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Wenn man tief im Brettspielhobby steckt, vergisst man schnell, dass wir, gerade bei Kenner- und Expertenspielen, doch nur eine kleine Gruppe sind. Der Großteil spielt gelegentlich mal etwas und dann doch eher Titel aus dem Familienspielsegment. Genau auf die Gruppe der Wenig- und Gelegenheitsspieler zugeschnitten ist „Influencer! #fame #shame #game“. Mit einfachen Regeln, variabler Personenzahl und ein guter Portion Humor spricht das Spiel diese Zielgruppe an. Wir haben uns in die Welt der Influencer gewagt und mussten dabei den ein oder anderen Shitstorm ertragen.
Ein gut gewähltes und umgesetztes Thema kann einem Brettspiel den entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Spielen verschaffen. Ist das Thema außergewöhnlich umso mehr. Der Kölner Verlag Ornament Games bringt uns auf spielerische und satirische Weise die Welt der Influencer näher. Die Spielenden hetzen von einem Ort zum nächsten, um die besten Posts verfassen zu können.
Thematisch ist das Spiel etwas „höher“ anzusiedeln, als es die Spielmechanik vermuten lassen würde. Der für mich sehr gelungene Humor und die mit viel Liebe zum Detail gestaltete Spielwelt entfaltet ihr volles Potential wahrscheinlich noch nicht bei Kindern ab 8 Jahren. Daher wird der Humor des Spiels auch ab 12 Jahren empfohlen. Das Spiel geht dabei aber nie unter die Gürtellinie, sondern schafft den schwierigen Spagat zwischen Kinderfreundlichkeit und Unterhaltsamkeit für Erwachsene.
Leicht zu lernen
Die Regeln des Spiels sind leichter zu verstehen als jeder Social Media-Algorithmus.
Jeder Zug besteht aus zwei Teilen, Zu Beginn wird eine Ereigniskarte gezogen. Diese wird verdeckt auf die Hand genommen außer sie zeigt eine Sofortaktion. Von einem Hackerangriff über einen Energydrink bis hin zu einer heimlichen Liebschaft kann sich alles Mögliche ereignen.
Im zweiten Teil des Zuges darf man seine eigene Spielfigur um bis zu vier Felder weit bewegen. Ziel der Bewegungen ist in den meisten Fällen das Erfüllen von Challenges, die einem neue Follower bringen.
Die Challengekarten zeigen zwei Orte, die man in der angegebenen Reihenfolge besuchen muss.
Eine besondere Form der Challenge ist die YOLO-Challenge. Hierbei handelt es sich um illegale Aktionen, die nur durchgeführt werden können, wenn die Polizei aktuell nicht vor Ort ist oder einem von den Mitspielenden durch Ausspielen einer Ereigniskarte auf den Hals gehetzt wird. Hat man eine Challenge erfüllt, wählt man aus zwei gezogenen Challenges eine neue aus. So besitzt man immer drei Challenges.
Eine besondere Location ist das Café. Hier gibt es die Café-Karten, die unterschiedliche Aktionen erlauben. Zudem kann man sich bei einer entspannten Tasse Kaffee auch von einem Shitstorm erholen (Digital Detox).
Dieser bewegt sich durch Ereignis- oder Café-Karten oder kann durch Digtal Detox entfernt werden. Erhält man ihn, so verliert man temporär 100.000 Follower und erhält für jede erfüllte Challenge 50.000 Follower weniger als angegeben.
Wem zu erst 1 Million Follower folgen, der gewinnt das Spiel.
Infos zu Influencer! #fame #shame #game
Personenzahl: 2-6 Personen Alter: ab 8 Jahren Spielzeit: 25-70 Minuten Schwierigkeit: Familienspiel Langzeitmotivation: ganz gut Klassifikation: Pick up and Deliver, Take That Spielidee: Stefan Scheidtweiler und Christian Schäfer-Scheidtweiler Illustrationen: Aleksandr Khomutovskyi, Oscar Toons, Daniel Wilwers Verlag: Ornament Games Offizielle Website: Link Erscheinungsjahr: 2022 Sprache: deutsch Kosten: 30 Euro |
Fazit
Ein Spiel muss sich immer am eigenen Anspruch und den Erwartungen der Spielenden, die sich daraus ableiten, messen. Im Fall von Influencer! #fame #shame #game ist dieser Anspruch klar. Es will ein Familienspiel sein, das wirklich jeder in wenigen Minuten verstehen und mitspielen kann. Genau das schafft es hervorragend. Für Expertenspielende mag dies spielmechanisch wahrscheinlich zu wenig bieten, doch hier kommt das sehr gut umgesetzte Thema zum tragen.
Da man eben die wenigsten Menschen täglich mit einem Anachrony, Underwater Cities oder On Mars an den Spieltisch bekommt, ist es super, wenn man auch Spiele aus der Familienspielkategorie besitzt. Hier kann Influencer! #fame #shame #game mit seinem besonderen Thema herausstechen.
Humor, gerade wenn er nicht nur in der Anleitung, sondern auch im Spiel präsent ist, funktioniert bei weitem nicht immer und für alle. Die satirische Art, mit der das Thema „Influencer“ hier umgesetzt wurde, funktioniert für mich super. Gerade der Humor ist es, der meiner Meinung nach dem Spiel dabei hilft, so gut für verschiedene Brettspielerfahrungsstufen zu funktionieren.
Die kurzen Züge führen dazu, dass die Downtime gering bleibt. Trotzdem spielte sich das Spiel für uns am besten mit drei bis fünf Personen. Darunter passiert einfach zu wenig und zu sechst und zum Teil schon zu fünft dauert es doch etwas zu lange.
Das Brettspiel „Made in Germany“ kommt mit gutem Material, an dem es nichts auszusetzen gibt. Auch hier merkt man, dass sich Gedanken gemacht wurden, um das Spiel passend für die geplante Zielgruppe zu gestalten. Das Material ist „einfach“ gehalten ohne dabei billig zu wirken und fällt so super in den preislichen Rahmen für Gelegenheitsspieler. Besonders praktisch ist die extra dünne Box, dank der das Spiel problemlos im Spieleschrank untergebracht werden kann.
Wer als Vielspieler nichts gegen leichtere Kost hat, mit Take That-Elementen umgehen kann und einfach eine lustige und entspannte Partie spielen möchte, kann mit Influencer! #fame #shame #game eigentlich nicht viel falsch machen, besonders, wenn sich die Suche nach einem Spiel mit Gelegenheitsspielern bis jetzt immer schwierig gestaltet hat.
Für Familien mit Kindern passt dieses Spiel aber rein von der Spielmechanik am besten. Es kann zudem als kleiner Denkanstoß genutzt werden, auch wenn nie mit erhobenem Zeigefinger auf Dinge gezeigt wird.
Vorschau | Produkt | Bewertung | Preis | |
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