Sich einen Überblick über die Verkaufszahlen von Brettspielen zu verschaffen, ist gar nicht so einfach. Stonemaier Games hat in seinem jüngsten „Geschäftsbericht“ die Verkaufszahlen der „Hausmarken“ veröffentlicht – mit einem nicht ganz überraschenden Ergebnis: Flügelschlag hat sich demnach fast so häufig verkauft wie der Strategiebrettspiel-Hit Scythe – allerdings innerhalb eines Jahres.
Nicht ob, sondern wann: Flügelschlag holt Scythe ein
Rund 300.00 Mal ging der Debüt-Titel von Elizabeth Hargrave über die Ladentheke. Das vergleichsweise schnell erlernbare Prinzip hinter dem bunten Vogel-Engine-Builder begeisterte die Fans dermaßen, dass Flügelschlag innerhalb eines Jahres nahezu die Verkaufszahlen des Hype-Brettspiels Scythe erreichen konnte.
Mit rund 308.000 verkauften Exemplaren liegt Scythe damit zwar immer noch an der Spitze der internen Verkaufscharts von Stonemaier Games, allerdings ist es nur eine Frage der Zeit, bis Flügelschlag den hauseigenen Konkurrenten überholt hat.Fast schon abgeschlagen wirkt bei den vorgelegten Bombast-Zahlen das Brettspiel Viticulture mit „nur“ rund 100.000 verkauften Einheiten.
Eine Überraschung ist der große Erfolg von Flügelschlag nicht. Schon rein optisch beeindruckt das Brettspiel, mit Illustrationen von Beth Sobel, Ana Maria Martinez und Natalia Rojas Fans und Kritiker gleichermaßen. Das eingängige Spielprinzip und die zahlreichen Optimierungsmöglichkeiten, bei gleichzeitig kurzer Spieldauer, machen aus Flügelschlag den Prototypen einer gelungenen Spielidee. Ob der Hype angesichts der Reduzierung der Komplexität gerechtfertigt ist, darauf kommt es kaum an: den Fans gefällt das Brettspiel.
Weil mehr Vögel vermutlich auch mehr Spaß bedeuten, wurde das Brettspiel um europäische Vogelarten erweitert. Ozeanien soll als Thema noch in diesem Jahr hinzukommen. Das geht aus einer frühen Ankündigung seitens Stonemaier Games hervor. Dort war man selbst von dem großen Erfolg von Flügelschlag überrascht. Ob das Spiel tatsächlich von Hobby-Spieler gespielt werden würde, galt innerhalb des Verlags als nicht sicher.
Indirekt, durch explizite Erwähnung der Prämierung, geht aus dem Bericht hervor, dass die Auszeichnung als Kennerspiel der Popularität gut getan hat. Das darf durchaus als Zeichen für das hohe Qualitätsverständnis innerhalb der deutschen Brettspielbranche gewertet werden.
Über den Reingewinn von Stonemaier Games gibt es hingegen keine genauen Informationen. Von den eingenommenen 12,8 Millionen US-Dollar solle jedoch ein Großteil in Reprints investiert worden sein. Der gewinn liege „signifikant unter den Umsätzen“.
Der Ausblick auf 2020: Ein neues Brettspiel und drei Erweiterungen. Zudem werden voraussichtlich Charterstone, Viticulture und Flügelschlag als digitale Brettspiele veröffentlicht. Alle drei Titel befänden sich derzeit in der Beta-Phase und sind damit vermutlich auf einem guten Weg hinz um Release.
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