Wenn man an Stichspiele denkt, fällt sehr vielen vermutlich direkt Wizard von Amigo ein. Bereits 1984 in den USA und 1996 in Deutschland erschienen, sind seitdem einige Varianten erschienen. Neben Wizard Junior, Wizard Extreme, Wizard Würfelspiel, Witches und Druids, sowie eine 10., 20. und 25. Jahre Jubiläumseditionen. Wizard DSA stellt jetzt ebenfalls eine Jubiläumsausgabe dar und zwar anlässlich 40 Jahre. Wer jetzt rechnet und denkt, das passt doch gar nicht. Die Zahl bezieht sich auf das Jubiläum des Pen & Paper-Rollenspiels „Das Schwarze Auge“ von Ulisses.
Starten wir erst einmal mit den Basic. Das Spiel kommt in der bekannten Amigo-Buchform, die bereits bei anderen Jubiläumseditionen verwendet wurde. Das Cover ziert das DSA Logo und bietet einige Glanzeffekte. Klappen wir das Buch auf, finden wir direkt das Spielmaterial: 60 Karten (das ist das normale Wizard-Deck), 1 DSA-Sonderkarte mit Glanzeffekten, einen Block, einen Stift, Münzen (eine Seite zeigt ein Wizard-W, die andere das DSA-Auge), mit denen die Stiche dargestellt werden können, sowie ein Band, damit das Spiel auch beim Transport stets verschlossen bleibt.
Falls jemand Wizard noch nicht kennt, hier noch einmal alles Wichtigste in Kürze. Wizard ist ein Stichspiel, dass ihr über mehrere Runden spielt. Dabei sagt ihr zu Beginn einer Runde an, wie viele Stiche ihr gewinnen werdet. Außer in der letzten Runde liegt immer eine Karte offen und gibt die Trumpffarbe vor. Jede Runde wird durch die Person, die den letzten Stich gewonnen hat, begonnen. Die Karte, die diese Person spielt, gibt dann die Farbe vor, die bedient werden muss und die aktuelle Stichfarbe angibt. Spiele ich also eine grüne 3, müssen alle anderen, sofern sie ebenfalls grüne Karten haben, eine solche spielen. Nur wenn sie das nicht können, können sie auch andere Farben benutzen. Eine Ausnahme stellen dabei der Zauberer und der Narr bzw. die Zauberin und die Närrin dar. Beide Karten dürfen auf jede Farbe gelegt werden und gelten als beste bzw. als schlechteste Karte. Sollten in einer Runde mehrere Zauberer gespielt werden, gilt die erste gespielte Karte als stärkere.
Wichtig bei Wizard ist das Ansagen der Stiche vorab. Wer es schafft, die richtige Anzahl vorherzusagen, bekommt 20 Punkte als Bonus und außerdem noch einmal 10 Punkte pro gewonnen Stich. Sollte mehr oder weniger Stiche gewonnen werden, als angesagt, dann bekommt man pro Stich Differenz 10 Punkte abgezogen. Hierdurch kann sich das Spielranking auch gegen Ende noch einmal ändern. In jeder Runde wird mit mehr Karten gespielt und mehr Stiche können gewonnen werden. Die erste Runde wird nur mit einer Karte gespielt und die letzte Runde mit 15 Karten (bei 4 Personen).
Wenig spielerisch Neues, aber viele schöne Illustrationen aus Aventurien
Etwas schade finde ich, dass die Edition nur eine Sonderkarte beinhaltet. Bei, 20 Jubiläum gab es 6 Sonderkarten, bei der 25. sogar 7. Das macht aber vermutlich auch nochmal klarer, dass es bei der Edition stark um das Artwork geht. Diese stammen nämlich komplett aus der Welt von Aventurien, also der Welt von DSA. Statt Zauberer und Hexen zieren die Karten hier die verschiedenen Rassen aus der Welt von DSA. Menschen, Elfen, Orks, Zwerge, Achaz (Echsen), Goblins und Zwerge.
Der Grund für nur eine Sonderkarte war, dass es mit dem DSA-Jubiläum eine klare Deadline gab, zu der das Spiel fertig sein musste. Weitere Karten hätten ausgiebig getestet werden müssen. Deshalb entschied man sich für eine Sonderkarte. Apropos Sonderkarte. Diese bring eine Ungewissheit ins Spiel. Denn spielt man diese, werden drei Karten vom Stapel aufgedeckt und man darf sich eine Karte aussuchen, die man anstelle des Auges spielt. Das bringt nochmal etwas Abwechslung in das Spiel und bringt vor allem der Person mit der Karte einige gute Vorteile. So kann sie mit dieser Karte fast immer einen Stich, den sie nicht mehr braucht, verlieren oder hat nochmal eine weitere Chance auf einen Stich.
Fazit
Insgesamt lässt sich sagen, dass diese Version vor allem für Fans von DSA oder von Wizard ist oder für Leute, die noch keine Wizard-Version haben. Wer gelegentlich Wizard spielt und bereits ein Spiel besitzt, bekommt bei Wizard: DSA nur eine neue Karte und ein neues Artwork und kann die Version wohl vernachlässigen. Wer aber mit DSA aufgewachsen ist und die Illustrationen mag, bekommt eine schöne neue Edition.
Spielerisch lässt sich nicht viel sagen, da das Spielprinzip unverändert blieb. Nur die DSA-Sonderkarte bringt noch einmal etwas Abwechslung rein, auch wenn ich mir gerne noch weitere Sonderkarten gewünscht hätte. Besonders bei meinen kommenden Spielrunden, insbesondere mit DSA-Fans, wird diese Version aber auf den Tisch kommen. Und das Buchformat ist für mich ohnehin ein schönes Highlight für jedes Regal.