SPIEL’24 in Essen: Start am Feiertag und Parken sorgen für Fan-Frust

Die SPIEL 2024 findet Anfang Oktober in Essen statt. Viele Fans freuen sich bereits auf die Messe, bei anderen schwingt hingegen Ärger mit, denn der Start ausgerechnet an einem Feiertag kommt längst nicht bei jedem gut an.

Rund 200.000 Besucher erwartet der Merz Verlag, Ausrichter der SPIEL, vom 3. bis 6. Oktober in den Essener Messehallen. Frühzeitig stand bereits fest, dass das Brettspiel-Event im Herzen des Ruhrgebiets auf einer Rekordausstellerfläche stattfinden wird: 68.528 Quadratmeter belegt die Veranstaltung nach Angaben der Organisatoren – so viel wie nie zuvor.

Auch ansonsten läuft es rund und alles deutet aus einen guten Start für die SPIEL’24 hin. Die App ist aktualisiert, erhält überwiegend gutes Feedback. Für den Ablauf haben die Organisatoren an den Details gefeilt, um Sicherheit und Besucherfluss in eine Balance zu bringen. Die Pläne für die Hallen seien „mehrere Male“ überdacht worden. Der Hauptgrund: Trotz größerer Stände hatte man die Breite der Gänge nicht verringern können.

Damit verändert sich in den Hallen teils etwas, vor allem erweitert sich der Rollenspielbereich in die Halle 2; zudem ziehen Hersteller und Businessaussteller in die Halle 4. Ansonsten sind die Grenzen der thematischen Ausrichtung oft fließend. Eine Grobeinteilung haben die Organisatoren wie folgt vorgenommen:

Die SPIEL-App hat ebenfalls neue Funktionen erhalten. Beispielsweise ist es nun auch möglich, einzelne Spiele in der Navigation anzeigen zu lassen und neu hinzugefügte Spiele werden in den Listen speziell hervorgehoben. Auch neu: Ein Stargast. Alea, Sänger der Rockband Saltatio Mortis, ist das Gesicht der SPIEL’24 in Essen. Alles in allem gibt es einige Neuerungen bei der SPIEL’24, die bei Fans gut ankamen. Und dann sind da noch die anderen Änderungen.

Parksituation bleibt Dauerthema

Die Empfehlung für die Anreise hat sich auch für dieses Jahr nicht verändert: Bestenfalls nutzt man die öffentlichen Verkehrsmittel vom Essener Hauptbahnhof, um zu den Messehallen zu gelangen. Zudem wird angeraten, auch den Weg nach Essen mit Bus und Bahn anzutreten. Autofahrer gibt es dennoch. Auch dieses Jahr.

Für die motorisierten Verkehrsteilnehmer stehen laut Veranstalter in jedem Fall die Parkplätze P2 und P10 zur Verfügung – es sind die beiden größten Parkareale an der Essener Messe. Mehr als mehr als zwei Drittel aller Parkplätze gingen an die Besucher, so die Organisatoren. Nutzen könne man von dort die Schuttlebusse. Genau das stößt aber auf Kritik: P10 sei sehr weit weg, laufen könne man den Weg nicht ohne weiteres, vor allem nicht mit Brettspielen gepackt. Hier liegt der Teufel im Detail: Was Fans stört, ist nämlich, dass sie ihre Einkäufe irgendwie zu den Autos schaffen müssen.

Der Großteil der Kritik gründet auf den Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr. Da lief es allerdings zeitweise im Verkehr nicht rund – allerdings aus Gründen. Ein Unfall legte die Strecke lahm, zudem kam es im vergangenen Jahr im Ruhrgebiet zu Sperrungen auf einigen wichtigen Bahnstrecken. Die Anreise machte das insgesamt schwieriger. Beeinflussen konnten das aber weder die Ausrichter der SPIEL noch die Messe Essen. Für dieses Jahr sind keine größeren Bahnstörungen im Messezeitraum vorgesehen. Zudem könnte der Start an einem Feiertag für deutliche Entspannung vor Ort sorgen: Der Berufsverkehr dürfte als Problemverursacher weitestgehend wegfallen, das Verkehrsaufkommen am Knotenpunkt rund um die Messen insgesamt geringer sein. Einem reibungsloseren Ablauf rund um die Parkplatzzufahrten dürfte das wiederum zuträglich sein.

Feiertag könnte Besucheraufkommen verändern

Ausgerechnet der Messebeginn an einem bundesweiten Feiertag sogt bei einigen Fans für Ärger. Sie befürchten, dass der Andrang direkt zum Start deutlich größer sein könnte als in den Vorjahren. Die Möglichkeit besteht, zumal viele Besucher, die bislang auf mehrtägige Besuche an den Werktagen verzichtet haben, nun auch den Freitag als Brückentag für einen weiteren Besuchstag nutzen könnten. Letztlich werden Fans sich damit arrangieren müssen, sollte der Donnerstag entgegen vorheriger Messe-Jahre rappelvoll werden.

Was ebenfalls neu ist, aber von den Besuchern insgesamt besser aufgenommen wurde, als man hätte erwarten können: die Preissteigerungen. Die sind laut Veranstalter moderat ausgefallen, in der Geldbörse allerdings trotzdem spürbar. Bis zum 31. August hatte man von einem Frühbucherpreis profitieren können. Wer spontaner seine Tickets für die SPIEL’24 kaufen muss, zahlt nun mehr.

Tagestickets für die SPIEL’24:

• Tagesticket – Erwachsene: 22 Euro (Frühbucher), 23 Euro (ab September), 24 Euro (vor Ort)
• Tagesticket – Kinder (4 bis 12 Jahre): 13 Euro (Frühbucher), 14 Euro (ab September), 15 Euro (vor Ort)
• Tagesticket – Schüler, Studenten und Auszubildende: 19 Euro (Frühbucher), 20 Euro (ab September), 21 Euro (vor Ort)
• Tagesticket – Schwerbehinderte (ab Grad 50, mit Kennzeichen B, G, aG, H oder Bl inkl. Begleitperson): 19 Euro (Frühbucher), 20 Euro (ab September), 21 Euro (vor Ort)
• Tagesticket – Familien (2 Erwachsene plus bis zu 3 Kinder): 59 Euro (Frühbucher), 60 Euro (ab September), 61 Euro (vor Ort)
• Tagesticket –Cosplay (nur für Personen in kompletten Cosplay): 13 Euro (Frühbucher), 14 Euro (ab September), 15 Euro (vor Ort)
• Tagesticket – Erwachsene inkl. Educators Day: 27 Euro (Frühbucher), 28 Euro (ab September), 29 Euro (vor Ort)

Dauertickets für die SPIEL’24

• Dauerticket – Erwachsene: 61 Euro (Frühbucher), 62 Euro (ab September), 63 Euro (vor Ort)
• Dauerticket – Kinder (4 bis 12 Jahre): 32 Euro (Frühbucher), 33 Euro (ab September), 34 Euro (vor Ort)
• Dauerticket – Schüler, Studenten und Auszubildende: 50 Euro (Frühbucher), 51 Euro (ab September), 52 Euro (vor Ort)
• Dauerticket – Schwerbehinderte (ab Grad 50, mit Kennzeichen B, G, aG, H oder Bl inkl. Begleitperson): 50 Euro (Frühbucher), 51 Euro (ab September), 52 Euro (vor Ort)
• Dauerticket – Cosplay (nur für Personen in kompletten Cosplay): 32 Euro (Frühbucher), 33 Euro (ab September), 34 Euro (vor Ort)
• Dauerticket –Erwachsene inkl. Golden Demon (ermöglicht Teilnahme am Bemalwettbewerb): 71 Euro (Frühbucher), 72 Euro (ab September). 73 Euro (vor Ort)
• Dauerticket – Erwachsene inkl. Educators Day: 66 Euro (Frühbucher), 67 Euro (ab September), 68 Euro (vor Ort)

Informationen und Eintrittskarten gibt es unter anderem online über den Webshop der Messe Essen: www.messe-ticket.de. Diese Möglichkeit sollte man nutzen, um zusätzliche Wartezeiten vor Ort zu verringern.

Dass nicht jeder Fans mit jeder Neuerung zufrieden ist, bleibt letztlich kaum aus. Dass es vor allem zu Wartezeiten kommen kann und teils Geduld erforderlich ist, ist ebenfalls nicht überraschend. Die weltgrößte Publikumsmesse für Brettspiele ist eine der größten Messeveranstaltungen in Deutschland, vom Besucheraufkommen vergleichbar mit dem Caravan-Salon in Düsseldorf oder der Heim+Handwerk in München. Besonders ist die SPIEL in Essen allerdings bereits aufgrund ihres Konzepts, was letztlich jedoch im Vergleich mit anderem Messen für andere Probleme sorgen kann: Aufgrund der vielen Spielmöglichkeiten ist die Verweildauer lang, die Besucherfluktuation geringer. Viele Menschen strömen hinein, eher weniger hinaus. Das ist eine große logistische Herausforderung. Auch die vielen Einkaufsmöglichkeiten vor Ort sorgen mitunter für Schwierigkeiten: In den Gängen bilden sich Knubbel, die Einkäufe wollen transportiert werden, was den Besucherfluss verlangsamt. Zudem gehen viele Fans die Wege durch die Hallen mehrfach.

Vom 3. bis zum 6. Oktober wird die Stadt Essen zum Mittelpunkt der Brettspielszene – bereits das ist Grund genug, um über so manchen Makel beim Komfort hinwegzusehen.

#	Vorschau	Produkt	Bewertung	Preis
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