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Mit Die Weiße Burg erschien pünktlich zur Spiel ’23 der geistige Nachfolger des beliebten Kennerspiels Die Rote Kathedrale des spanischen Designerduo Isra Cendrero und Sheila Santos. In Deutschland erscheint das Spiel in Zusammenarbeit mit Devir wieder beim deutschen Traditionsverlag Kosmos. Die Weiße Burg soll wie sein Vorgänger einfach zu lernende Regeln besitzen und dennoch eine große Tiefe bieten. Ob das Spiel diesen Erwartungen gerecht werden kann, erfahrt ihr in dieser Rezension.
Im Jahre 1761 ist die Burg Himeji der Sitz des Daimyos, dem Fürsten der Region und wichtiger Berater des Shogunats. Wir, als ansässige Familien, ringen um unsere Stellung am Hof der weißen Burg namens „Weißer Reiher“ und platzieren unsere Familienmitglieder auf den Übungsplätzen, Gärten und in der Burg, um Ansehen zu erringen, denn am Ende siegt die Familie mit dem größten Ansehen.
Taktisch, aber schnell
Die Weiße Burg ist ein schnell gespieltes Würfel-Worker-Placement Spiel für 1 – 4 Personen. Gespielt wird über 3 Runden á 3 Zügen. Heißt, dass wir über die gesamte Partie nur 9 Züge haben, um unser Ansehen beim Daimyo zu steigern. Die Grundregeln sind dabei schön simpel gehalten. Am linken Rand des Spielbretts befinden sich 3 Brücken. Diese enthalten, der Brücke entsprechend, Würfel in drei verschiedenen Farben, welche nach Würfelwert von links nach rechts in aufsteigender Reihenfolge geordnet sind. In unserem Zug nehmen wir uns einen Würfel, der drei Brücken, die links oder rechts außen an der Brücke liegen. Nehmen wir uns einen Würfel der linken Seite, also einen mit einem geringeren Würfelwert, so dürfen wir zusätzlich die Laternenaktion unseres Spieltableaus ausführen (siehe Bild).
Anschließend platzieren wir unseren Würfel auf eines der Aktionsfelder auf dem Spielbrett oder unserem Spieltableau. Übersteigt unser Würfelwert dabei den auf dem Aktionsfeld angezeigten Würfelwert, so erhalten wir die Differenz beider Werte in Münzen zurück. Zeigt unser Würfel einen niedrigeren Wert an, so müssen wir die Differenz beider Werte in Münzen bezahlen. Anschließend aktivieren wir alle Aktionen auf dem Feld, die der Farbe des Würfels zugeordnet sind in beliebiger Reihenfolge. Ist dies erledigt, so ist der nächste Spielende an der Reihe. Ist ein Aktionsfeld schon mit einem Würfel besetzt, so darf (bei 3 – 4 Spielenden) ein weiterer Würfel auf dem bereits gesetzten Würfel gelegt werden. Hier muss dann der Wert des derzeit liegenden Würfels mit dem gerade gespielten Würfel verglichen werden.
Sich verändernde Aktionsfelder
Es gibt insgesamt 11 Aktionsfelder im Spiel. 5 Aktionsfelder innerhalb der Burg, 2 außerhalb der Burg, 1 Brunnenfeld und 3 auf dem persönlichen Spieltableau. Die 5 Aktionsfelder innerhalb er Burg sind in zwei Bereiche unterteilt. Im untersten Bereich finden wir drei Felder mit je 3 Würfelaktionen, die in der Regel etwas schwächere Aktionen beinhalten. Die mittleren beiden Felder der Burg beinhalten die letzten beiden Aktionsfelder, die nur je 2 Aktionen mit stärkeren Effekten beherbergen. Diese Aktionen wechseln im Verlaufe des Spiels, wenn immer eine Person die Burgaktion nutzt und einen ihrer Höflinge (Familienmitglieder) auf einem der Burgfelder platziert.
Das Brunnenfeld (unten links auf dem Spielbrett) fungiert als eine Art Jokeraktion, für die man verschiedene Ressourcen erhält und auf dem unbegrenzt viele Würfel platziert werden können, wenn man keine bessere Option hat. Die 2 Felder außerhalb der Burg (unten rechts) besitzen drei Aktionsoptionen, mit denen Familienmitglieder entweder in der Burg (Höflinge), den Gärten (Gärtner) oder auf dem Übungsplatz (Krieger) platziert werden können. Die 3 Felder auf dem persönlichen Tableau sichern uns, je nach Anzahl der bereits platzierten Familienmitglieder, wichtige Ressourcen und aktivieren die Aktionskarte, die wir mit Hilfe unserer Höflinge erhalten haben.
Insgesamt sammeln wir in Die Weiße Burg Ressourcen, um damit unsere Familienmitglieder auf den verschiedenen Orten platzieren zu können. Diese geben uns am Ende der Partie nämlich einen Großteil unserer Siegpunkte. Weitere Siegpunkte können wir über die Einflussleiste erlangen. Je weiter wir vorankommen, desto mehr Punkte erhalten wir hier am Ende.
3 Arten von Familienmitgliedern
Unsere Familienmitglieder sind in drei Arten unterteilt und werden auf drei verschiedenen Orten des Spielbretts platziert. Sie werden mit der Burg-, Garten- oder Übungsplatzaktion platziert und benötigen verschiedene Arten von Ressourcen. Werden sie platziert, erzeugen sie zudem auf unterschiedliche Art und Weise Siegpunkte sowie Boni.
Der mit der Burgaktion platzierte Höfling wandert die Burg hinauf und erzeugt mehr Siegpunkte, je höher er innerhalb der Burg wandert. Boni erhalten wir in Form von Aktionskarten auf dem Spielfeld. Erreicht unser Höfling ein Aktionsfeld, so dürfen wir uns die dazugehörige Karte nehmen und auf unser persönliches Spieltableau legen. Unsere alte Karte wandert zur Laternenaktion und gibt uns, entsprechend dem Symbol auf der Rückseite der Karte, von nun an Ressourcen, Siegpunkte oder Einfluss, wann immer wir die Laternenaktion nutzen.
Der Gärtner wird bei den Brücken in den Gärten platziert. Die Gärten geben uns eine sofortige Zusatzaktion, die wir nutzen können und immer am Ende einer Runde aktiviert wird, falls an der dazugehörigen Brücke noch Würfel vorhanden sind. Zudem erhalten wir eine feste Anzahl an Siegpunkten, je nach Feld, auf dem unser Gärtner platziert worden ist.
Krieger werden auf dem Übungsplatz platziert. Diese geben uns ebenfalls sofort ausführbare Aktionen. Siegpunkte generieren diese, indem die Gesamtzahl aller Krieger auf Übungsplätzen mit allen Höflingen in der Burg multipliziert wird. Ein guter Mix aus Krieger und Höflingen ist daher sehr wichtig.
Infos zu Die Weiße Burg
Spielerzahl: 1 – 4 Alter: ab 12 Jahren Spielzeit: 40 – 70 Minuten Schwierigkeit: Kennerspiel Langzeitmotivation: hoch Klassifikation: Würfel-Worker Placement Autor: Isra C., Shei S. Illustrationen: Joan Guardiet Verlag: Kosmos, Devir Offizielle Website: Link Erscheinungsjahr: 2023 Sprache: Deutsch Kosten: 32,99 Euro |
Fazit
Die Zeit in Die weiße Burg ist knapp. In nur 9 Zügen das Beste aus dem Spiel rauszukitzeln ist schwierig. Aber genau diese Knappheit an Zügen und Ressourcen machen Die weiße Burg zu einem richtig guten Spiel. Man möchte möglichst viel innerhalb eines Zuges machen und versucht daher in Vorabzügen eventuelle Komboketten vorzubereiten. Beispielsweise indem man auf einen Krieger spart, ihn anschließend einsetzt und die Aktion des Feldes, auf dem er eingesetzt worden ist, ausführt und so eventuell noch eine Figur ins Spiel bringen kann, die eine weitere Aktion auslöst. Mit der Zeit werden somit die anfangs noch unattraktiven Aktionen des persönlichen Spieltableaus immer attraktiver und man kann immer mehr tun. Das macht richtig viel Spaß!
Allerdings kann diese Knappheit an Zügen auch ab und an frustrierend sein. Man hat manchmal das Gefühl auf Aktionen der Gegenspielenden nicht reagieren zu können, einfach, weil man dafür zwei von seinen neun Zügen opfern müsste und nicht vorankommt. In solchen Situationen wünscht man sich dann ein oder zwei Runden mehr, um einfach mehr auf dem Spielbrett tun zu können.
Was die niedrige Zuganzahl jedoch mit sich bringt, ist, dass Die weiße Burg schnell gespielt werden kann. Unsere Testpartien gingen nie länger als eine Stunde. Ein Spiel zu Zweit hatten wir sogar in einer halben Stunde durch. Für ein Kennerspiel, dass uns viele Entscheidungsmöglichkeiten bietet, ist dies ziemlich beeindruckend. So kann Die weiße Burg auch ein perfektes Einstiegs- oder Abschlussspiel an einem Spieleabend sein.
Allgemein ist Die weiße Burg ein gelungenes kleines Kennerspiel, dass sich nicht hinter den großen Spielen die teils Stunden dauern können verstecken muss. Hat man nach einer Partie noch nicht genug, kann man schnell eine neue Partie starten und so mehrere Partien mit genügend Raum zum Taktieren spielen, sodass das Spiel nicht so schnell langweilig wird. Dadurch, dass die Grundregeln auch recht einfach sind, kann man schnell ins Spiel reinfinden. Spätestens nach der ersten Runde besitzt man auch eine gute Übersicht über seine Möglichkeiten. Wir können Die weiße Burg auf jedenfall herzlichst weiterempfehlen. Das Spiel wird durch seine kurze Dauer sicherlich oft seinen Weg auf den Tisch finden und ist dank seiner kompakten Größe auch leicht zu transportieren. Zudem ist der UVP-Preis von 32,99 € mehr als fair.
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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KOSMOS 683948 Die weiße Burg, Am Hof des Daiymo, Strategiespiel... * | 26,79 EUR |
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