- Raten, welches Thema das richtige ist
- Eine seiner Buchstabenkarten an eines der vier Stellen liegen, um die Buchstaben für diese Stelle eingrenzen zu können. Der Gegenspieler muss dann angeben ob die Buchstaben übereinstimmen, oder ob der gelegte Buchstabe vor oder nach dem zu erratenden Buchstaben liegt. So werden dann auch die Karten platziert.
Nach einer Proberunde fällt mir der Einstieg leicht. Einen Anhaltspunkt hat man durch die drei möglichen Themengebiete. Meinen Anfang habe ich stets mit den Vokalen gemacht. Denn das sind die einzigen Karten in der Reihe, wo man genau weiß, dass es welche an den jeweiligen Stellen gibt.
Auf der Rückseite sind die Vokale abgebildet. Durch das Legen einer Karte kann ich dann eingrenzen, ob es a, e und i, oder o und u sein können. Das weitere Kniffeln läuft ähnlich ab. Kommt mir dann ein passendes Wort in den Sinn, mache ich auch gerne sofort den Versuch, es direkt zu erraten. Ich war um einen Ticken schneller als meine Gegnerin, sie hätte dann aber auch im nächsten Zug ihr Wort erraten. Die nächsten Runden würde ich mich bestimmt etwas vorsichtiger ans Wort rantasten, zumal wir unsere Wörter etwas schwieriger aussuchen würden nach den ersten Testspielen.
Bilder zu Chiffre
Infobox
Spielerzahl: 2 Spieler
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 10 bis 15 Minuten
Schwierigkeit: mittel
Langzeitmotivation: mittel
Verlag: Gmeiner Verlag
Autor: Peer Sylvester
Erscheinungsjahr: 2018
Sprache: deutsch
Kosten: 12 Euro
Fazit
Natürlich braucht man die Hintergrundgeschichte nicht zum Spielen, macht das Spiel aber spannender und sehr thematisch. Die Story erinnert mich stark an die Spiele-Reihe zu Codenames. Die Spielweise und Regeln unterscheiden sich dafür ziemlich. Während bei Codenames die Spieler allerhand Geheimwörter vor sich liegen haben und mehrere Wörter erraten müssen, geht es bei Chiffre um das Finden eines einzelnen vierbuchstabigen Wortes. Außerdem spielen in Codenames zwei Spieler gemeinsam. Hier in Chiffre kann man sich schön duellieren. Und mit Marie habe ich endlich einen ebenbürtigen Gegner für solche Spiele gefunden. Daher sorgt Chiffre für doppelten Spielspaß bei mir. Wer Ratespiele mag, der ist hier bestens aufgehoben.
Ein großer Pluspunkt ist auch das einfache Regelwerk. Ich würde daher sagen, dass man das Spiel ebenso als Lernspiel für ein Kind verwenden kann, das gerade Lesen gelernt hat. Klare Empfehlung für das Spiel: Wer Ratespiele mag, der ist hier bestens aufgehoben.