Brettspiele werden auf der Gamescom 2024 einen prominenten Platz bekommen. Die Aussteller reagieren damit auf den anhaltenden Trend, der auch die Verschmelzung von analogen und digitalen Spielen umfasst.
Wenn am 21. August mit dem Fachbesuchertag die Gamescom 2024 startet, dann werden auch Brettspiele dabei sein. Die Neuerung geht direkt aus den Teilnahmebedingungen der Kölner Videospielemesse für das kommende Jahr hervor. Konkret heißt es dort nämlich zu den verfügbaren Messebereichen: „gamescom cards & boards: Bereich, in dem analoge Spiele präsentiert & verkauft werden dürfen.“ Weil der Vertriebsstart für die Flächen der Messehallen erst erfolgt ist, bleibt abzuwarten, welche Aussteller sich letztlich dafür entscheiden. Gut stehen die Chance vermutlich bei
Brettspiele und Videospiele: Längst keine zwei Welten mehr
Der Bereich „Cards & Boards“ ist eine der Neuerungen der Gamescom 2024 – und zwar eine, die auf den ersten Blick durchaus zu überraschen vermag. Mitunter gab es zwar auch schon analoge Spieletitel auf der Gamescom zu sehen, einen eigenen Messebereich hatten die Gesellschaftsspiele bislang aber nicht. Das ändert sich nun im kommenden Jahr.
Brettspiele und Videospiele laufen ohnehin längst nicht mehr in parallelen Welten, sondern überschneiden sich immer häufiger. Und zwar in mehrfacher Hinsicht. So gibt es inzwischen Brettspielumsetzungen populärer Gaming-Marken, etwa analoge Spiele zu Assassin’s Creed, Cyberpunk 2077, Resident Evil, Frostpunk, God of War oder Horizon. Diese Liste lässt sich fortsetzen, denn kaum ein Erfolgstitel aus dem Games-Segment bleibt noch ohne analogen Ableger für den Brettspieltisch: Selbst spielerische Brocken wie Elden Ring oder Skyrim wurden oder werden noch umgesetzt; inzwischen sind auch waschechte Shooter wie Stalker oder Apex Legends genutzte Vorlage, um daraus Brettspiele zu basteln. Wie gut das funktionieren kann, zeigt unter anderem das Brettspiel zu Sniper Elite.
Gameplay-Ideen aus dem Videospielsegment werden auch ohne Lizenzvorlage rein mechanisch genutzt, um daraus Brettspiele zu machen: das gilt beispielsweise für Tower-Defense, Death Match oder Capture the Flag – alles gibt es in Brettspielen, manchmal sogar ziemlich offensichtlich abgeguckt, wie etwa bei „Reload“ von Kolossal Games, ein Brettspiel, bei dem man sich offensichtlich an Fortnite orientiert hat.
Und auch umgekehrt funktioniert das System, denn aus populären analogen Spielideen werden Videospiele gemacht. Aktuell gilt das vor allem für Deckbuilding-Konzepte, die immer mehr Einzug halten als Pixelvarianten. Verlage wie Glass Cannon Unplugged, Rebellion, C’mon oder Steamforged Games sind inzwischen wahre Experten, wenn es um Lizenzadaptionen geht.
Dass Brett- oder Sammelkartenspiele und auch Tabletop-Games zur Gamescom passen, dürfte daher unstrittig sein. Spätestens Embracers Asmodee-Deal hatte gezeigt, dass Games-Branche längst auch ein Auge aufs Analoge geworfen hat.
Disney Lorcana: Ravensburger-Erfolg als Booster
Der jüngste Erfolg von Ravensburger Disney Lorcana befeuert das gesamte Thema zusätzlich. Das Spiel funktioniert bekanntlich auch als Messeinhalt der Gamescom, wie man dieses Jahr eindrucksvoll gezeigt hat. Der Stand des Trading Card Games in den Kölner Hallen: proppenvoll.
Dass der Bundesverband Game und die „Koelnmesse“ an dieser Stelle ansetzen, um das Wachstum der Gamescom voranzutreiben, ist also konsequent. Ebenso gilt das vor dem Hintergrund der jährlich deutlich zu vollen Merch-Area. Hier könnte ein separater „Cards & Boards“-Bereich die Gästeknubbelei entspannen.
Aber wer kommt überhaupt als Aussteller infrage? Grundsätzlich alle Brettspielverlage, denn genau die möchten die Gamescom-Veranstalter offensichtlich ansprechen. Ob bei dem Experimente im Premierenjahr alles aus der Brettspielszene dabei ist, was Rand und Namen hat, bleibt aber abzuwarten. Gute Chancen sehen wir bei Ravensburger erneut mit Disney Lorcana; als Gegenpol könnten Asmodee und Fantasy Flight Games mit ihrem dann längst gestarteten Sammelkartenspiel Star Wars Unlimited bilden – womöglich mit Unterstützung durch Gamegenic, die entsprechendes Zubehör betreiben, das aufgrund der Innovationen gut auch zu einer Games-Messe passen würde. Andere große Verlage könnten dem Beispiel folgen; wahrscheinlich jedoch auch jene kleinen, die sich ohnehin auf Videospiellizenzen als Basis für Brettspiele fokussiert haben. Auch Verlage, die Hybrid-Spiele anbieten, könnten Auftritte auf der Gamescom planen. Letztlich hängt das allerdings auch von den Preisen ab, die man für einen Stand auf der Kölner Gaming-Messe aufruft, denn nicht selten bleiben teure Lizenz-Brettspiele insgesamt eher Nischenprodukte.
320.000 Besucherinnen und Besucher aus über als 100 Ländern über 1.200 Austellerinnen und Aussteller hat man für die Gamescom 2023 bilanziert. Die Zahlen erholen sich damit schnell von den Einbrüchen durch die Corona-Zeit. Die Kölner Messe hat nicht zuletzt aufgrund vergangener Neuerungen wie der deutlich internationaleren Showpräsentation und des Opening-Events bei der Relevanz zugelegt.
Die Gamescom 2024 findet für die Öffentlichkeit vom 22. bis 25. August statt.
# | Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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1 | Ravensburger Familienspiel 26132 - Minecraft Spiel Builders &... * | 34,48 EUR | |||
2 | Days of Wonder - Small World of Warcraft - Board Game * | 52,99 EUR | |||
3 | Monopoly E9517100 Super Mario Celebration Brettspiel für Super... * | 33,99 EUR | |||
4 | Bannan Games, Grab dich frei, Kennerspiel, Strategiespiel, 2-6... * | 27,79 EUR | |||
5 | Pegasus Spiele 51234G Living Forest * | 19,99 EUR |
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