Vor ein paar Wochen kündigte Corax Games mit Dragon Dale ein neues Spiel in an. Es ist das bisher ambitionierteste Spiel des Verlags und wurde in enger Arbeit mit Spieleautor Peter Kuhn entwickelt. Am 7. Dezember wird das stark asymmetrische Strategiespiel in der Spieleschmiede an den Start gehen. Wir haben von Corax Games einen Prototypen des heißerwarteten Expertenspiels zugeschickt bekommen und stellen euch diesen in unserer Crowdfunding Preview vor.
INFO: Wir behandeln hier den Prototypen des Spiels. Das finale Produkt kann daher noch diverse Änderungen beinhalten. Der Prototyp lag uns als englische Fassung vor – Daher können einzelne Begrifflichkeiten in unserem Artikel von der deutschen Fassung des Spiels, welches in der Spieleschmiede erworben werden kann, abweichen.
In einem Land voller seltsamer Magie lebt ein mächtiger Geisterdrache. Dieser lebt auf magischen Bäumen, die im ganzen Land verteilt sind, doch vier Völker begehren diese Bäume. So wollen sich die Kelten auf den kommenden Winter vorbereiten und das Holz dieser Bäume für den Bau ihrer Hütten nutzen und sich warmhalten. Die Schiffe der Wikinger sind hingegen an den zerklüfteten Felsen an der Küste zerschellt und müssen mit dem Holz der Bäume repariert werden. Die dunkle Fee Maeve wird durch die Kraft der Bäume gefangen gehalten. Um Freiheit zu erlangen, will sie die Bäume mit einem Fluch belegen. Die Druiden, einst Teil der Kelten, wollen die Bäume schützen und sie segnen, damit sie jeder Gefahr widerstehen können. Jedes Volk hegt seine eigenen Ziele, doch dem Drachen missfällt das große Interesse an seinen magischen Bäumen…
Asymmetrie vom Feinsten
Wie die Geschichte von Dragon Dale schon verrät, erwartet uns hier ein stark asymmetrisches Strategiespiel. Hier übernimmt jeder Spielende eine von vier Fraktionen, Wikinger, Kelten, Druiden & die dunkle Fee Maeve, die jeweils ein eigenes Ziel rund um die magischen Bäume besitzen. Zudem besitzen alle unterschiedliche Einheiten sowie Fähigkeiten und spielen sich daher auch anders. Gespielt wird, bis eine Fraktion am Anfang ihres Zuges vier Siegpunkte besitzt und somit siegreich aus dem Spiel geht. Alternativ endet das Spiel, sobald der Drache, der durch das Land wandert, das letzte Feld des Dominanz-Tracks erreicht oder es keinen unbeeinflussten Baum mehr auf dem Spielfeld gibt. Hier gewinnt die Person mit den meisten Siegpunkten zu dem gegebenen Zeitpunkt.
Siegpunkte erhalten wir durch das Erfüllen unserer Ziele durch die Bäume (pro Baum 2 Siegpunkte), wenn wir in Gebieten mit Runensteinen die Oberhand halten und durch das Besiegen des Geisterdrachens (je 1 Siegpunkt). Letzteres besitzen wir nur bis zu unserem nächsten Zug, da der Geisterdrache nie endgültig besiegt werden kann und immer wieder aufs Spielfeld zurückkehrt. Während der Partie versuchen wir uns daher mit unseren Einheiten langsam ins Landesinnere zu bewegen und dabei den Drachen unseren Wünschen entsprechend ruhig oder aggressiv gegenüber uns zu halten. Dabei versuchen wir möglichst die Bäume zu beeinflussen und unsere gesammelten Siegpunkte zu sichern.
Dies ist jedoch nicht so einfach. Da eine Fraktion erst am Anfang ihres Zuges durch vier Siegpunkte gewinnt, bietet Dragon Dale bietet nämlich einen interessanten Strategiemix, der viel Vorausplanung benötigt. Unsere hart erarbeiteten Punkte, können uns dank unserer Gegenspielenden gerne mal wieder verloren gehen. Besitzen wir am Ende unseres Zuges mal vier Siegpunkte, so setzen unsere Gegenspielenden gerne mal alles daran, dies zu ändern.
Verdeckte Bewegung
Allgemein setzt Dragon Dale auf ein Bewegungskonzept, dass man so noch nie in Kombination gesehen hat. All unsere Einheiten bewegen sich stets verdeckt, bis sie aufgedeckt werden. Unsere Gegenspielenden wissen somit nie, mit welchen Einheiten wir ggf. vorrücken. Sind es die starken Anführer oder doch nur die schwächeren Standardeinheiten. Wollen wir gegen jemand anderes kämpfen, so muss dies gut überlegt sein.
Zudem können Einheiten nicht einfach so von A nach B bewegt werden. Jedes Gelände besitzt einen bestimmten Geländetypen, der die Bewegung der Einheiten beeinflusst. So können Einheiten im Nebeltal beispielsweise nur mit anderen Einheiten gemeinsam das Gebiet verlassen und zudem dürfen sie nur in verschiedene Gebiete gesetzt werden. Das führt dazu, dass unsere Züge noch genauer geplant sein müssen. Welche Einheitsart stellt man wo hin? Wie komm ich am besten an mein selbstgestecktes Ziel? In Dragon Dale muss man sich vieler Gedankenpuzzle stellen, denn schon der kleinste Fehler könnte bestraft werden.
Harte Asymmetrie, übersichtlich gestaltet
Bei unseren Proberunden kam uns oft Root von Leder Games in den Kopf. Klar, denn auch Root besitzt unterschiedliche Fraktionen mit unterschiedlichen Zielen und Fähigkeiten. Doch anders als bei Root folgt jeder Stamm dem selben Grundgerüst. So ist ein Zug in 6 Phasen aufgeteilt: Start der Runde, Hauptaktionen, Volkseffekt, Drachen-Bewegung, Drachen-Reaktion & Neue Befehle. Einen Unterschied gibt es hier nur beim Volkseffekt, welcher immer nach den Hauptaktionen aktiviert wird. Da auf den persönlichen Tableaus jeder Schritt einzeln angegeben ist, kommt man hier ein wenig was schneller ins Spiel als bei Root.
Schon nach wenigen Runden hat man den Dreh raus, auch weil die Hauptaktionen im Grunde recht einfach sind. In der Hauptaktions-Phase können wir zwei von vier Aktionen wählen: Erkunden, Planen, Karte ausspielen und einen Machtzuwachs nutzen. Während wir Erkunden nur als erste Aktion wählen können, dürfen wir Planen nur als zweite Aktion nutzen. Der Rest der Aktionen kann sowohl als erste oder als zweite Aktion ausgeführt werden. Beim Erkunden bewegen wir unsere Einheiten auf der Karte fort; beim Planen nehmen wir alle Karten unseres Ablagestapels auf die Hand; beim Machtzuwachs ziehen wir die obersten zwei Karten des Boost-Stapels und entscheiden uns für eine Karte – diese kommt auf den Ablagestapel; und beim Karte ausspielen, spielen wir eine Karte aus unserer Hand aus.
Jede Aktion ist übersichtlich umschrieben und jede Karte gut erklärt. Die hohe Komplexität von Dragon Dale kommt daher, dass man gut überlegen muss, wie und wann man diese Aktionen nutzt und kombiniert.
Große Ehrfurcht vor dem Drachen
Einmal pro Runde bewegt sich der Drache über das Spielfeld. Der Drache ist eine mächtige Kreatur, dessen Stärke davon abhängt, wie wütend der Drache über unser Volk ist. Abzulesen ist dies an der sogenannten „Fury-Leiste“. Je nachdem welches Volk wir spielen, kann es für uns im Vorteil sein, den Drachen eher zu besänftigen oder zu verärgern. Denn mit seiner Wut steigern wir unsere Kampfstärke für bestimmte Befehlskarten unserer Einheiten.
Wohin er sich bewegt wird anhand von Karten entschieden. Je nachdem welche Karte gezogen worden ist, bewegt er sich im inneren oder äußeren Ring – markiert durch die hellblau umrandeten Gebiete – ins angrenzende Gebiet weiter. Unsere Züge sollten wir dementsprechend auch auf die Bewegung des Drachens abstimmen. Hier müssen wir einschätzen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass sich dieser in unser Gebiet bewegt und eine Begegnung bzw. einen Kampf gegen ihn auslöst wird. Sind wir gut genug vorbereitet, so kann dies für uns sogar im Vorteil sein, denn manch ein Volk benötigt den Drachen, um sein Ziel zu erfüllen.
Das wohl ambitionierteste Projekt von Corax Games
Dragon Dale ist das wohl ambitionierteste Projekt von Corax Games und wurde in enger Zusammenarbeit mit Autor Peter Kuhn entwickelt. In unseren Testpartien waren wir durchaus angetan von dem innovativen Spieldesign, dass keiner von uns so in der Form schonmal erlebt hat. Anfangs war es ein wenig was schwer in das Spiel und seine Völker einzufinden, doch nach den ersten Runden flutschte das Spiel gut runter und machte viel Freude.
Zu erwähnen ist, dass Dragon Dale nichts für Gelegenheitsspielende oder für Personen ist, die nicht auf knallharte Strategie stehen. Man muss es schon mögen sich in das Spiel reinzufuchsen und während des Spiels Strategien im Voraus zu entwickeln und auf Rückschläge mit neuen Ideen zu reagieren, denn Dragon Dale ist genau das: Ein großer Strategiekracher, bei dem gute Voraussicht und Planung essentiell ist und der eine große Menge Spaß macht. Der Wiederspielwert ist zudem enorm, da man allein mit den vier verschiedenen Fraktionen immer wieder neue Spielstile ausprobieren kann.
Am 07. Dezember startet das Spiel in der Spieleschmiede. Mehr Infos zum Spiel findet ihr auf der Facebook-Seite von Corax Games.
Infos zu Dragon Dale
Spielerzahl: 2 – 4 Alter: ab 14 Jahren Spielzeit: 90 – 180 Minuten Schwierigkeit: Expertenspiel Klassifikation: Area Control, Hidden Movement, Hand Management Autor: Peter Kuhn Illustrationen: Esther Sanz, Gaston Santibanez Engemann, Mehdi Merrouche Verlag: Corax Games Offizielle Website: Link Link zur Kampagne: Spieleschmiede Start der Kampagne: 07. Dezember 2023 |
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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Corax Games 1021810 Abomination - Frankensteins Vermächtnis |... * | 65,00 EUR |
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