Die diesjährige Auflage der Essener Spielemesse ist ein Event der Superlative: die bislang größte SPIEL in ihrer Geschichte ist gleichzeitig auch jene Messe, bei der die Organisatoren ein echten Medien-Boom erleben. Rund 900 einzelne Medienvertreterinnen und Medienvertreter aus aller Welt ziehen durch die Hallen, wie man beim Friedhelm Merz Verlag mitteilt.
Angesichts der vielfältigen Vorberichterstattung über die SPIEL ’23 in Essen und vor dem Hintergrund unzähliger Neuheiten-Vorschauen würde frühzeitig deutlich, dass über die Messe dieses Jahr massiv berichtet werden wird. Dann ein Rumoren: Siebt die SPIEL Medienschaffende aus? Hat sich an der Vergabepraxis etwas verändert?
Zweimal ein Nein, wie PR-Chef Robin de Cleur auf Nachfrage mitteilt. Sogar das Gegenteil ist der Fall, wie Zahlen zeigen: der Friedhelm Merz Verlag hat eine deutlich erhöhte Nachfrage von Presseleute sowie Influencerinnen und Influencern auch tatsächlich bedient.
350 internationale Medien
Die Essener Spielemesse ist ein Event von Weltrang, international beachtet und entsprechend auch bei der Berichterstattung vielsprachig abgedeckt. Plötzlich kamen nach Veröffentlichung eines Web-Beitrag Zweifel am Medienpluralismus auf. Ein zentraler Vorwurf: Die Messe würde Outlets aussieben, sei womöglich strenger, wenn es um die Herausgabe von Presstickets geht. Man würde sich vor der Vergabepraxis in der den vergangenen Jahren abkehren. Zahlen zeigen nun: Bestätigen lässt sich das nicht.
Lediglich die Technik ist offensichtlich eine andere, das haben Medienschaffende bereits bei der Registrierung bemerken können: „Wir haben an der Art der Vergabe der Pressetickets nichts verändert – außer, dass wir auf ein Online-Tool umgestellt haben“, erklärt Robin de Cleur, Kommunikationschef des Friedhelm Merz Verlags. Der einstige Asmodee-PR-Mann füllt die neue Rolle bei der SPIEL ’23 in Essen erstmals aus. In dem Tool hätten sich alle Medienvertreter anmelden und ein Presse-Dauerticket, dass für alle vier Tage gilt, anfragen können, so de Cleur. Nachweise habe man erbringen müssen – die Richtlinien hier sind jedoch aufgrund der bunten Medienwelt insbesondere bei Messen oder Conventions traditionell weniger streng als Presseleute es gewohnt sind: Man konnte auf journalistische Arbeiten oder ein Impressum verweisen, Links zu verschiedenen Kanälen einfügen oder schriftliche Aufträge von Redaktionen anhängen. Der Presseausweis als Arbeitsmittel war nur der Möglichkeiten. „Das Ganze konnte noch durch Kommentare in einem extra Feld konkretisiert werden“, so de Cleur.
Er stand letztlich vor einem Berg aus Arbeit, hatte die Eingänge checken müssen. Kriterien gab es durchaus, jedoch auch viele Chancen. „Ich habe alle Anfragen geprüft und auch etliche Anfragen ablehnen müssen“, erklärt Robin de Cleur. Dabei habe er „natürlich auch die Reichweite als eine Kennzahl nehmen müssen“. Weit über 1.200 Anfragen seien eingegangen. „Dabei habe ich jeden Kanal einzeln bewertet und die Reichweiten nicht addiert, da aus Erfahrung viele Follower einem Medium auf allen Kanälen folgen“. Stattdessen sei der Kanal mit der größten Reichweite oder der einzige angegebene genommen worden.
Dennoch gilt: Eine konkrete Zahl, ab wann ein Medium zugelassen worden sei, habe es nicht gegeben. „Ich habe in der Tat auch Kanäle abgelehnt, die hohe fünfstellige Follower-Zahlen hatten, da sie nicht über die Spielewelt und die Messe berichten“, so de Cleur. Es geht der SPIEL demnach offenkundig um Qualität und nicht Quantität. Etwas Zahlenwerk spielte letztlich trotzdem hinein, um die Menge aus Anfrage überhaupt abarbeiten zu können: „Generell kann ich sagen, dass ich ab einer niedrigen bis mittleren vierstelligen Follower-Zahl einen Kanal näher betrachtet habe“, erklärt der PR-Chef der SPIEL. Diese Reichweite sei dann jedoch „immer nur ein erstes Kriterium“.
Berichte über Spiele und die Branche
In einem zweiten Schritt sei konkret überprüft worden, wie über Spiele berichtet wird oder ob die SPIEL in der Berichterstattung ein abgedecktes Thema ist und auch, wie oft wurde in der Vergangenheit über Events und Messen berichtet wurde. „Es ist uns wichtig, dass die Medien breit über die Neuheiten, die Messe an sich und die Welt der Spiele berichten“, macht Robin de Cleur deutlich.
Ablehnung gab es letztlich. Aber auch in diesen Fällen setzt man beim Friedhelm Merz Verlag auf Kommunikation: „Allen Medien, die ich abgelehnt habe, habe ich dann eine kurze Nachricht geschickt, die ich aufgrund der Menge natürlich nicht immer komplett neu schreiben konnte“, so de Cleur. Einige hätten sich daraufhin gemeldet und noch einmal konkretere Beispiele eingereicht. Davon seien dann bei einigen Einreichungen doch noch positive Entscheidungen getroffen worden. „Leider ist es richtig, dass mir auch mal einzelne Mails durchgegangen sind und ich dementsprechend dann nicht reagiert habe“, so de Cleur. „Das ist ärgerlich, für die Betroffenen und auch für mich, aber hoffentlich auch verständlich bei den sehr vielen Themen und Mails vor einer Messe.“
Hinter dem Verfahren steckt ein Zahlenwerk: Nach Angaben des Veranstalters seien dieses Jahr rund 900 einzelne Medienvertreter akkreditiert worden – und zwar von kleinen Spartenseiten bis zum großen Fernsehsender. Rund 350 Medien kämen nicht aus Deutschland, sondern aus der ganzen Welt – darunter aus Europa, aber auch Japan, Brasilien, Australien oder den USA.
Und im vergangenen Jahr? Die SPIEL habe in 2022 „etwas über 500 Pressetickets“ vergeben, bilanziert Robin de Cleur. „Wir haben also eine deutlich erhöhte Nachfrage zu bewältigen gehabt.“
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