Die SPIEL’21 in Essen könnte stattfinden, darauf macht zumindest die derzeitige Corona-Lage Hoffnung – wenn vorerst auch nur vage. Beim veranstaltenden Friedhelm Merz Verlag ist zumindest so etwas wie Optimismus zu spüren: Jüngst hatte man auf Facebook die frohe Botschaft über die Anpassung der nordrhein-westfälischen Corona-Schutzverordnung verkündet, nach der die Messe unter Einschränkungen bei einer Inzidenz von unter 50 möglich wäre.
Geht es nach den besonders optimistischen Fans, müssen die Internationalen Spieltage vom 14. bis 21. Oktober vor Ort in den Essener Messehallen stattfinden – daran führt kein Weg vorbei. Lange Zeit sah es allerdings nicht so aus, als könnte eine Messe außerhalb des virtuellen Raums durchgeführt werden. Im November des vergangenen Jahres hatte der veranstaltende Friedhelm Merz Verlag bekanntgegeben, man schließe nach dem beendeten Urlaub nahtlos an die Planung für die SPIEL ’21 in Essen an. Im Herbst traf die zweite Corona-Welle die Bundesrepublik mit Wucht; da wusste man noch nicht, dass die dritte Welle weitaus dramatischere Ausmaße annehmen würde. Inzwischen hat sich die Lage etwas beruhigt, die dritte Welle gilt als gebrochen – auch die Zahlen der Intensivpatienten stützen das. Bund und Länder arbeiten an einem Fahrplan, der neben einem weiteren Impf-Turbo – unter anderem Betriebsärzte mischen bald mit – auch Lockerungen vorsieht.
NRW-Stufenplan stellt Lockerungen in Aussicht
Weil die Spiel’21 in Essen stattfinden soll, gilt dafür derzeit die Corona-Regelungen des Landes Nordrhein-Westfalen in Verbindung mit dem pandemischen Geschehen in Essen. Wie sinnvoll es sein mag, die Corona-Lage in einer Stadt als Entscheidungsgrundlage für oder gegen die Durchführung einer Messen mit womöglich internationalem Publikum heranzuziehen, sei an dieser Stelle nicht diskutiert – so sind die Regeln. Am 15. Mai tritt die neue Corona-Schutzverordnung des Landes NRW in Kraft, darin enthalten sind dann jene perspektivischen Regelungen, die sich zugunsten der SPIEL’21 auswirken könnten. Abhängig bleibt weiterhin alles von der Inzidenz. Die Liegt in Essen derzeit bei unter 100, damit ist dort unter anderem Click & Meet wieder möglich. Das regelt die Bundes-Notbremse. Ob weitergehende Lockerungen nutzbar sind, hängt nun von der Inzidenz-Entwicklung ab: stabil muss die Lage sein, das ist definiert durch einen Zeitraum von fünf Tagen mit entsprechender Inzidenz: Gelockert wird in zwei Schritte für die Bereich 100 bis 50 sowie unter 50. Nur letzterer Schritt würde auch die Durchführung von Messeveranstaltungen ermöglichen.
Beim Friedhelm Merz Verlag steht man jedenfalls in den Startlöchern. Auf Facebook teilte man mit: „Für alle, die es noch nicht so wirklich mitbekommen haben: Ja, wir planen eine SPIEL ’21 in den Essener Messehallen und freuen uns, dass bis Oktober wohl fast jeder geimpft sein wird. Und natürlich freuen wir uns unglaublich darauf euch nach soooo langer Zeit begrüßen zu dürfen. Bleibt gesund und haltet noch ein wenig durch!“
Bleibt die Inzidenz über 50, so wird die Messe vor Ort nicht stattfinden können. Wie planbar das ist? Das müssen nun Veranstalter für sich entscheiden. Was in einer, zwei oder fünf Wochen bezüglich der Pandemie passiert, ist für die SPIEL’21 in Essen zunächst unerheblich. Die Inzidenz müsste schließlich spätestens Anfang Oktober die kritische Grenze unterschritten haben, damit die Spieltage stattfinden können. Hürden gibt es: die Sommerzeit könnte Menschen unkontrollierter zusammenbringen und so das Infektionsgeschehen negativ beeinflussen; erste Stimmen mahnen bereits vor einer vierten Welle. Zur Erinnerungen: Auch im Herbst 2020 schossen die Infektionszahlen in die Höhe. Damals gab es allerdings noch keine Impfungen.
Das Impfgesehen macht Hoffnung, rund 37 Millionen Menschen haben bereits einer Erstimpfung erhalten. Vollständig geimpft sind rund zehn Prozent der Bevölkerung. Sofern die Versorgung mit Vakzin nicht abreißt, ist von einer weiteren Steigerung der Durchimpfung auszugehen. Die Kassenärztliche Vereinigung rechnete jüngst in einem Modell vor, dass man spätestens zum Sommer hin jedem Erwachsenen in NRW ein Impfangebot gemacht haben könnte. Kinder sind nicht inbegriffen und auch all jene nicht, die sich gar nicht erst impfen lassen wollen. Mit diesem Problem kämpft man derzeit in des USA: Zwar sind rund 30 Prozent der Amerikaner vollständig geimpft, für die sogenannte Herdenimmunität müssten es allerdings etwa 70 bis 80 Prozent sein. Das Robert-Koch-Institut hatte die Einschätzung aufgrund der Varianten nach oben angepasst, vormals reichten 60 Prozent aus. Selbst die USA sind von diesen Werten weit entfernt und scheinen sich derzeit mit Impfunwilligen auseinandersetzen zu müssen. Insbesondere Trump-Anhängern wird vorgeworfen, Bidens Impfprognose ungünstig zu beeinflussen. Zwar ist ein derart politisch gesteuertes Impfverhalten hierzulange vermutlich kein größeres Problem – ja, es gibt Impfgegner, allerdings ist die Bereitschaft größtenteils vorhanden – die SPIEL’21 könnte allerdings international ausgerichtet sein.
Insgesamt könnte die Lage in Deutschland bezüglich des Herdenschutzes sich in absehbarer Zeit entspannen: Etwa Anfang Juli gibt das Robert-Koch-Institut für die Herdenimmunität – definiert durch vollständigen Impfschutz sowie Immunität nach durchgemachter Erkrankung – an. Das liegt weit vor Oktober und könnte für den Friedhelm Merz Verlag aus Verstaltersicht einen neuralgischen Punkt für die Planung darstellen. Interesse seitens der Aussteller scheint es immerhin zu geben. Bereits ENde März gab der Verlag via Facebook an: „Wir sind heute gefragt worden, wie es uns so geht… Ja, wir leben noch. Und ja, wir planen eifrig an der SPIEL ’21. Es ist noch lange hin bis zum Anmeldeschluss und trotzdem liegen schon sehr viele Buchungen von Ausstellern vor. Das spornt an. Fühlt euch gedrückt und umarmt. Wir hoffen euch in diesem Jahr einmal mehr wiederzusehen.“
Die Karten werden also derzeit neu gemischt für die SPIEL’21, die dann allerdings – zumindest nach der aktuellen Gesetzeslage – nicht ohne Einschränkungen stattfinden würde. Das Land Nordrhein-Westfalen stellt einerseits Hygieneauflagen, in welcher Form auch immer. Andererseits würde die Anzahl der Besucher begrenzt: derzeit festgelegt ist ein Besucher pro sieben Quadratmeter zugänglicher Fläche. Ganz grob anhand der Größe der vergangenen Spiel berechnet (zugrunde liegen 86.000 m² Fläche) dürften sich gerundet 12.300 Besucher gleichzeitig in den Hallen der SPIEL’21 aufhalten. Vermutlich ist die Zahl in der Praxis deutlich geringer, weil die Fläche kleiner sein könnte und nicht der gesamte Bereich auch für Besucher zugänglich ist.
Rein fiktiv: Rechnet man mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 4,5 Stunden (grob Vormittagsbesucher und Nachmittagsbesucher), so könnten pro Tag 24.600 Besucher über die Messe schlendern – bei vier Tagen wären das rund 100.000 Besucher, also etwa die Hälfte der Rekordzahl der SPIEL’19. Das wäre nicht annähernd Normalbetrieb, allerdings ist das nach der langen Pandemie-Zeit auch kaum zu erwarten. Fans und Veranstalter drücken derzeit gleichermaßen die Daumen dafür, dass alles glatt verläuft mit der weiteren Corona-Entwicklung. Auch wenn die SPIEL’21 als Vor-Ort-Messe längst nicht in trockenen Tüchern und damit sicher ist, bietet die aktuelle Situation zumindest Anlass zur Hoffnung. Und wenn es nicht wird mit der physischen Messe, dann könnte man immer noch ins Internet ausweichen, auch das hatte der Friedhelm Merz Verlag ja bereits angedeutet.
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