Die Jurys des Spiel des Jahres e.V. haben die nominierten Titel für die drei Auszeichnungen Spiel des Jahres, Kinderspiel des Jahres und Kennerspiel des Jahres bekanntgegeben.
Die Auswahl der Jurymitglieder wird jährlich mit Spannung erwartet, im Vorfeld prophezeien Fans die ihrer Meinung nach besten Spiele des aktuellen Jahrgangs. Nicht immer liegen sich auch richtig: In diesem Jahr gesetzt schien Dorfromantik von Michael Palm und Lukas Zach, erschienen im Verlag Pegasus Spiele, zu sein. Das auf dem Videospiel basierende Brettspiel erhielt viel Lob – und so ist es keine große Überraschung, dass sich der Titel letztlich auch auf der Nominiertenliste für das Spiel des Jahres 2023 wiederfindet.
Auch Next Station London von Matthew Dunstan und dem Verlag HCM Kinzel ist keine große Überraschung, immerhin konnte das charmante Kritzelspiel bereits zur vergangenen Spielemesse in Essen einen kleinen Hype aufbauen. Mit Fun Facts steht als drittes ein Werk von Kaspar Lapp aus dem Hause Repos Productions auf der Liste – auch bei diesem Titel handelt es sich um eine Essen-Neuheit, die auf der Messe positiv aufgenommen wurde.
Spiel des Jahres 2023
Dorfromantik – Das Brettspiel von Michael Palm und Lukas Zach
Pegasus Spiele
Illustration: Paul Riebe
Idyllisches Legespiel für 1 bis 6 Personen ab 8 Jahren
Fun Facts von Kaspar Lapp
Repos Productions
Illustration: Repos Productions
Erhellende Selbsteinschätzung für 4 bis 8 Personen ab 8 Jahren
Next Station London von Matthew Dunstan
HCM Kinzel
Illustration: Maxime Morin
Bunt unterwegs in Londons Metro für 1 bis 4 Personen ab 8 Jahren
Empfehlungsliste
- Akropolis von Jules Messaud (Kobold Spieleverlag / Gigamic)
- Hitster (Jumbo)
- Kuzooka von Leo Colovini (Pegasus Spiele)
- Mantis von Ken Gruhl und Jeremy Posner (Exploding Kittens)
- QE von Gavin Birnbaum (Strohmann Games / Boardgametables.com)
- Sea Salt & Paper von Bruno Cathala und Theo Rivière (MM-Spiele)
- That’s Not a Hat von Kasper Lapp (Ravensburger)
Mit Spannung wartet wird von Vielspielenden die Nominierten-Auswahl für das Kennerspiel des Jahres. Auch hier zeichnen sich kaum Überraschungen ab. Sowohl Challengers! von Johannes Krenner und Markus Slawitscheck als auch Iki von Koota Yamada und Planet Unknown von Ryan Lambert und Adam Rehberg konnten Fans wie Fachpresse überzeugen, allein die Tatsache, dass Council of Shadows es lediglich auf die Empfehlungsliste geschafft hat, mag für Verwunderung sorgen.
Kennerspiel des Jahres 2023
Challengers! von Johannes Krenner und Markus Slawitscheck
1 More Time Games / Z-Man Games
Illustration: Jeff Harvey
Turbulentes Turnierspiel für 1 bis 8 Personen ab 8 Jahren (Juryempfehlung: ab 10)
Iki von Koota Yamada
Giant Roc / Sorry We Are French
Illustration: Dommiy, David Sitbon, Koota Yamada
Handelswettlauf durchs historische Tokio für 2 bis 4 Personen ab 14 Jahren
Planet Unknown von Ryan Lambert und Adam Rehberg
Strohmann Games / Adam’s Apple Games
Illustration: Yoma
Produktive Planetenbepuzzelung für 1 bis 6 Personen ab 10 Jahren
Empfehlungsliste Kennerspiel
- Council of Shadows von Martin Kallenborn und Jochen Scherer (Alea)
- Mindbug von Marvin Hegen, Christian Kudahl, Skaff Elias und Richard Garfield (Nerdlab)
Der Kinderspielbereich scheint in diesem Jahrgang gut besetzt zu sein. Statt stumpfer Blödelei haben es Spiele auf die Nominierungsliste geschafft, die auch thematisch kleine Akzente setzen.
Kinderspiel des Jahres 2023
Carla Caramel von Sara Zarian
Loki
Illustration: Apolline Etienne
Ein kooperativer Eissalon für 1 bis 6 Kinder ab 4 Jahren
Gigamon von Johann Roussel und Karim Aouidad
Mirakulus / Studio H
Illustration: Marie-Anne Bonneterre
Merkenswertes Monstersammeln für 2 bis 4 Kinder ab 5 Jahren
Mysterium Kids von Antonin Boccara und Yves Hirschfeld
Libellud / Space Cow
Illustration: Olivier Danchin
Akustisches Assoziationsspiel für 2 bis 6 Kinder ab 6 Jahren
Empfehlungsliste Kinderspiel
- Douzanimo von Sébastien Decad (Djeco)
- Mein erstes Abenteuer (Band 1 bis 7) von Roméo Hennion, Mathilde Malburet, Jean Philippe Sahut
- und Arnaud Boutle (Board Game Box)
- Rutsch & flutsch! von Joel Escalante und Rafael Escalante (Game Factory)
Die Sieger der jeweiligen Kategorien werden am Sonntag, 16. Juli, verkündet. Schon die bloße Auswahl als Nominees ist für Autoren und Verlage jedoch ein Ritterschlag – und eine prestigeträchtige Würdigung, welche die Verkäufe ordentlich ankurbeln kann.
Spielecafés: In anderen Ländern deutlich mehr
Die Bekanntgabe der Nomierungern erfolgte im Frankfurter Spielecafé „Playce“, nicht ganz ohne Seitenhieb von Vereinschef Harald Schrapers: Ihn freut, dass in im deutschsprachigen Bereich viel in Familien und im Freundeskreis gespielt werde, ist der Öffentlichkeit allerdings weniger als in anderen Ländern. Dort seien Spielecafés deutlich verbreiteter. Der Verein Spiel des Jahres fördert unter anderem das „Spiel in der Öffentlichkeit“, wie Schrapers anmerkt.
Der deutschsprachige Bereich sei bezüglich der Spielestätten eine Art „weißer Fleck“, mein Schrapers. Den gilt es auszufüllen, damit „noch mehr Leute zum Spiel“ kommen, neue Spiele ausprobieren können und so letztlich den Weg ins Hobby finden können. An dieser Stelle schließt sich auch der Kreis zu den Spiel-des-Jahres-Auszeichnungen, die jene Titel würdigen, die eine besondere Anziehungskraft nicht zuletzt auf Einsteigerinnen und Einsteiger entfalten. Spieleclubs und Messeveranstaltungen gibt es in der DACH-Region hingegen reichlich.
Kritik schwingt seitens des Spiel des Jahres e.V. in Richtung der Redaktionen in den Verlage mit: Dieses Jahr habe man dort die eine oder andere Schwachstelle entdeckt, etwa bei der grafischen Gestaltung oder der Anleitung. Vor allem letzterer Faktor ist wesentlich, denn damit Anfängerinnen und Anfänger mit Gesellschaftsspielen so richtig durchstarten können, müssen sie niedrige Einstiegshürden sein. Die allererste ist dann meist das Regelwerk. Kommt es hier zu Patzern, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Nicht-Spielende abspringen und ihr Heil in anderen Hobbys suchen.
Die Preisverleihung im Juli wird eine Premiere werden: Erstmals nach 14 Jahren werden die Pöppel wieder auf einer gemeinsamen Veranstaltung vergeben. „Passend dazu gibt es einen gemeinsamen Sonderpreis“, erklärt Harald Schrapers, „der genaugenommen aus zwei Sonderpreisen besteht“. Ausgezeichnet wird die Unlock-Reihe:
- Unlock! Game Adventures – Zug um Zug · Mysterium · Pandemic von Cyril Demaegd, Mathieu Casnin, Thomas Cauët und Jeremy Koch (Space Cowboys)
- Unlock! Kids: Detektivgeschichten – Auf dem Bauernhof · Die Burg von McUnlock · Chaos im Park von Cyril Demaegd, Wilfried Fort und Marie Fort (Space Cow)
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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Pegasus Spiele 51240G Dorfromantik *Spiel des Jahres 2023*... * | 27,99 EUR |
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