Mit Art Gallery erschien dieses Jahr das Erstlingswerk des italienischen Spieleautoren Francesco Frittelli beim Wiener Spieleverlag Piatnik. Wie zuvor schon beim Pixel Art Memo des Verlages, setzt das Spiel in Sachen Präsentation ebenfalls auf berühmte Gemälde weltbekannter Künstler wie beispielsweise Leonardo Da Vinci oder Vincent van Gogh. Wie gut uns der Museumsrundgang gefiel, erfahrt ihr in der folgenden Rezension.
Die weltberühmte Art Gallery ist dafür bekannt, die prächtigsten Kunstwerke zu beherbergen und die Menschen mit ihren erstklassigen Führungen zu begeistern. Als Tourguide streifen wir durch die Museumsräume und studieren aufmerksam die Gemälde, denn die Vorbereitungen zur neuen Ausstellungseröffnung sind im vollen Gange. Wer wählt die beste Route durch das Museum und entscheidet sich für eine stimmige Abfolge?
Einfaches Spielprinzip
Das Ziel von Art Gallery ist ein Einfaches. Am Ende der Partie müssen wir die meisten Siegpunkte erlangen. Dazu bewegen wir uns mit unserem Tourguide durch das Museum, indem wir unsere Aktionskarten geschickt einsetzen, sammeln Gemäldekarten und bilden mit ihnen möglichst lange Symbolreihen. Das Spiel verläuft hierbei über mehrere Runden, die jeweils aus vier Zügen bestehen. Der Hauptfokus des Spiels liegt dabei auf den von 0 – 8 nummerierten Aktionskarten, womit wir alles im Spiel beeinflussen.
In unserem Zug bewegen wir unseren Tourguide im Museum weiter. Dazu spielen wir eine beliebige Aktionskarte aus und ziehen unsere Spielfigur entsprechend des Kartenwerts weiter. Dabei ist es egal, ob wir uns im oder gegen den Uhrzeigersinn bewegen. Anschließend geben wir, je nachdem wo wir uns im Museum befinden, ein Gebot für das vor uns liegende Gemälde oder für Gemäldeplättchen im Museumsshop ab. Dazu legen wir eine weitere Aktionskarte verdeckt auf das Aktionsfeld vor dem Gemälde bzw. Shop und legen unseren farbigen Marker auf das Reihenfolgenfeld, damit bestimmt werden kann, wem welche Karte auf dem Aktionsfeld gehört.
Wir starten unsere Runde mit 9 Aktionskarten. In jedem der vier Züge spielen wir 2 Karten aus. Somit bleibt am Ende der Runde eine Aktionskarte übrig. Die Person, welche die Aktionskarte mit dem höchsten Kartenwert besitzt, erhält den Startspielermarker und beginnt die nächste Runde. Anschließend geht es zur Verteilung der Gemälde & Plättchen. Während bei den Gemälden die Person mit dem höchsten Gebot den Zuschlag erhält, geht es im Shop um die Reihenfolge der farbigen Marker. Hier gilt „wer zuerst kommt, malt zuerst“. Der Reihenfolge nach dürfen die Spielenden gemäß des Kartenwertes ihrer abgelegten Aktionskarte 1 – 2 Gemäldeplättchen der vier nummerierten Stapel (1, 3, 5, 7) erwerben. Bedeutet, wenn man eine Aktionskarte mit dem Wert 6 ausspielt, darf man sich anschließend beispielsweise ein Plättchen von Feld 5 und 1 oder 1 und 3 nehmen. Überzählige Kartenwerte entfallen anschließend.
Große Symbolreihen geben Punkte
Ein wildes Bieten um Gemälde ist jedoch nicht so einfach möglich, denn alle Gemälde besitzen verschiedene Symbole in der oberen linken Ecke der Karte. Am Ende einer Partie zählt für jede der vier Symbole die Symbolreihe, die summiert die meisten Siegpunkte generiert. Heißt, dass wir möglichst lange und punktreiche Symbolreihen bilden wollen, um möglichst viele Punkte zu generieren. Hier muss abgepasst werden, wann man beispielsweise eine Symbolreihe unterbricht, damit eine andere weiter bestehen kann.
Zudem müssen wir im Shop ständig Ausschau nach Gemäldeplättchen halten, die einem unserer gesammelten Gemälde entsprechen. Besitzen wir am Ende der Partie ein passendes Plättchen zu unserem Gemälde, so erhalten wir zusätzliche Siegpunkte. Aber auch ohne passendes Gemälde sind Gemäldeplättchen immerhin einen Siegpunkt wert und können somit eine schöne Nebeneinnahmequelle für Siegpunkte bilden.
Kartenrotation
Sind alle Gemälde einmal verteilt, so wird für jedes Aktionsfeld anhand der farbigen Marker geschaut, welcher Spielender als erstes ein Gebot abgegeben hat. Der Reihenfolge nach dürfen sich die Spielenden dann eine der ausgespielten Aktionskarten des jeweiligen Aktionsfeldes nehmen und ihrer Hand für die kommende Runde hinzufügen. So kommt es Runde für Runde zu einer Rotation der Aktionskarten und man weiß nie, welche Karten die Gegenspielenden noch besitzen und für welche Gemälde sie potentiell bieten könnten. Die Kartenrotation hat zudem auch am Ende der Partie einen wichtigen Stellenwert. Hier möchten wir eine Hand mit möglichst großen Kartenwerten besitzen, da diese ebenfalls wichtige Siegpunkte beisteuern.
Das Spiel endet, sobald nicht mehr genügend Gemäldekarten zum Auffüllen aller Gemäldeplätze verfügbar sind oder wenn, je nach Anzahl der Spielenden, 2 – 3 Gemäldeplättchen-Stapel leer sind.
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Spielerzahl: 2 – 6 Alter: ab 10 Jahren Spielzeit: 45 – 75 Minuten Schwierigkeit: Familienspiel Langzeitmotivation: mittel Klassifikation: Rondell, Bietmechanismus, Set Collection Autor: Francesco Frittelli Illustrationen: Fiore GmbH Verlag: Piatnik Offizielle Website: Link Erscheinungsjahr: 2023 Sprache: Deutsch Kosten: 38,95 Euro |
Fazit
Art Gallery ist ein grundsolides Set Collection Spiel, dass seine Aktionskarten auf clevere Art und Weise nutzt. Dadurch, dass diese für die Bewegungsaktion sowie für die Gebote der Gemälde selbst genutzt werden, besitzt Art Gallery ein leicht zu verstehendes Regelwerk, das allerdings eine große Spieltiefe bietet, bei der man sich das ein oder andere Mal tief in taktischen Gedanken verirrt. So können Gegenspielende beispielsweise durch niedrige Gebote auf Gemälden verwirrt werden oder auch mehrere Gebote für ein Gemälde abgegeben werden.
Allerdings kann man manchmal so viel planen, wie man möchte und trotzdem haut alles nicht hin. Beispielsweise kann es dazu kommen, dass man erst nach seinem zweiten Zug merkt, dass ein Gegenspielender genau dieselben Ziele in dieser Runde verfolgt. Daraufhin müsste man bestenfalls seine Strategie anpassen, was durch die limitierten Karten jedoch gar nicht so leicht ist, denn mit jedem Zug besitzt man weniger Aktionskarten und somit auch weniger Möglichkeiten. Dies kann manchmal ein wenig was frustrierend sein.
Durch seine Einfachheit ist Art Gallery jedoch ein perfektes Spiel, um Gelegenheitsspielende in ein wenig komplexere Spiele einzuführen. Die Grundmechanismen sind schnell verinnerlicht und somit ist auch das Potential taktischer Züge schnell da. Auch können Kinder das Spiel schnell verinnerlichen und verstehen, da – bis auf die Zahlen – alles mit Symbolik geregelt wird. Ob es thematisch ansprechend ist, ist dabei eine andere Frage. Uns hat es auf jedenfall gefallen, thematisch wie auch spielerisch.
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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Piatnik 6694 - Art Gallery * | 15,00 EUR |
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