Mit dem Ende der SPIEL ’23 beginnen für den Merz Verlag die Vorbereitungen auf die Spielemesse in Essen im nächsten Jahr. Das Fazit fällt insgesamt positiv aus, hier und da äußerten Fans jedoch Kritik oder Verbesserungsvorschläge.
Unter neuer Führung hat das Team des Merz Verlags ein gelungenes Debüt hingelegt: Rund 193.000 Besucherinnen und Besucher zählten die Organisatoren letztlich insgesamt in den Messehallen. Es war voll, aber nicht so voll wie vor vier Jahren – zumindest bezüglich der Fanzahlen gilt die SPIEL aus dem Jahr 2019 noch immer als Referenz. Der grobe Rahmen der Essener Spielemesse hatte sich kaum verändert, ansonsten war kaum noch etwas wie es war: Neues Logo, neuer Look, neuer Hallenfahrplan, ein Maskottchen, neue App, neues Ticketsystem samt neuer, höherer Preise. All die Anpassungen griffen letztlich gut ineinander. Dennoch: Wo an wenigen Tagen fast 200.000 Menschen auf begrenztem Raum kollidieren, passieren Missgeschicke, kommt das Gefühl auf, man könnte an einigen Stellschrauben drehen, um noch weiter zu optimieren.
Kurs auf die SPIEL ’24
Der Erfolg feiern wird man beim Merz Verlag und bei der Spielwarenmesse eG bestimmt, sich auf dem Erfolg ausruhen wohl aber nicht. Florian Hess. Spielwarenmesse-Vorstand und einer der Merz-Verlag-Geschäftsführer, kommentierte im Abschlussbericht zur SPIEL ’23: „Mit der SPIEL wird es genauso spannend weitergehen, da wir in den nächsten Jahren noch viel vorhaben.“ Man werde nun das Feedback auswerten, unter anderem um die SPIEL „weiter zu optimieren“. Heißt: Ab jetzt tickt für die Organisatoren die Uhr, um häufig genannte Kritikpunkt der Fans zu analysieren und womöglich erneut Veränderungen vorzunehmen.
Und Kritik und Verbesserungsvorschläge gab es viele. Unter den besonders häufigen Nennungen findet sich der Wunsch nach einer Entzerrung der Massen in der Messehalle 3. Zwar ging das neue Konzept um themenbezogene Ausstellerplätze insgesamt auf, vor allem bei den Kenner- und Expertenspielen knubbelte es sich insbesondere am Donnerstag und Sonntag teils bis zum Stillstand. „Halle 3 deutlich zu klein für das Besuchsaufkommen, diese muss zwingend entzerrt oder auf 2 Hallen verteilt werden“, schreibt ein Fan auf Facebook. Derartige Vorschläge sind in ähnlicher Form mehrfach zu lesen. Der Grundtenor: die Hype-Halle benötigt eine deutliche Entlastung.
In den übrigen Messebereichen befanden sich die Fan-Mengen überwiegend in einem guten Fluss. Traditionell die einzige Ausnahme: die Galerie mit ihre Futterbuden. Zu Stoßzeiten ist das Gedränge groß, denn in der Galerie bewegt sich meist nur eine schmale Reihe von Leuten. Der Rest steht Schlange für Churros, Kartoffelspiralen oder Pommes. Immerhin: Das kulinarische Angebot konnte sich sehen lassen. Neben den bekannten Standards zwischen Currywurst und Kebab gab Bürger oder Burritos an den Food-Trucks, Pommes in „perversen“ Variationen oder Fladentaschen mit verschiedenen Käseeinlagen. Die Zeit von „Pommes Schranke“ und dazu Cola als alternativloses Mittagessen sind lange vorbei. Grundsätzlich wäre im Außenbereich Platz für noch mehr Food-Autos oder auch eine Verlagerung der Stände, dann müsste jedoch das Wetter mitspielen.
Hier und da sollten die Organisatoren bei den Ausstellerständen noch einmal Hand anlegen, meinen mehrere Besucherinnen und Besucher. Einige der Vorschläge: Kickstarter-Projekte, die noch nicht erschienen sind, gesammelt in eine Halle; deutschsprachige Spiele und internationale Titel trennen; das Taschenlager zentraler anordnen; den Weg vom Haupteingang zur ersten belegten Halle verkürzen; einen eigenen Business-Bereich einrichten oder den „Nerd-Kram“ zurück in eine Halle befördern.
Mehr Sitzkomfort – drinnen und draußen
Was viele Fans auf der SPIEL ’23 vermisst haben, waren gemütliche Sitzgelegenheiten. Wer schwere Spiele schleppt, Kilometer macht in den Hallen, der sehnt sich zwischendurch nach etwas Ruhe und Erholung. „Ein paar mehr Sitzmöglichkeiten beziehungsweise diese etwas mehr verteilt, würde ich mir wünschen“, schreibt eine Facebook-Nutzerin. Auch in den Außenbereichen dürfte die Messe nach Meinung der Fans noch mehr Platz zum Sitzen schaffen: „ein paar Bierbänke und Tische mehr dürften es schon sein.“ Andere wünsche sich nicht nur Sitzplätze, sondern Komfort: „Chill-Out-Sitzsäcke“ an einigen der Hot-Spots. Der Wunsch nach Gemütlichkeit ist offenbar groß: „Die Messe selbst war ein Erlebnis. Allerdings täten Sitzgelegenheiten wirklich gut.“, ist weiter zu lesen. Eine Nutzerin auf Facebook sieht sogar Bedarf an „deutlich mehr menschenwürdigen Sitzgelegenheiten“. Dass Leute – „teilweise wie im Schweinepferch“ – auf dem Boden sitzen müssten, ist ihr ein Dorn im Auge. Das sei einer Veranstaltung dieser Größenordnung nicht würdig.
Rücksäcke und große Taschen gehören nach Meinung vieler Messebesucherinnen und Messebesucher nicht in volle Hallen beziehungsweise ins Gedränge. Bei bestehenden Verboten sollte strenger kontrolliert werden, meinen einige. Andere wiederum fragen zurecht, wohin die Leute mit ihren Spielen sollten, wenn sie keine Transportmöglichkeiten hätten. Derartige Diskussionen zeigen, vor welchen Herausforderungen das Team des Merz Verlags steht, wenn es um die konkreten Planung der Messe geht. Denn klar ist: Ohne Einkaufsmöglichkeiten wäre die SPIEL in Essen eine ungewohnte und im Kern völlig andere Veranstaltung. Im Gegensatz zu reinen Fachbesucherveranstaltungen gehört zum Erleben auf Convention und Messen nämlich auch das Warenangebot, bei dem man sich bedienen kann.
Der Klassiker der Kritik findet sich auch dieses Jahr: die Parkplatzsituation. Wer mit dem Auto anreist und das gern bis direkt vor die Messe tun möchte, muss Wartezeiten in Kauf nehmen, teils lange Strecken mit dem Shuttlebus oder zu Fuß zurücklegen. „Die Parkplätze waren eine Katastrophe, viel viel zu wenig“, ist zu lesen. „Die Parksituation war dieses Jahr auch wieder zeitweise schwieriger….die meisten Parkhäuser waren für Fachbesucher und Händler….als Normalo war es schwieriger..es sollte definitiv besser kommuniziert werden (auch in der App), wann und wie Parkhäuser geschlossen oder voll sind“, so eine andere Besucherin. Manch anderer wünscht sich mehr Informationen über die Parkplatzsituation schon weiter von der Messe entfernt, eventuell über die App.
Auch Kleinigkeiten werden gefordert: Mehr Mülleimer, saubere Toiletten, volle Desinfektionsspender, oder kleine Flaggen an den Ständen, um auf die dort erhältlichen Sprachversionen der Spiele hinzuweisen.
Letztere kam sehr gut an: Mit dem smarten Programm durch die Hallen zu navigieren, war ein Kinderspiel. Man konnte Neuheiten und Verlage suchen, sich eine eigene Favoritenliste zusammenstellen oder kurz Informationen über die verlinkten Webseiten der Verlage checken. Das Handy dürfte dank der interaktiven Applikation nun zur Standardausrüstung eines jeden SPIEL-Fans gehören.
Die Liste der Verbesserungsvorschläge ist lang. Das ist jedes Jahr so. Einiges wird sich ändern, nicht alles wird sich bei einer Veranstaltung dieser Größenordnung jedoch auch umsetzen lassen.
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