Plättchenlegespiele gibt es wie Sand am Meer. Ständig kommen neue hinzu. Der Mechanismus ist hier dann in der Regel mehr oder weniger identisch. Um etwas zu bieten, was ein Spiel etwas aus der Masse herausstechen lässt, muss man sich an anderen Stellen umsehen. Im Falle der Schmidt Spiele-Neuheit „Luminos“ hat man sich hier etwas für die Wertung überlegt.
Das Aufbauen eines eigenen Himmelsreich bildet die thematische Grundlage des Spiels. So klingt es deutlich glamouröser als es das sehr abstrakte Puzzeln von drei unterschiedlich farbigen Symbolen im Endeffekt macht. In jeder Runde wählt man eines der ausliegenden Plättchen aus und puzzelt daraus ein schön leuchtendes Himmelszelt. Wie gut uns das Plättchenlegen gefallen hat, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Sonne, Mond und Sterne
Die bekannten Legeregeln, die man aus der Vielzahl von Plättchenlegespielen kennt, gelten auch in Luminos. Neue Plättchen werden so angelegt, dass eine Seite des neuen Plättchens an mindestens eine Seite bereits liegender Plättchen angrenzt.
Die Plättchen kommen aus der offenen Auslage in der Mitte, die für jede Runde neu ausgelegt wird, indem so viele Plättchen wie Spielende gezogen werden. Da jede Runde der Startspielermarker weitergegeben wird, haben alle mal die große Auswahl an Plättchen. Sollte nichts passendes dabei sein, kann man auch ein zufälliges Plättchen aus dem Beutel ziehen.
Vervollständigt man beim Anlegen ein oder mehrere 2×2 Quadrate aus Plättchen, so wertet man jedes dieser Quadrate einzeln. Dabei zählt man, wie viele Symbole jeder Art man hat. Die Anzahl des seltensten Symbols wird im obersten freien Feld der entsprechenden Spalte auf dem eigenen Wertungszettel eingetragen. Dies können auch mehrere Symbole sein. Um hier ein bisschen Einfluss nehmen zu können, starten alle mit einem Extramarker für jedes Symbol. Diese können beim Platzieren eines Plättchen darauf gelegt werden und verändern so die Anzahl der Symbole auf diesem Plättchen.
Das Spiel endet, sobald eine Person die Zielzeile auf ihrem Wertungszettel erreicht. Welches diese ist, hängt von der Personenzahl ab. Nach Abschluss der laufenden Runde folgt die Schlusswertung.
Nun streicht jeder auf dem eigenen Punktezettel die Zeilen durch, in denen nicht alle drei Symbole eingetragen wurden. Die Summe für jedes Symbol wird nun ermittelt und addiert. Wer die Zielzeile erreicht hat, erhält sechs zusätzliche Punkte. Weitere drei Punkte gibt es für jeden übrig gebliebenen Extramarker, den man noch besitzt. Wer nun die meisten Punkt hat, gewinnt.
Infos zu Luminos
Personenzahl: 2 bis 4 Personen Alter: ab 8 Jahren Spielzeit: 30 Minuten Schwierigkeit: Familienspiel Langzeitmotivation: mittelmäßig Klassifikation: Plättchenlegespiel Spielidee: Kirsten Hiese Illustrationen: Lukas Siegmon Verlag: Schmidt Spiele Offizielle Website: Luminos Erscheinungsjahr: 2024 Sprache: deutsch Kosten: 26 Euro |
Fazit
Luminos ist klassisches Plättchenlegespiel, das mechanisch nichts neu macht. Der Reiz des Spiels kommt aus der Wertung. Hier gibt es ein paar wirklich interessante Strategien, die man verfolgen kann. Mit ein paar einfarbigen Quadraten früh im Spiel kann man sich große Punktzahlen sichern, muss anschließend aber schauen, dass man auch hinterher kommt und am Ende nicht nur zwei oder drei Zeilen für die Wertung zu haben. Man kann aber auch von Anfang an Richtung Ziel „sprinten“ und die anderen so zum reagieren zwingen.
Spielen mehr Personen mit, verliert das Spiel aber Optionen, da es einfach nur weniger Runden werden, ohne dass man in diesen mehr machen könnte. Eigentlich ist es sehr solitär und auch Auswahl der Plättchen ist dabei nicht wirklich interaktiv oder spannungsgeladen, da man sowieso nicht vorausplanen kann. Mit zwei Personen fühlt es sich zudem sehr stockend an, da permanent der Startspielermarker herum gereicht wird und zwei Plättchen gezogen werden. Da ist die Auswahl dann immer sehr begrenzt – egal ob man eine Runde beginnt oder nicht.
Uns hat das so gestört, dass wir schon nach der ersten Partie entschieden haben, im Spiel zu zweit immer vier Plättchen zu ziehen, so dass beide jeweils zwei Mal in einer Runde dran sind. Das beruhigt den Spielfluss und öffnet mehr Möglichkeiten. Zu zweit ist auch die Spielzeit sehr angenehm. So ist Luminos als kleines Spiel für Zwischendurch ganz nett. Zu dritt und viert zieht es sich aber dann doch sehr schnell.
Die Optik passt irgendwie zur Hauptmechanik. Sie ist zwar klar, aber dabei so fantasielos, dass es einfach kaum Freude bereitet, sich auf das „Thema“ einzulassen. Andere abstrakte Spiele wie Nova Luna oder Sagani, die beide auch von Lukas Siegmon illustriert wurden, spielen optisch in einer ganz anderen Liga. Am Material gibt es von der Qualität her nichts auszusetzen. Die Plättchen sind stabil genug und werden viele Runden im Beutel überstehen.
Für Gelegenheitsspieler kann Luminos sicher funktionieren. Die Regeln sind in wenigen Minuten gelernt und die Entscheidungen, die man treffen kann, sind alle problemlos zu überblicken. Menschen, die viel spielen, werden dem Spiel eher nicht viel abgewinnen können. Für uns funktioniert es noch mit der kleinen Hausregel als Absacker zu zweit – darüber hinaus greifen wir bei abstrakten Plättchenlegespielen aber lieber zu anderen Vertretern des Genres.
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