kNOW! räumt mit berechtigten Vorurteilen gegenüber Wissenspielen auf und wagt Neues. Die Integration und Nutzung des Google Assistant in das Brettspiel sorgt dafür, dass Fragen nie veraltet sind.
Allgemeines zum Spiel
kNOW! ist ein Quizspiel, das sowohl offline als auch online spielbar ist. Für das Brettspiel hat Ravensburger im Rahmen des Spielwarenmesse Nürnberg den Toy Award in der Kategorie „Teenager & Adults“ erhalten. Primäres Spielelement ist neben den Fragekarten der Google Assistant, ein intelligenter persönlicher Assistent. Das Spiel ist mit 3 bis 6 Spielern spielbar, es können allerdings mit mehr Spielern auch Teams gebildet werden. Es wird im Offline-Modus ein Mindestalter von 10 Jahren empfohlen, allerdings 16 Jahre für den Online-Modus. Primäres Spielelement ist neben den Fragekarten der Google Assistant, ein intelligenter persönlicher Assistent.
Ganz neu ist das Spielprinzip, dass Fragen nicht zur Neige gehen und alt werden, an sich nicht, denn es gibt bereits Verlage, die auf eine Online-Unterstützung bauen. So hat zum Beispiel rudy games einige Spiele mit App-Unterstützung herausgebracht, wozu unter anderem das Wissens- und Aktivitäts-Spiel „Interaction“ zählt. Allerdings wird erstmals ein digitaler Assistent integriert.
Der Google Assistant als Spielführer
Der Google Assistant ist ein persönlicher von Google entwickelter elektronischer Assisstent, der auf dem Smartphone oder eigens dafür hergestellten Geräten per Stimm-Eingabe Abfragen für seinen Benutzer ausführt. So recherchiert der Assisstent für ihn in der Google Suchmaschine oder führt einfache Funktionen aus. Bekannt und oft genutzt ist zum Beispiel, Termine aus dem Terminkalender vorzulesen oder zu erstellen. Viele Menschen kennen das Amazon-eigene System Alexa aus der Fernsehwerbung.
Wer eine Unterstützung im Spiel kNOW! durch den Google Assistant wünscht, muss die entsprechende App installieren, die sowohl per Android als auch per iOS verfügbar ist. Ebenso wird ein Google Konto vorausgesetzt. Die relevanten Informationen bezüglich dem Datenschutz sind dem Spiel beigelegt. Ich hab durch meine Gmail-Adresse bereits seit langer Zeit ein Google Konto und hatte vor wenigen Monaten angefangen, mich mit dem Google Assistant auseinanderzusetzen und es zu testen. Daher bin ich sehr neugierig auf die Integration dieses Dienstes in ein Brettspiel.
Spielziel
Das Ziel des Spiels kNOW! ist es, so viele Fragen wie möglich zu beantworten und dadurch auf dem Spielbrett voranzuschreiten. Entweder endet das Spiel mit einer Umrundung – der Sieger ist dann derjenige, der als erstes wieder am Startfeld ankommt – oder nach einer vorher festgelegten Zeit. In dem Fall gewinnt der Spieler, der den weitesten Weg zurückgelegt hat. Hier kann man ganz praktisch per Google Assistant einen Timer einstellen lassen:
„OK Google – Stelle einen Timer auf 30 Minuten“
Auszug aus dem Regelheft – ERFOLGREICH getestet
Spielinhalt und Spielmaterial
Das Spiel beinhaltet ein Custom-Inlay aus Plastik, in das die Spielfiguren, ein Buzzer sowie die Spielkarten der vier Themengebiete passen.
Für die Karten gibt es pro Themengebiet zwei Fächer. Man kann sie auf zwei unterschiedliche Weisen nutzen. Entweder, wenn man offline spielt, um die Karten für die beiden Modi auseinanderhalten zu können, oder um beispielsweise bereits genutzte von den ungenutzten Karten zu trennen.
Der Buzzer ist handflächengroß und ist für die Fragen gedacht, bei denen Schnelligkeit gefragt ist. Er hat auf der Rückseite einen Ein- Ausschalter. Der bei unserem Rezensionsexemplar beigelegte Buzzer ist voll funktionstüchtig.
Der Spielekarton beinhaltet eine Grundspielanleitung und eine Erklärung der online spielbaren Kategorien. Da mit dem Google Assistant Daten verarbeitet werden, liegt ein Hinweis über den Datenschutz bei. Das Papier ist leider etwas dünn, für den Fall, dass es oft in die Hand genommen wird.
Foto: Melanie Dürbeck
Es werden für jeden Spieler ein Stück Papier und ein Stift benötigt, da einige Kategorien erfordern, dass die Spieler gleichzeitig etwas zu Papier bringen. Auch wenn ich es nicht beklagenswert finde, so möchte ich erwähnen, dass Stift und Papier nicht beim Spiel enthalten sind.
Insgesamt liegen 220 Fragekarten bei, wovon einige, insbesondere alle Offline-Karten, auch tatsächlich Fragen und Antworten beinhalten. Einige haben dagegen „nur“ die Regeln aufgedruckt, da der Google Assistant entsprechende Aufgaben parat hat. Insgesamt sind aktuell 1.500 Stück, online und offline, verfügbar.
Immer ein anderer Startspieler
Lustiges Gimmick ist, dass der Google Assistant auch eine Funktion für das Finden eines Startspielers beinhaltet.
„OK Google – Frag Professer kNOW, wer heute beginnt.“
Auszug aus dem Regelheft – ERFOLGREICH getestet
Im Offlinespiel beginnt ganz einfach der jüngste Spieler.
Regeln und Spielablauf
Das Regelwerk ist sehr simpel. Der Reihe nach wird jeder Spieler zum Moderator einer Frage. Er schaut, auf welchem Themengebiet-Feld er steht und zieht eine entsprechende Karte. Entweder liest er die Frage vor oder bittet, wenn auf der Karte angegeben, den Google Assistant um eine Aufgabe. Wer die Aufgabe am Schnellsten oder Besten löst, darf Felder vorrücken.
Foto: Melanie Dürbeck
Die Regeln können entweder in der Anleitung gelesen oder aber ganz einfach vom fleißigen Google Assistant erfragt werden. Ich habe zuerst die Anleitung gelesen und dann den Google Assistant getestet:
„OK Google – Frag Professor kNOW nach den Grundregeln.“
Auszug aus dem Regelheft – ERFOLGREICH getestet
Die Abfrage nach den Grundregeln funktioniert reibungslos. Einziges Manko ist, dass der Text nicht vollständig auf dem Smartphone-Bildschirm zum Nachlesen erscheint. Wenn also etwas unklar ist, müssen die Spieler in das Regelheft gucken oder sich den Text erneut vorlesen lassen.
Jedes Themengebiet verfügt über Fragen aus mehreren unterschiedlichen Kategorien. Jedes wird von den Regeln her anders gehandhabt, es gibt beispielsweise einfache Frage-Antwort-Kategorien oder Schätzfragen.
Zuverlässigkeit des Google Assistant
Die Regeln zu den einzelnen Kategorien werden entweder im separaten Regelheft nachgelesen oder der Google Assistant wird wieder danach gefragt.
„OK Google – frage Professor kNOW! nach den Regeln von Schnellerwisser“
Auszug aus dem Regelheft – OHNE Erfolg getestet
Hier habe ich erstmals Probleme gehabt. Denn der Assistent wollte ums Verrecken den Begriff „Schnellerwisser“ nicht erkennen. Egal wie deutlich, schnell oder langsam ich gesprochen habe. Bei einer weiteren Kategorie ist es auch wieder passiert. Aus dem Grund ist es wichtig und vorausschauend, dass die Regeln für die Kategorien auf Papier beiliegen.
Nachteile – Zwei einzelne Spieler schauen in die Röhre
Ich finde es schade, dass das Spiel erst ab drei Spielern spielbar ist. Sonst sind andere Wissenspiele oft bereits ab zwei Spielern spielbar. Außerdem finde ich die Karten für das reine und exzessive Offline-Spielen einfach zu wenig. Ich denke aber auch, dass das Hauptaugenmerk und der Mehrwert dieses Spiels auf die Verwendung des persönlichen Assisstenten von Google liegt. Ich würde es persönlich also nur kaufen, wenn ich den Assisstenten auch nutzen möchte. Die Menge der beiligenden Offline-Karten find ich optimal für den Fall, dass das Internet mal ausfallen sollte.
Bilder zu kNOW!
Infobox
Spielerzahl: 3 bis 6+ Spieler
Alter: ab 10 Jahren offline / ab 16 Jahren online
Spieldauer: beliebig
Schwierigkeit: einfach
Langzeitmotivation: hoch
Verlag: Ravensburger Spieleverlag
Erscheinungsjahr: 2018
Sprache: deutsch
Kosten: 25 Euro
Fazit
Das Spielprinzip zu kNOW! finde ich genial. Wie viele Wissensspiele hatte ich in der Sammlung, die ich verschenkt habe, weil sie veraltet waren. Nie mehr hinfällige und uninteressante Fragen!
Leider hat der Google Assistant selbst aktuell im Verstehen von Fragen manche Kinderkrankheiten, so dass sich die Spieler nicht alle Regeln erklären lassen können.
Dennoch finde ich Idee und Integration gut umgesetzt, außerdem gehe ich stark davon aus, dass der Assistent nur besser werden kann. Für das reine Offline-Spielen empfinde ich die Menge an dafür nutzbaren Karten zu wenig. Wer das Spiel aber bevorzugt online spielen möchte und keine Probleme damit hat, dass seine Daten bei Google verarbeitet werden, wird an dem Spiel viel und vor allem sehr lange Freude haben.