Heiligabend rückt unaufhaltsam näher. Still und heilig wird die Nacht aber nur, wenn auch die passenden Geschenke unter der Tanne landen. Auch der eine oder andere Gamer freut sich dann über ein Weihnachtsgeschenk, das seinem liebsten Hobby entspricht. Statt Videospielen oder Gaming-Hardware darf es zur Abwechslung vielleicht ein Brettspiel sein, mit dem man in diesem Jahr Freude verbreitet. Wir wollen keinen Druck aufbauen: Langsam wird es Zeit in Panik zu verfallen oder unsere Tipps für Weihnachtsgeschenke für Gamer zu nutzen.
Gretchenfragen: Kooperativ oder konfrontativ? Solo oder Mehrspieler?
Spiele gibt es viele und ein großer Teil davon eignet sich hervorragend als Weihnachtsgeschenk für Gamer. Bevor die Geldbörse gezückt und losgekauft wird, helfen einige grundlegende Entscheidungen bei der Orientierung. Zunächst gilt zu klären, ob der beschenkte lieber kooperativ oder konfrontativ – oder eine Mischung darauf – spielt. Wer sichergehen will, fragt nach. Alle anderen sollten zumindest Vermutungen darüber anstellen, welche spielerische Variante besser ankommen könnte. Eine Analyse des Spielertypen kann helfen.
Gamer die ihre Zeit gern allein mit Aufbau-, Wirtschafts- und Simulationsspielen verbringen, werden das voraussichtlich auch am Spieltisch tun. Solo-Brettspiele oder zumindest kooperative Gesellschaftsspiele sind dann vermutlich die beste Wahl. Wer schon auf dem Bildschirm seine Gegner niedermähen will, kann dem Drang wahrscheinlich auch in der analogen Brettspielwelt nicht widerstehen – dann muss es kompetitiv zugehen. Mischformen bieten meist Brettspiele, die mit einer Verräter-Mechanik arbeiten. Dann spielen grundsätzlich alle Spieler zusammen, es gibt jedoch einen oder mehrere verdeckte Opponenten mit eigenen Siegbedingungen, die der Runde das Leben schwermachen wollen.
Die üblichen Spielgewohnheiten zu beachten, ist wesentlich, um passende Weihnachtsgeschenke für Gamer zu finden – vor allem, wenn es um die mindestens benötigte Spielanzahl bei einem Brettspiel geht. Einige Titel verlangen mindestens zwei weitere Mitspieler als Grundvoraussetzung für den Start, andere Brettspiele können zwar Eins-gegen-Eins gespielt werden, sind aber nur mit vier Spielern richtig gut.
Ist die Grundmechanik gewählt, sollte es als nächstes um das Thema gehen. Brettspiele gibt es für Gamer nahezu jedes Genres, allerdings nicht immer mit Videospiellizenz. Wer sein favorisiertes Games-Thema auch im Brettspiel wiederfindet, wird sich häufiger für analoge Unterhaltung begeistern lassen, als jemand, dem ein völlig fremdes Setting untergejubelt wird. Rollenspieler, die klassische Fantasy mögen, sind mit einem Brettspiel im „Herr der Ringe“-Universum besser bedient als mit einem SciFi-Brettspiel im Neon-Comic-Look.
Auch die Häufigkeit der Spieltreffen kann eine Rolle spielen. Wer story-lastige Titel bevorzugt, muss sich vermutlich häufiger zum Spielen treffen, damit die Einzelheiten der Hintergrundgeschichte – oder bei einem Legacy-Brettspiel die Einzelheiten des Fortschritts – nicht in Vergessenheit geraten. Typische „One-Timer“, deren Partien man immer wieder und unabhängig voneinander angehen kann, dürfen dagegen auch in größeren Abständen auf den Tisch kommen. Das ist besonders dann als Weihnachtsgeschenk für Gamer gut, wenn der Beschenkte das Brettspielen ohnehin nur als seltene Alternative nutzen wird.
Von Städtebau bis Kriegskartenspiel: Themen gibt es viele
Die Zeiten, in denen Monopoly der Top-Notch-Titel unter den Brettspielen für Gamer war, sind lange vorbei. Nicht falsch verstehen: Wir sagen nicht, man dürfe als Brettspieler nicht auch Monopoly spielen, mittlerweile ist nur die Anzahl an Alternativen gewachsen. Auch heute noch schwören Sammler auf besondere Monopoly-Editionen, die nicht selten auf starken Lizenzen basieren und mit dem einen oder anderen spielerischen Kniff punkten können. Dennoch kann es sich lohnen, über den Tellerrand zu blicken, wenn man sich ohnehin schon mit dem Thema beschäftigt.
Eine echte Neuerscheinung der vergangenen SPIEL’19 in Essen kommt aus dem Hause Ravensburger. Die Videospiellizenz, um die es geht, gehört zu den vielleicht mächtigsten in der Branche: Minecraft.
Das Brettspiel zu Minecraft richtet sich an 2 bis 4 Spieler ab 10 Jahren und setzt zumindest bezüglich des Settings bei dem legendären Blockbau-Spiel an. Wie viel vom Videospiel am Ende im Brettspiel übrig bleibt, müssen Spieler selbst entscheiden – die Lizenz ist jedenfalls stark.
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Ebenfalls gebaut, allerdings kooperativ wird bei der Brettspiel-Adaption der Städtebausimulation Cities: Skylines von Kosmos. Bis zu vier Spieler errichten gemeinsam eine Stadt, wahlweise ist das Brettspiel allerdings auch im Solomodus spielbar. Der leichte Einstieg macht Cities: Skylines nicht nur zu einem gelungenen Familienspiel, sondern auch zu einer Offline-Alternative für Online-Städtebauer. Wer beide Titel nicht kennt: Dem Brettspiel liegt ein Gutschein-Code für das Videospiel Cities: Skylines bei. Im Paradox-Shop gibt es dann 50 Prozent Rabatt.
Brettspielerisch in ein neues Zeitalter aufbrechen können all jene Gamer, die zu Weihnachten Civilization geschenkt bekommen. Asmodee Deutschland hat das Original von Fantasy Flight Games für den deutschen Markt lokalisiert und lädt 2 bis 4 Spieler ab 14 Jahren dazu ein, die Geschicke einer ganzen Zivilisation zu lenken. Die Neuauflage des Brettspiels macht auf dem PC-Klassiker eine echte Alternative zur Videospiel-Variante. Besonders gut: Eine Partie des Brettspiels dauert „nur“ bis zu zwei Stunden. Davon können Civ-Fans ansonsten nur träumen.
Mit Schwertern gegen Langeweile
Wer es als Gamer auf dem Bildschirm etwas rustikaler mag, kann sich die Brettspiel-Adaption zur Conan-Lizenz schenken lassen. Conan – Das Brettspiel setzt dort an, wo Arnie aufhörte: beim Bösewichte schnetzeln. 2 bis 5 Spieler ab 14 Jahren ziehen los, um Abenteuer mit dem mächtigen Barbaren zu erleben – einer der Spieler schlüpft dabei in die Rolle des Fieslings. Ein Highlight dieses Brettspiels sind die Miniaturen, die in der Zeit zwischen tannenbaum und Feuerwerk ganz entspannt bemalt werden können.
Ebenfalls von Asmodee stammt das Kartenspiel zur Playstation-Reihe God of War. Spieler übernehmen darin die Rolle der Norns und versuchen, Ragnarök aufzuhalten. Klingt simpel, ist es aber nicht. Das Kartenspiel punktet mit einer toll umgesetzten Lizenz, auch wenn es statt Miniaturen nur Pappaufsteller mit plastenen Standees gibt. Das Kartenspiel zu God of War lässt sich mit vier Spielern spielen, allerdings auch völlig alleine.
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Schon preislich in die Geschenke-Kategorie „Bester Freund“ gehört das Brettspiel zum Videospiel Dark Souls. Maximal vier Spieler machen sich auf, die Menschheit von einem bösen Fluch zu befreien, wahlweise ziehen Brettspieler auch alleine los. Eine starke Lizenz, tolles Material und eine variable Spielaufstellung mit jeder Partie machen aus dem „Dark Souls“-Brettspiele eine willkommene Alternative für die Offline-Zeit. So frustrierend wie die digitale Vorlage ist das Brettspiel zudem nicht, dafür ist auch die Herausforderung geringer. Wer das Regelwerk erst verstanden und die ersten Runden gespielt hat, kann sich auf jede Menge Spielspaß und Motivation durch Erweiterungen freuen.
Schwierig zu bekommen ist das Abenteuerspiel zu The Witcher. Über die Qualität des Brettspiels wird oft gestritten, dafür ist die Atmosphäre toll. Als Geralt von Riva, Yarpen Zigrin, Triss Merigold, or Dandelion wüten Spieler durch die vom Videospiel inspirierte Welt – immer auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer. Auch ohne Kenntnisse der Vorlage kann das Brettspiel Spaß machen, Fans von The Witcher fühlen sich aber doppelt heimisch.
Ausflug in den Weltraum
„Christmas in space“ gilt für alle Weihnachtsgeschenke für Gamer, die sich zumindest rudimentär mit Science-Fiction-Settings beschäftigen. Besonders gelungene Vertreter der Brettspiele mit populären Lizenzen sind in diesem Bereich Battlestar Galactica oder Alien vs. Predator (liebevoll AVP abgekürzt). Vor allem letzteres Brettspiel bringt die Vorlage eindrucksvoll auf den Spieltisch. Viel Taktik und noch viel mehr Material machen aus Alien vs. Predator einen gelungenen Titel für jene Gamer, die auch mal analog spielen wollen.
Ansonsten bieten sich für Ausflüge ins All die üblichen Verdächtigen unter den Brettspielen an: Star Wars – Rebellion (Rezension hier) lädt zu knallharten Taktikduellen ein, Star Wars – Armada holt die Massenschlachten auf den heimischen Spieltisch. Mit dem noch neuen Star Wars: Outer Rim (Hier geht es zur Brettspiel-Rezension) von Asmodee Deutschland können sogar Solo-Spieler unterhaltsame Abenteuer erleben.
Zwar sind die Star Wars Brettspiele keine direkten Umsetzungen zu Videospielen, weil Star Wars aber überall als Lizenz mächtig ist, funktioniert das trotzdem. Besonders für Gamer, die Star Wars Videospiele – etwa das im Spieletest überzeugende Star Wars: Jedi Fallen Order – mögen. Auch abseits von Star Wars gibt es weitere starke Lizenz-Brettspiele, etwa zum „Herr der Ringe“-Franchise, da sogar mit technologischen Einflüssen durch eine App. Hybridspiele sind für eingefleischte Gamer vermutlich besonders spannend.
Die Auswahl an Brettsielen, die tatsächlich auf Videospielen basieren ist mittlerweile gigantisch – und es scheint, als kämen auch zukünftig immer wieder neue Umsetzungen hinzu. Von Resident Evil bis Ghostbusters werden in regelmäßigen Abständen neue Projekte auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter veröffentlicht. Das ist dann nichts für dieses Jahr, aber man sollte seine Geschenkkäufe ja ohnehin lange vor dem Fest planen, um Stress zu vermeiden.
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