Die diesjährige SPIEL in Essen blickt auf starke Besucherzahlen: Die Organisatoren haben vor dem Hintergrund des großen Andrangs eine Warnung ausgesprochen. Aufpassen solle man nämlich, dass man nicht an Betrüger gerät.
Etwas über 200.000 Besucher erwarten die Organisatoren der SPIEL 2024 in Essen. Geht es nach den Fans selbst, dürften es sogar noch viele mehr sein, die an einem der vier Messetage durch die Hallen schlendern – die begrenzten Ticketkontingente verhindern das allerdings. Aus gutem Grund, wie die Veranstalter erklärt haben: Unter anderem aus Sicherheitsgründen habe man die Anzahl der verfügbaren Eintrittskarten pro Tag begrenzen müssen. Wer sich die vollen Hallen und teils viele Meter lange Schlagen vor den Ständen anschaut, kann das nachvollziehen.
Die Dauertickets für die SPIEL’24 waren rasch vergriffen, auch die Tagestickets für drei der Messetage gingen aus: Für Donnerstag, Freitag und Samstag wurden Ausverkäufe gemeldet.
SPIEL: Überteuerte Tickets im Umlauf
Der Erfolg der diesjährigen Messe stellt die Organisatoren vor ein bislang nie dagewesenes Problem: Nicht nur Gesellschaftsspiele gehören zum gefragten Gut, auch die Tickets selbst werden offenbar zu einer begehrten Handelsware.
Übertragbar sind die Eintrittskarten für die SPIEL in Essen, wie die Organisatoren bestätigen: Man dürfe Tickets an „Familie, Freunde und Bekannte weitergeben“, brauche dafür allerdings eine Vollmacht und eine Kopie des Personalausweises. Achten solle man darauf, dass alle Informationen auch gut lesbar sind. Dann steht der Übertragung des Messetickets nichts im Weg.
Zugleich warnt die SPIEL allerdings: „Bitte passt auf, denn es besteht ein hohes Risiko, an Betrüger zu geraten. Schützt euch und eure Tickets!“ Den Organisatoren zufolge würden viele überteuerte Angebote verbreitet. Was man aus dem Bereich ausverkaufter Brettspiele oder beispielsweise von Konzerttickets, die über einen Zweitmarkt zu teils horrenden Preisen verkauft werden, längst kennt, betrifft nun auch die Eintrittskarten für die Essener Spielemesse. Das gab es bislang noch nie.
Vereinzelt wird vor der Messe sichtbar, wie gefragt die Tickets sind. Fans stehen sogar mit Pappschildern im Eingangsbereich. Die Aufschrift: „Suche ein Ticket“.
Fans regen in den Sozialen Medien bereits Veränderungen an. Einige schlagen vor, man solle Kontingente frei halten und ausschließlich über die Tageskassen vor Ort anbieten. So würde man dann auch Fans einen spontanen Besuch ermöglichen. Zumal gleichzeitig Kritik an den Zahlungsmethoden geäußert wird. Paypal oder Kreditkarte muss man nutzen, um die Messetickets vorab online bestellen zu können. Auch wenn derartige Zahlungsmethoden heutzutage sehr verbreitet sind, gilt das längst nicht für jeden.
Andere Fans diskutieren, ob es sinnvoll ist, personalisierte Tickets anzubieten. Generalisierte Eintrittskarten könnte man leichter weitergeben, aber eben auch leichter zu hohen Preisen verkaufen – womöglich sogar massenhaft. „Personalisierte Tickets gibt es mittlerweile überall und das ist auch gut so, um dem Wucher Einhalt zu gebieten und die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten“, lobt ein Nutzer daher auf Facebook.
Die aktuelle Situation verdeutlicht, wie angesagt die Brettspielmesse in Essen bei deutschen Fans, aber auch zehntausenden Besuchern aus dem Ausland ist. Jeder Erfolg hat Licht und Schatten – die Organisatoren haben bereits angekündigt, nach der Messe über mögliche Veränderungen nachzudenken. SPIEL-Chefin Carol Rapp gab hierzu mehrfach an: „Das können wir erst nach der Messe machen.“
Wie gut Veränderungen sein können, zeigt sich an der deutlichen Verbreiterung der Gänge. Obwohl die Besucherzahlen auf einem ähnlichen Niveau wie in den Vorjahren liegen, ist es deutlich entspannter, sich die Wege durch die Hallen zu bahnen. Hier und da gibt es Nadelöhre, meistens in den besonders beliebten Hallen (Halle 3 etwa) oder rund um besonders angesagte Verlage.
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