Nach Piatniks Art Gallery, kommt mit The Great Split von Horrible Guild und HeidelBär Spiele im September das nächste große Spiel dieses Jahres mit dem Thema Kunst auf den deutschen Markt. Anstelle von Tourguides im Museum schlüpfen wir nun jedoch in die Rolle von Kunstsammlern. Statt einem Biet-Mechanismus finden wir hier einen „I cut, you choose“-Mechanismus. Wie gut sich The Great Split im Vergleich zu Art Gallery schlägt, erfahrt ihr in der folgenden Rezension.
Willkommen zur exklusivsten Gala des Jahres, in der sich die renommiertesten Kunstsammler aller Welt treffen und gespannt auf verlockende Angebote warten. Dabei machen sie vor nichts halt und ziehen gerne mal ihre Kontrahenten über den Tisch. Wer wird am Ende die prestigeträchtigste Sammlung des Jahrhunderts zusammenstellen?
Einfaches Spielprinzip
In The Great Split (dt. Das Große Aufteilen) ist es unser Ziel, die prestigeträchtigste Sammlung an Reichtümern aufzubauen. Der Ablauf ist namensgerecht von einen „I split, you choose“-Mechanismus geprägt. So teilen wir am Anfang einer Runde unsere Handkarten in zwei Teile auf, legen alles in einen Umschlag und geben diesen an unseren Nachbarn nach links weiter. Dieser sucht sich anschließend eine der beiden Teile aus und behält diesen. Den anderen Teil gibt er an uns zurück. Dasselbe tun wir mit den Karten unseres rechten Nachbarn. So erschaffen wir unsere eigene Kartenhand, dessen Effekte wir in der darauffolgenden Aktionsrunde nutzen, um unsere Reichtümer zu häufen und Siegel zu erlangen. Gespielt wird über sechs Runden, in denen es 3 Wertungen gibt. Wer am Ende der letzten Wertung die meisten Prestigepunkte besitzt, gewinnt.
Gewertet wird in der 3., 4. und 6. Runde. Welche Reichtümer in Runde 3 und 4 gewertet werden, wird am Anfang einer Partie zufällig durch Wertungsplättchen bestimmt. Je nachdem, wie weit man in der jeweiligen Ressourcenleiste fortgeschritten ist, erhält man Siegpunkte auf verschiedene Art und Weise. So wird bei den Juwelen (Topas & Smaragd) nur die Art gewertet, von der man weniger besitzt, dafür aber doppelt. Heißt, besitzt man 7 Topas und 9 Smaragde, werden die 7 Topas mal 2 gewertet – also 14 Prestigepunkte. Kunstwerke hingegen werden entsprechend des aktuellen Kunstmarkts gewertet. Runde für Runde verändert sich dieser Wert und wird auf der Kunstwerksleiste, unterhalb der Rundenleiste, angepasst. Werden die Kunstwerte gewertet, so vergleicht man die aktuelle Anzahl an Kunstwerken mit der Kunstwerksleiste und erhält je nach aktuellem Punktewert die entsprechenden Prestigepunkte. Bücher werden nach dem klassischen Mengenprinzip gewertet. Gewertet wird der höchste überschrittene Prestigewert.
Am Ende wird’s spannend
Bei der letzten Wertung in Runde 6 werden alle Reichtümer nochmals gewertet. Zusätzlich dazu kommt noch eine Auftragswertung dazu. Hier bestimmen die überschrittenen Auftragssymbole auf den Ressourcenleisten sowie der Fortschritt der entsprechenden Siegel wie viele Prestigepunkte wir erhalten. Zusätzliche Auftragspunkte erhalten wir durch unsere Charakterkarte.
Für jedes Auftragssymbol erhalten wir einen Prestigepunkt. Diese werden für jeden Stern, den wir bei der entsprechenden Siegelleiste überschritten haben, multipliziert. Haben wir beispielsweise 6 Auftragssymbole und 4 Sterne bei den Büchern erreicht, so erhalten wir am Ende der Partie 24 Prestigepunkte. Diese Wertung wird für alle Ressourcenleisten durchgeführt. Wer nun am Ende die meisten Prestigepunkte besitzt, gewinnt die Partie.
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Spielerzahl: 2 – 7 Alter: ab 8 Jahren Spielzeit: 45 Minuten Schwierigkeit: Familienspiel Langzeitmotivation: gering Klassifikation: Draften, I cut, You choose Autor: Hjalmar Hach, Lorenzo Silva Illustrationen: Weberson Santiago Verlag: HeidelBÄR Games, Horrible Guild Offizielle Website: Link Erscheinungsjahr: 2023 Sprache: Deutsch Kosten: 44,95 Euro |
Fazit
The Great Split ist ein nettes „I cut, you choose”-Spiel, dass allerdings durch seinen alleinigen Fokus auf diesen Mechanismus uns irgendwie zu wenig geboten hat. Da wir mit den Karten weiterspielen, die wir in der vorherigen Runde hatten, kam es zu oft dazu, dass wir dieselben Karten Runde für Runde auf der Hand hatten, da es kaum Rotation gab. Haben wir die Karten unseres Nachbarn erhalten, so waren die Karten, die wir in der vorherigen Runde wieder zurückgegeben haben, natürlich wieder dabei. Haben wir uns gegen diese Karten entschieden, kamen sie in der darauffolgenden Runde wieder zurück und danach wieder und wieder… Großartiges Taktieren war dementsprechend kaum möglich. Man hat sich damit zufriedengeben müssen, was man letztendlich erhalten hat.
Auch die Umschläge, in die man die Karten reinschiebt, um diese dem Nachbarn zu übergeben, sind etwas zu schmal. Man hat ständig das Gefühl den Umschlag kaputt zu machen und die Karten am unteren Rand mit jedem reinschieben etwas mehr zu quälen. Komponententechnisch besitzt The Great Split sonst noch schöne doppellagige Tableaus. Das ganze Drumherum – Design, Artwork, Karten – ist allerdings „nur“ guter Durchschnitt.
Insgesamt hat uns The Great Split nicht wirklich überzeugen können, auch wenn sein Grundgerüst eingangs echt sehr interessant klang. Dafür ist uns einfach zu wenig Spiel vorhanden, da sich Runde für Runde kaum etwas unterscheidet. Als Einstieg in den „I cut, you choose“- Mechanismus ist The Great Split allerdings bestens geeignet. Gelegenheitsspielende können sich an leichten Regeln erfreuen, die einen flotten Einstieg ins Spiel ermöglichen. Zudem besitzt The Great Split mit einer Spielzeit von etwa 35 – 45 Minuten eine angenehme Spieldauer und kann mit bis zu 7 Personen gespielt werden. Für schnelle Runden in großen Gruppen ist The Great Split also bestens geeignet.
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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Super Kawaii Pets | HeidelBÄR Games | Deutsch | Kartenspiel |... * | 21,97 EUR |
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