HABA aus dem bayrischen Bad Rodach ist vor allem für seine vielfältige Auswahl an Kinderspielen bekannt. Immer wieder gibt es aber auch interessante und spielerisch lohnende Familienspiele. Karuba, Miyabi oder Würfelkönig sind hier nur eine kleine Auswahl von Spielen, die es schaffen, sowohl Erwachsene als auch Kinder ab 8 Jahren zu begeistern. In diese Liste fügt sich nun auch die SPIEL-Neuheit „Showdown“ ein. Ob es mit der Qualität der anderen Titel mithalten kann, zeigt sich im Test.
Viele, die heute begeistert Brettspiele spielen, dürften frühe Spielerfahrungen mit Spielen von HABA gesammelt haben. Das ikonische Design mit dem gelben Rahmen versprach zugänglichen Spielspaß für Kinder. Für mich war das vor allem Kayanak. Nicht nur bei diesem magnetischen Angelspiel steht neben der tollen Optik auch die großartige Haptik im Mittelpunkt.
Inzwischen ist der gelbe Rahmen einem hellgrünen Kreisausschnitt gewichen und auch die Familienspiele ziert seit neuestem dieses einheitliche optische Element. Beinahe hätte ich Showdown mit daher gar nicht näher angesehen, da dieser Rahmen schnell die Assoziation Kinderspiel hervorrief. Die auf dem Cover gezeigte Altersempfehlung sorgte zum Glück dafür, dass ich doch etwas genauer hingeschaut und das Spiel getestet habe.
Pfiffige Präriehunde
In der sengenden Mittagshitze bleiben im Slingshot Canyon alle drinnen. Wirklich alle? Nein, bis zu vier diebische Präriehunde streifen durch die Stadt und hoffen auf den großen Coup. Mit etwas Glück und Geschick wird es einem der flinken Langfinger gelingen, das meiste Geld zu sammeln.
Der grundlegende kartenbasierte Mechanismus erinnert ein bisschen an Zug um Zug. Man sammelt Karten mit gleichen Symbolen, um Aktionen auszuführen. Man hat im eigenen Zug die Wahl zwischen dem Ziehen oder Ausspielen von Karten.
Jede Karte zeigt zwei Symbole. Um Karten auszuspielen, wählt man eins der insgesamt fünf Symbole und muss von diesem mindestens drei ausspielen. Außerdem muss jede gespielte Karte dieses Symbol mindestens einmal zeigen.
Fünf Symbole für reiche Beute
Egal welches Symbol man gewählt hat, man muss alle gespielten Symbole abhandeln. Die Reihenfolge steht einem dabei frei. Mit dem bunten Präriehundsymbol bewegt man die eigene Figur auf dem Spielplan. Die Bank kann man so im Vorbeigehen ausrauben oder sich mit Verkleidungen eindecken, um sich vor dem neugierigen Blick des Sherifs verstecken zu können. Dieser patrouilliert durch die Bank und zu seinem Ausguck mit dem weißen Symbol. Entdeckt er Präriehunde von seinem Ausguck, verlieren sie fünf Tacken (Münzen).
Mit dem braunen Würfel führt man Überfälle durch. Der schwarze Würfel sorgt für eine handfeste Auseinandersetzung mit den anderen Präriehunden. Man stibitzt ihnen so die mühsam ergaunerten Tacken.
Sicher sind die Münzen nur, wenn man sie mit Hilfe des Spardosensymbols in der eigenen Spardose sammelt.
Wurde die letzte Karte gezogen, endet das Spiel sofort. Alle erhalten für ihre verbliebenen Handkarten noch jeweils einen Tacken. Wer nun in der eigenen Spardose und vor sich die meisten Tacken liegen hat, gewinnt das Spiel.
Infos zu Showdown – Langfinger auf flinken Pfoten
Personenzahl: 2-4 Personen Alter: ab 10 Jahren Spielzeit: 30 Minuten Schwierigkeit: Familienspiel Langzeitmotivation: gut Klassifikation: Set collection, Push you luck, Take That Spielidee: Jakob & Benjamin Schwer Illustrationen: Jacqui Davis Verlag: HABA Offizielle Website: Link Erscheinungsjahr: 2023 Sprache: deutsch Kosten: 25 Euro |
Fazit
Die angegebene Altersempfehlung kann man guten Gewissens um mindestens zwei Jahren nach unten setzen. Die Regeln sind schnell erklärt und leicht zu verstehen. Die Auswahl zwischen Karte ziehen (und gleiche Symbole sammeln) oder Karten ausspielen ruft ein Spielgefühl hervor, das an Zug um Zug erinnert.
Die richtigen Entscheidungen beim Ausspielen zu treffen ist manchmal gar nicht so einfach. Meist ist es gar nicht so sinnvoll, alle Symbole einer Art auf einmal auszuspielen. Auch die Schritte mit der eigenen Figur sollten wohlüberlegt sein.
Das Glückselement beim Würfeln kann frustrierend sein und Sven dürfte sich wundern, dass ich ein Spiel mit so hohem Würfelanteil so gut finde.
Glückstechnisch sticht das take that-Element, wenn man den anderen Tacken klaut, besonders hervor. Zu zweit ist diese Aktion spielerisch nicht sehr schön, da sich die Angriffe eben nicht auf mehrere aufteilen können.
Im Spiel zu viert ist das Bewegen hingegen nicht sehr beliebt gewesen. Sobald man eine gewisse Anzahl Tacken erbeutet hat und sich schnell noch Verkleidungen und einen Tresorinhalt geschnappt hat, bleibt man lieber die restliche Zeit in Deckung, da durch die anderen drei Personen der Sherif mehrere Male am Ausguck vorbeikommen kann und so viele Tacken auf dem Spiel stehen. Die fünf Münzen, die man so verliert, sind dann einfach zu wertvoll. Die beste Balance für alle Aktionen gibt es im Spiel zu dritt.
Das Material ist, wie man es von HABA gewohnt ist, sehr gut und vor allem die Holzfiguren und Würfel sind sehr schön. Das einzige optische Problem liegt wie oben bereits geschildert in der Optik des Kartons. Dadurch, das HABA vor allem für Kinderspiele bekannt ist, und die grüne Umrandung genau wie das Gelb früher diese Assoziation hervorruft, nimmt man dieses Spiel nicht direkt als Familienspiel war. Die oben genannten Beispiele (Karuba etc.) aus der Zeit des gelben Rahmens haben auf diesen bewusst verzichtet und waren so viel leichter als Nicht-Kinderspiel erkennbar.
Die Spielzeit von 15 bis 30 Minuten ist sehr angenehm und auch wir als Vielspieler hatten mit diesem Spiel viel Spaß. Gerade wenn man sich nicht all zu stark den Kopf zerbrechen möchte, bietet dieses Spiel ein wirkliches rundes Spielerlebnis. Durch die Kürze der Spielzeit, spielt man es auch gerne noch einmal.
HABA beweist wieder einmal, dass sie eben nicht nur Kinderspiele, sondern auch sehr gute Familienspiele können. Showdown fliegt leider ziemlich unter dem Radar, ist aber für mich ein echter Geheimtipp, der sich sehr gut unter dem Weihnachtsbaum machen würde.
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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