Mit dem Ende der SPIEL.digital hat für den veranstaltenden Friedhelm Merz Verlag die Zeit für eine Analyse begonnen. Nun, rund drei Tage nach der Online-Messe, ziehen die Organisatoren ein Fazit- und das fällt positiv aus. „Die erste virtuelle Ausgabe der weltgrößten Publikumsmesse für Gesellschaftsspiele SPIEL hat alle Erwartungen übertroffen“, heißt es in der offiziellen Meldung.
148.000 individuelle Besucherinnen und Besucher haben die Plattform der Online-Spielemesse SPIEL.digital in der Zeit vom 22. bis 25. Oktober besucht. Zum Vergleich: Bei der Vor-Ort-Messe in Essen waren es im vergangenen Jahr über 200.000. Das war ein neuer Rekord. Mit der erste digitalen Messe hat man nun ein Debüt gefeiert, das bei Fans durchaus mit gemischten Gefühlen aufgenommen worden ist.
SPIEL.digital: Offizielle Livestream über eine Million Mal aufgerufen
An der Tatsache, dass die Organisatoren und Akteure ihr Bestes in dieser außergewöhnlichen Situation gegeben haben, ändert die gemischte Stimmungslage aber nichts. Dem Veranstalter und den Engagierten gebührt Dank und man darf sich nun darüber freuen, dass man sich beim Veranstalter freut.
Trotz Corona haben die Internationalen Spieltag in diesem Jahr stattgefunden, wenn auch in einem völlig anderen, ungewohnten Format. Rein digital spielte sich der Messetrubel ab, den man bei knapp 150.000 Nutzern auf der Plattform ruhig so nennen kann. Mehr als 400 Ausstellern aus 41 Nationen waren mit ihren Online-Angeboten dabei. Die Akteure haben in einem gemeinsamen Akt hunderttausende Menschen zum Spielen zusammengebracht. So feierten Fans auf der ganzen Welt nicht nur auf der Messe im virtuellen Raum, sondern auch in Läden, Brettspielcafés, bei kleineren Events und in internationalen Streams ein Brettspiel-Festival.
Auf der Plattform der SPIEL.digital informierten sich Spieler an vier Tagen über die Neuheiten der Saison oder suchten sich einen Platz an einem der virtuellen Spieltische, um die Neuheiten direkt online zu testen. Bis tief in die Nacht wurde auf der Messe, die rund um die Uhr geöffnet blieb, gespielt.
Die Atmosphäre und Internationalität der Veranstaltung schilderte ein Besucher laut Friedhelm Merz Verlag so: „Wenn man nachts um 2 Uhr mit einem amerikanischen Spieleerklärer, einem deutschen Studenten und einem Brettspielenthusiasten höheren Alters – wahrscheinlich italienischer oder spanischer Herkunft – ein neues Spiel lernt und auf einmal jemand dazukommt und sagt: „Wir sind der brasilianische Livestream und ihr seid jetzt on Air“, […] das ist schon alles einfach toll.“
Wie viel tatsächlich an virtuellen Spieltischen gespielt wurde, zeigt unter anderem die Auswertung von Tabletopia, die eine von mehreren angebotenen Spieleplattformen auf der SPIEL.digital war. So berichtete Tabletopia über einen Nutzeranstieg von 100 Prozent während der viertägigen Messelaufzeit. Auch die in mehreren Weltsprachen angebotenen offiziellen Messe-Livestreams kamen an: Über eine Million Aufrufe zeigen, dass die angebotenen Inhalte die Interessen einiger Zielgruppen trafen.
Der veranstaltende Friedhelm Merz Verlag zeigt sich angesichts dieses Ergebnisses „hochzufrieden“. Auch digital sei es gelungen, dem Brettspiel eine große internationale Bühne zu bieten, Menschen zum Spielen zusammenzubringen und über die Neuheiten des Spielejahrgangs zu informieren.
Obwohl die Online-Messe vorüber ist, können Fans weiter auf der Plattform stöbern: www.spiel.digital bleibt dafür bis Ende des Jahres zugänglich. Und dann folgt der vorsichtige Ausblick in die Zukunft: Die nächsten Internationalen Spieltage SPIEL finden vom 14. bis 17. Oktober 2021 in den Hallen der Messe Essen statt.