Potions of Azerland ist das Erstlingswerk des noch jungen Spielepublishers Warped Reality Games bestehend aus Spieledesigner Gray Baker und Spieleentwickler Tyler Hansen. Am 29. August soll das Spiel auf Kickstarter an den Start gehen. Warped Reality Games hat uns netterweise mit einem Prototyp der Retailversion des Spiels ausgestattet, den wir ausführlich testen konnten. Was Potions of Azerland zu bieten hat, für wen es geeignet ist und was das Spiel so besonders macht, erfahrt ihr in dieser Crowdfunding Preview.
Info: Wir behandeln hier den Prototypen des Spiels. Das finale Produkt kann daher noch diverse Änderungen beinhalten.
Die Welt von Azerland besitzt eine Vielzahl an Regionen und Städten, die ein vielfältiges Sortiment an Waren und Dienstleistungen anbietet. Eine dieser Städte ist besonders für ihre magischen Tränke bekannt und veranstaltet jährlich ein Fest zur Sommersonnenwende. Reisende aus aller Welt kommen zu diesem besonderen Anlass in die Stadt, um Tränke zu erwerben. Der perfekte Zeitpunkt, um sein Können unter Beweis zu stellen und zum prestigeträchtigsten Trankbrauer von allen aufzusteigen.
Ein interessanter Ansatz
In Potions of Azerland geht es, wie man es beim Namen erwartet, darum Tränke herzustellen! Als Trankhersteller sammeln wir über 6 Runden hinweg im Wald Zutaten, erweitern unser Wissen, brauen Tränke und erfüllen Aufträge von Reisenden, die unsere Stadt besuchen, um Prestige zu erhalten. Wer am Ende der Partie das meiste Prestige gesammelt hat, gewinnt.
Das Spiel setzt dabei auf einen interessanten Biet-Mechanismus, der die Spielenden-Reihenfolge der jeweiligen Aktionen bestimmt. Jeder Spielende besitzt einen sogenannten Prioritätenhalter (folgend Prio-Halter) und 5 Prioritätenplättchen, die von 1 – 5 nummeriert sind (Prio-Plättchen). Der Prio-Halter zeigt von links nach rechts die Aktionen Forage (Stöbern), Study (Lernen), Market (Markt), Brew (Brauen) und Fulfill (Erfüllen). Für jede dieser Aktionen müssen die Spielenden vorerst ein Prio-Plättchen zuordnen.
Anschließend werden in der Aktionsphase die Prio-Halter enthüllt und die Aktionen der Reihe nach durchgeführt. Je nach Aktion erhält die Person mit der höchsten Priorität mehr Ressourcen und Wissen, kann mehr Tränke brauen oder kann als erstes auf dem Markt einkaufen und die Wünsche der Reisenden erfüllen. Gleichstände werden anhand nummerierter Zaubertrankkessel entschieden, von denen jeder Spielende einen besitzt. Die Person mit der niedrigeren Zahl erhält im Falle eines Gleichstandes den besseren Bonus, muss aber seinen Kessel mit dem schlechteren Kessel des Gegenspielenden, der den Nachteil hatte, tauschen.
Gestärkt in die Runden gehen
Durch den Biet-Mechanismus müssen wir unsere Züge gut vorausplanen und antizipieren, was unsere Gegenspielenden tun würden. Denn je niedriger unsere Priorität im Vergleich zu denen unserer Gegenspielenden ist, desto weniger können wir mit der aktuellen Aktion anfangen. Oder noch schlimmer, es werden uns Dinge vorweggenommen, die wir unbedingt benötigt hätten. Achten wir nicht gut genug darauf, was unsere Gegenspielenden tun würden, kann es beispielsweise sein, dass dieser, aufgrund der höheren Priorität, vor uns die Wünsche der Reisenden erfüllen darf und uns so einen Reisenden samt seinen wichtigen Siegpunkten und Boni vor der Nase wegschnappt.
Mit Hilfe sogenannter Apprentice Tokens (Lehrlinge) können wir manche Aktionen jedoch ein wenig verstärken. Wenn man beispielsweise in der Priorität beim Ressourcen sammeln weit hinten liegt und nur 2 Ressourcen sammeln dürfte, kann man beliebig viele Lehrlinge ausgeben, um mehr Ressourcen sammeln zu dürfen. Dies gibt zusätzlichen taktischen Spielraum.
Außerdem können wir uns auch dazu entscheiden, unsere Tränke selbst zu konsumieren und sie nicht an die Reisenden zu geben. Dadurch erhalten wir, je nachdem wie hoch unser Wissen zum getrunkenen Zaubertrank ist, starke Boni, die uns beim Erreichen unserer Ziele unterstützen. Allerdings kann der konsumierte Trank dann eben nicht dazu genutzt werden, um die Wünsche der Reisenden zu erfüllen und so Siegpunkte zu generieren. Hier muss also stark abgewiegelt werden, ob sich das Konsumieren gerade lohnt oder nicht.
Wunderschöne Illustrationen
Schon der Prototyp kann in Sachen Aussehen sehen lassen. Klar! Für die Zeichnungen ist nämlich niemand geringeres als Andrew Bosley verantwortlich. Bosley ist für die Illustrationen mehrerer erfolgreicher Brettspiele bekannt, allem voran Everdell und seine Erweiterungen. Und auch hier lässt er seinen Charm in die Illustrationen einfließen. Jede einzelne Reisendenkarte besitzt einen eigenen Charakter, der mit kleinen Details ausgeschmückt ist und dadurch ein wenig an Persönlichkeit gewinnt. Auch schön ist, dass das Spielbrett zeigt, wie die Reisenden in die Stadt wandern und auch spielerisch so angeordnet ist. So liegen auf dem Weg in die Stadt die Reisenden-Karten aus. In der Stadt finden wir hingegen den Markt und seine Marktkarten wieder, wo wir Ressourcen für unsere Zaubertränke erwerben können.
Kickstarter startet am 29. August
Die Idee zu Potions of Azerland kam Gray eines Nachts vor etwa 4 – 5 Jahren. Im Bett liegend, dachte er über verschiedene Mechanismen nach, die er gerne in das Spiel implementieren würde. An diesem Abend entwarf Gray den Kern des Spiels, der anschließend noch einige Zeit brauchte, bis er aufpoliert war. Das Ausbalancieren des Spiels und dabei die Kräfte und Effekte interessant und unterhaltsam zu halten, war eines der größten Herausforderungen bei der Entwicklung.
Letztendlich haben sich die Mühen Grays in unseren Augen vollends gelohnt. Potions of Azerland gehört zu der Sorte an Spiel, die einfach zu erlernen, jedoch schwer zu meistern ist. Auch wenn man hier ein simples Regelgerüst hat, dass auch Spielende verstehen können, die nur selten Gesellschaftsspiele spielen, besitzt Potions of Azerland genug Tiefe, um auch Vielspielende zu fesseln. Durch das Planen der Züge anhand des Prio-Halters am Anfang einer Runde stellt sich oft die Frage: „Was braucht mein Gegenspielender und wie kann ich meinen Zug so optimal wie möglich gestalten?“ Denn es kann eventuell sein, dass uns Gegenspielende oder wir ihnen Dinge vorwegnehmen. Mit einer hohen Priorität beim Erfüllen der Wünsche von Reisenden beispielsweise, denn hier gilt „Wer zuerst kommt, malt zuerst“. Auch der Spagat zwischen dem eigenen Nutzen der Tränke oder dem Erfüllen von Aufträgen ist immer eine schwierige Entscheidung. Verschafft man sich einen Vorteil oder holt sich wichtige Siegpunkte?
Allem in allem waren wir sehr begeistert vom Spiel und waren echt traurig es wieder hergeben zu müssen. Potions of Azerland hat uns in jeder einzelnen Testpartie eine große Freude bereitet und ist auf jedenfall einen Blick wert. Besonders im Hinblick darauf, dass das Spiel für alle Spielertypen etwas zu bieten hat und somit Potential dazu hat, öfters auf dem Tisch zu landen. Taktiker können sich vollends austoben, Solo-Spielende sich gegen den Sologegner messen und Familien entspannt mit ihren Kindern den Abend ausklingen lassen.
Am 29. August wird Potions of Azerland auf Kickstarter an den Start gehen. Die Retailversion des Spiels wird dabei für schlanke 50 Dollar (etwa 45 Euro) zu haben sein. Zudem wird es für ungefähr 85 Dollar (etwa 78 Euro) eine Deluxe-Version geben. Diese beinhaltet doppellagige Spielertableaus, Metallmünzen, bedruckte Holzressourcen und vieles mehr. Natürlich wird es während der Kampagne auch diverse Verbesserungsziele für das Spiel geben, die das Material verbessern oder auch neue Elemente ins Spiel bringen. Wir sind auf jedenfall gespannt!
Infos zu Potions of Azerland
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Spielerzahl: 1 – 4 Autor: Grayden Baker Link zu Kickstarter-Kampagne: Link |
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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Potion Explosion 2nd Edition - Horrible Guild- Match-3 - Für 2-4... * | 40,48 EUR |
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