Süß, süßer, Tiny Woodys. Das niedliche Kartenspiel wurde Anfang des Jahres mit Hilfe von knapp 200 Personen, die das Crowdfunding auf startnext unterstützt haben, realisiert. Die Spielenden übernehmen hier die Rolle eines der sechs Waldtiere und versuchen, vier unterschiedliche Woodys ihrer Art zu sammeln. Wem dies zuerst gelingt, gewinnt das Spiel. Doch man sollte sich vom süßen Artwork nicht täuschen lassen. Wenn die Mitspielenden mit dem Wetter im Bunde sind, werden die eigenen Pläne schnell durcheinandergewirbelt.
Die namensgebenden Woodys sind Naturgeister. Als Eule, Elster, Hase, Wildschwein, Igel oder Eichhörnchen versuchen die Spielenden vier unterschiedliche dieser Naturgeister im eigenen Bereich zu sammeln. Jedes Tier hat dabei eine bestimmte Art Woodys, die gesammelt werden muss. So will die Elster glitzernde Mineralien oder das Wildschwein schmackhafte Pilze sammeln. Wer zuerst die geforderte Anzahl Woodys im eigenen Sammelbereich und Versteck liegen hat, gewinnt. Die Rolle, die man selbst einnimmt, ist dabei geheim und sollte durch cleveres Ausspielen der Woodys auch möglichst lange vor den Mitspielenden verborgen bleiben.
Kleines Kartenspiel, großer Ärgerfaktor
Um mit dem Spielen beginnen zu können, muss man nicht viel lernen bei Tiny Woodys. Im eigenen Zug darf man zwei der drei möglichen Aktionen ausführen. Zweimal die gleiche auszuführen ist nicht erlaubt.
Die erste Möglichkeit ist das Ziehen von drei Karten des aktuellen Jahreszeitenstapels. Von diesen gibt es vier, die nach und nach durchgespielt werden. Die Woodys sind gut verteilt in den einzelnen Jahreszeiten, so dass man nicht schon im Frühling alles sammeln kann, was für einen Sieg nötig wäre. Am Ende des eigenen Zuges muss man, solange man keine Karteneffekte hat, die das Handkartenlimit erhöhen, auf vier Karten abwerfen.
Die zweite und dritte Möglichkeit im Zug sind das Ausspielen eines Woodys in den eigenen Sammelbereich beziehungsweise das Verschieben eines bereits gespielten Woodys ins eigene Versteck. Dort sind die Karten vor fast allen Karteneffekten geschützt. Hat man im Sammelbereich oder im Versteck zwei gleiche Karten, werden diese kombiniert und man darf den Effekt der Karte nutzen. So kann das Handkartenlimit erhöht werden, mehr Karten gezogen oder ausgespielt werden oder die Anzahl Ereigniskarten, die pro Zug gespielt werden dürfen, erhöht werden. Auch Einmaleffekte können so aktiviert werden. Kombinierte Woodys zählen als eine Karte.
Die Ereigniskarten sind das take-that-Element des Spiels. So spült der Regen beispielsweise die Handkarten aller Spielenden weg. Danach werden von allen zwei neue Karten gezogen. Mit der Sonne darf man sich eine Handkarte eines Mitspielenden aussuchen und der Blitz zerstört einen im Spiel befindlichen Woody. Diese und weitere Wettereffekte sorgen für unvorhersehbare Wendungen, die nicht selten auf wenig Begeisterung der anderen Personen am Tische stoßen. Standardmäßig darf eine Ereigniskarte pro Zug ausgespielt werden.
Das Spiel endet, sobald eine Person mindestens vier unterschiedliche Woodys, die zur eigenen Rolle gehören, gesammelt hat.
Infos zu Tiny Woodys
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Spielerzahl: 2- 5 Personen Alter: ab 8 Jahren Spielzeit: 40-60 Minuten Schwierigkeit: Familienspiel Langzeitmotivation: mäßig Klassifikation: Kartenspiel Spielidee: Dana Peter, Maik Werner Illustrationen: Dana Peter Verlag: Tiny Tami Offizielle Website: Link Erscheinungsjahr: 2023 Sprache: Deutsch Kosten: 20 Euro |
Fazit
Das Spiel lebt absolut von dem supersüßen Artwork auf den Karten. Egal welche Karte man zieht, irgendwie sieht jede neue Karte noch knuffiger aus als die Karten, die man bis dahin auf der Hand hatte.
Dank der einfachen Regeln und der gut geschriebenen Anleitung (oder dem Regelvideo) ist das Spiel sehr schnell gelernt und es kann sofort losgehen. Vielspieler werden mit den drei Aktionen keinerlei Probleme haben und auch Gelegenheitsspieler haben das Spiel nach wenigen Minuten verstanden.
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Durch die Beschränkung auf zwei Aktionen pro Zug sind diese auch schnell ausgeführt, da man in der Regel in den Zügen der Anderen planen kann, was man als nächstes tun möchte. Mit der Zeit fühlt sich diese geringe Varianz in den Aktionen aber gerade bei wiederholten Partien etwas monoton an.
Auch wenn die Spielzeit in der Regel unter der angegebenen Zeitspanne bleibt, kann es gefühlt zu lange dauern. Mit wachsender Personenzahl verstärkt sich dieses Gefühl noch. In den Regeln werden als ideale Besetzung 3 oder 4 Personen empfohlen. Dem können wir uns anschließen. Zu zweit passiert einfach nicht genug, auch im Hinblick auf die Ereigniskarten, und in Vollbesetzung zu fünft ist das Spiel, für das was es bietet, zu zeitintensiv.
Was das Spiel trotz der wenigen Aktionsmöglichkeiten interessant hält, sind die Ereigniskarten mit ihren Wettereffekten. Diese sind eigentlich immer fies für die Person, die davon getroffen wird. Diese Art von take-that-Interaktion ist sicher nicht für jeden geeignet. Lässt man sich jedoch darauf ein, bieten die Wettereffekte im Spiel eine willkommene Abwechslung mit überraschenden Auswirkungen. Ein zum richtigen Zeitpunkt eingesetzter Regen kann den Gegnern den sicher geglaubten Sieg noch entreißen.
Langfristige Planungen sind im Spiel nicht nur wegen der unvorhersehbaren Wettereffekte schwierig. Auch das Kartenglück zwingt einen, sich mit dem, was man gerade auf der Hand hat, zu arrangieren. Um zu gewinnen, ist das Kombinieren gleicher Woodys zur Nutzung ihrer Effekte unverzichtbar. Wer hier nicht das Richtige zieht, wird das Nachsehen haben. Es hilft zuerst eine funktionierende Mini-Engine aufzubauen, um dann in wenigen Zügen die eigenen Woodys auszuspielen.
An den Karten als einzige Spielkomponente ist nichts auszusetzen. Die Qualität stimmt. Auch die Symbole, Texte und Effekte sind hier klar dargestellt, so dass der Spielfluss nicht Weise gestört wird.
Insgesamt ist Tiny Woodys eine nettes Kartenspiel, das das Genre nicht revolutioniert, aber vor allem mit einer herausragenden Optik überzeugen kann. Vielspieler wird es langfristig eher nicht fesseln können, aber Gelegenheitsspieler und Familien können hier guten Gewissens zu greifen, wenn sie sich mit dem Ärgerfaktor anfreunden können.
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