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Wie entstehen eigentlich Brettspiele? Diese Frage treibt so manchen Fan um, vor allem wenn man an komplexe Titel denkt, die bereits beim Spielen für Knoten in den Hirnwindungen sorgen. Wie herausfordernd muss es dann erst sein, sich ein solches Werk auszudenken?
Wie entstehen eigentlich Brettspiele? Diese Frage treibt so manchen Fan um, vor allem wenn man an komplexe Titel denkt, die bereits beim Spielen für Knoten in den Hirnwindungen sorgen. Wie herausfordernd muss es dann erst sein, sich ein solches Werk auszudenken? Was dem voran steht, ist eine gänzlich andere Fragestellung: Wie schafft man es überhaupt, den Fuß in die Riege der Spielautoren zu setzen? „Designer days“, Autorentage also, sind eine Möglichkeit. Große Verlage suchen bei diesen Treffen nach Ideen, aus denen sich marktreife Gesellschaftsspiele machen lassen. Einer, der mit seinem Konzept den Verlag Pegasus Spiele überzeugen konnte, ist Christopher Garbe.
Spielen in allen Lebenslagen
Unter hunderten von Neuheiten, die jedes Jahr auf den Markt kommen, finden sich auch Werke von Debütanten in der Spielautorenszene. Sie bringen Ideen auf den Tisch, die dann mithilfe der Redaktionsstrukturen in den Verlagen oder auch in völliger Eigenregie zu einem fertigen Produkt entwickelt werden. Christopher Garbe hat sich gemeinsam mit Patrick Russell das Kinderspiel „Memo Mission“ ausgedacht, bei dem Kinder in der magischen Welt Fabulantica kleine Abenteuer rund um ein System aus Merkplättchen erleben.
2023 ist das Spiel bei Pegasus Spiele erschienen. Christopher Garbe feierte mit dem Werk sein Debüt. Dass es ausgerechnet ein Kinderspiel geworden ist, dürfte auch mit dem beruflichen Hintergrund des Autos zusammenhängen: Der 39-Jährige, Vater von zwei Kindern, ist Heilpädagoge, arbeitet in der Kindertagesstätte in Berlin – er wird also täglich in unterschiedlichen Lebenssituationen mit jungen Spielenden konfrontiert, kennt ihre Bedürfnisse, weiß um Herausforderungen bei der Motivation. Und offensichtlich weiß Christopher Garbe auch, was Kindern Spaß macht. Garbe sei „in der glücklichen Situation in allen Lebenslagen spielen zu können“, erklärt er: „Wunderbar!“.
Hinter der ersten Brettspielentwicklung steckt ein Gedanken, den viele Szenekennerinnen und Szenekenner vermutlich bereits hatten: Wie setzt man selbst ein Spielekonzept um?
„Ich glaube jeder Brettspieler hat irgendwann den Gedanken gehegt, auch mal selbst ein Spiel zu entwickeln“, meint der Spieleautor Christopher Garbe. Aus diesem Plan sei schlussendlich der erste Prototyp zu „Memo Mission“ entstanden. „Ganz typisch selbst gestaltet und gebastelt“, blickt Garbe zurück. Das Spiel war zu diesem Zeitpunkt bereits mehr ein ein mechanisches Gerüst, denn auch das Märchen-Fantasy-Gewand gab es bereits als Idee. „Dann wurde sehr viel getestet“, erklärt der 39-Jährige. Im Jahr 2019 hatte man einen „vorzeigbaren Prototypen“ erstmals öffentlich gezeigt, damals auf der Berlin Brettspiel Con. Der Veranstaltung ist man verbunden geblieben, woraus eine Anekdote wurde: „Lustigerweise haben wir diese Aktion dieses Jahr wiederholt- diesmal als Autoren am Stand von Pegasus Spiele“.
Problem: Nicht in Details verzetteln
Das Endergebnis ist im Handel erhältlich. Christopher Garbe und Patrick Russell haben es von einer Idee also tatsächlich zu einem markreifen Produkt gebracht. Aber ausgerechnet ein Memo-Spiel? Ein schnelles Vorurteil: Merkspiele sind einfach zu entwickeln. Ob das tatsächlich so sei? Christopher Garbe hat zumindest Zweifel: „Klar sind dabei die Regeln kein Hexenwerk. Ich denke, die Idee muss stimmen. Genau darin sehe das Potenzial von Memo Mission.“, erklärt der Autor. „Memory 2.0 mit Twist- jeder weiß sofort was zu tun ist, auch die Oma mit dem Enkel. Trotzdem fühlt es sich neu an.“ Zudem seien Kinder ein ernstzunehmender Kontrahent in dem Spiel: „Kein Glück, kein zurücknehmen“, so Garbe. Hinzu komme, dass der Sechsjährige genauso gewinne könne wie sein vier Jahre älterer Mitspielender oder gar der 45-jährige Vater, der an der Partie teilnimmt. „Kinder können sich Dinge einfach sehr gut merken“, erklärt Garbe. „Deswegen ist es für mich auch eher ein einsteigerfreundliches Familienspiel“.
Zum Brettspiel Memo Mission muss man dazu wissen, dass es im Kern um verschiedene Aufgaben geht (Missionen), die in korrekter Reihenfolge abzuhandeln sind, um Kristalle zu sammeln. Die Merkfähigkeit wird stets gefordert und gefördert, auch in den gegnerischen Zügen. Wer im eigenen Zug zwei bis vier Motive der aktuellen Aufgabe findet, kann diese abhaken. Und: Zaubertränke helfen in besonders kniffligen Situationen weiter und erlauben Sonderaktionen, etwa das geheime Anschauen zweier Plättchen. Hierdurch wird das bekannt Memo-Konzept um einen Twist erweitert, was Memo Mission letztendlich tatsächlich zu einem Brettspiel macht, das mehr sein will als ein Plättchenraten.
Die größte Herausforderung bei der Spielentwicklung sei gewesen, sich nicht in Details zu verzetteln und auch mal einen Schritt zurückzugehen, so Christopher Garbe. Die rote Linie habe ebenfalls geholfen, und sie war von Beginn an vorhanden: „Dass es ein leichtes Familienspiel oder Kinderspiel werden soll, war tatsächlich schnell klar, da wir in dem Bereich unsere Kompetenzen gesehen haben -durch die Arbeit, der eigenen Spielerfahrung und der Familie“, erklärt der Berliner. „Außerdem wollten wir ein Spiel machen, das einfache Regeln hat und für jeden zugänglich ist.“
Am Ende waren nicht nur die beiden Autoren von ihrem Werk überzeugt, sie konnten auch das Redaktionsteam von Pegasus Spiele für sich gewinnen. Und ausgerechnet die pandemische Lage hat geholfen: „Tatsächlich hat uns da Corona ein bisschen in die Karten gespielt“, erklärt Garbe. „2020 gab es ja keine Messen oder großangelegte Autorentreffs. Stattdessen nur digitale Meetings.“ Bei den Designer days des Verlags haben die beiden Ideengeber sich „auf gut Glück angemeldet“, dann sei man „genau an die richtigen Leute geraten“. Zehn Minuten Zeit hatten die Autoren, um Überzeugungsarbeit zu leisten – wie „so ein kleiner Höhle der Löwen-Pitch“ sei das gewesen.
„Wann genau der Funke übergesprungen ist, kann ich im Detail gar nicht sagen. Bei unserer Spiele-Vorstellung hatten sich die beiden Redakteurinnen aus der Mühlenkind Kreativagentur irgendwann einvernehmlich zugenickt“. Sich beim Aufdecken der Plättchen kleine Geschichten zu erzählen, sei besonders gut angekommen. Für den „Memo- Mechanismus“ galt das nicht unbedingt: „Ja, da haben wir heut schon einige gesehen“. „, gibt Christopher Garbe das Feedback der Expertinnen weiter. Aber: Schlussendlich hatten sie Interesse und „wir haben die restliche Zeit sogar noch genutzt um die weiteren Schritte und Veränderungen zu besprechen“.
„Unsere Idee dann fertig designt und produziert in den Händen zu halten war dann in der Tat ein großer Moment“, freut sich Christopher Garbe.
Autoren und jene, die es werden wollen, haben bei Pegasus Spiele erneut Chancen: Am 30. und 31. Januar 2024 werden die nächsten „Designer days“ stattfinden, weiterhin per Videokonferenz. Bis zu zwei Ideen wird man laut Verlag vorstellen können – „aus dem Bereich Familien- und Kennerspiele“, so Pegasus Spiele.
Spielentwicklung im Duett
Das Kinderspiel Memo Mission ist ein Teamprojekt. Die Autoren kannten sich allerdings bereits: „Patrick und ich treffen uns jede Woche zum gemeinsamen Spielen“, so Christopher Garbe. Irgendwann haben die beiden sich überlegt, auch mal selbst etwas zu entwerfen. Das Duo verfolgte einige Ideen, verwarf andere verworfen. „Er scharfsinnig und kritisch und ich euphorisch und kreativ – wir ergänzen uns da ganz gut“, so Garbe. Die Spielentwicklung im Duett, das „gemeinsames Projekt“, war in dem Fall vorteilhaft: Es habe einen sehr differenzierten Blick auf das Produkt ermöglicht. Und Erfolgserlebnisse konnten Patrick Russell und Christopher Garbe stets teilen: Es habe immer Spaß gemacht, kleine Meilensteine zu feiern – von der Vertragsunterzeichnung, über das fertige Cover-Design bis hin zum Debüt des Kinderspiels im Regal.
Für Christopher Garbe soll der Erfolg mit Memo Mission nicht der einzige bleiben. Gemeinsam mit Patrick Russell arbeitet er bereits an „Ideen in ganz verschiedene Richtungen“. Einige Verlage hätten auch schon etwas aus der Feder des Autorenduos auf dem Tisch. „Ansonsten verfolgen wir natürlich gespannt, wie unser Erstlingswerk so ankommt“, so Garbe. Er dürfte dabei vor allem gen Weihnachtsfest und Geschenkezeit blicken. Der Einzelhandel steht mitten in seiner umsatzstärksten Zeit und trotz viele Sparpläne in den Haushalten wollen Familien verschiedenen Umfragen zufolge bei Geschenken für Kinder nicht knausern.
Weil auch Spieleautoren Freizeit haben, schließt sich die Frage nach persönlichen Vorlieben unter Gesellschaftsspielen an: „Arbeitsbedingt spiele ich tatsächlich viele Kinderspiele“, so Garbe. „Im Privaten habe ich alles mögliche vom Familienspiel bis zum Expertenspiel auf dem Tisch“. Der Einstieg ins Spiel müsse rund laufen- gleich mitspielen und auch mal aus dem Bauch entscheiden können, ohne gleich zu verlieren, das ist für den Spielefans Christopher Garbe wichtig. Er mag kooperative Spiele besonders gern. „Immersive Spielerfahrung, in denen man Abenteuer erlebt, begeistern mich im Grunde auch mehr als eine Simulation“, so Garbe. Aber: Der Faktor Zeit und die Anzahl der Spiele im Regal drifteten leider immer weiter auseinander. „Aber das kennen bestimmt die meisten“.
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