Die Gamescom 2021 wird vom 26. bis 28. August stattfinden. In welchem Format, dazu befragen die KoelnMesse und der Bundesverband der Games-Branche derzeit die Fans. 2029 strömten noch knapp über 370.000 Besucher in die Kölner Messehallen, 2020 waren es plötzlich null. Corona. Wie die Gamescom sich im Jahr 2021 präsentieren wird, darauf wird, laut E-Mail, derzeit gefeilt. Möglich ist dabei vieles, wirklich wahrscheinlich allerdings nur wenig.
Gamescom 2021: Virtuellen Warteschlagen und Preise
Die zentrale Frage und vermutlich eine der wichtigsten für die Gamescom-Organisatoren: Würdest du dieses Jahr bei entsprechenden Hygiene-und Sicherheitsstandards an einer Gamescom vor Ort in Köln teilnehmen? Von den Antworten hängt vermutlich vieles ab. Aufgrund der pandemischen Lage ist das öffentliche Leben weitestgehend lahmgelegt, in der Veranstaltungsbranche geht nichts mehr. Die Menschen haben sich inzwischen damit arrangiert, sodass die einleitende Frage der KoelnMesse durchaus berechtigt ist. Nur weil eine Gamescom 2021 vor Ort stattfinden könnte, würden Fans nicht automatisch in Massen in die Messehallen strömen – schon gar nicht bei der internationalen Ausrichtung der Gamescom, die die Lage für die Organisatoren deutlich verkomplizieren dürfte.
Auch in den folgenden Fragen dreht sich vieles um die Sicherheitsstandards. Was müssten die Organisatoren also tun, damit Fans möglichst unbeschwert, zumindest aber mit einem guten Gefühl eine der größten Gaming-Veranstaltungen weltweit besuchen? Digitale Warteschlangen mit festen Slots könnten das Geschehen an den Ständen entzerren, Kontakt- und Rückverfolgungsmöglichkeiten dürften mit Sicherheit gefordert werden und auch leerere Messehallen wären als geforderte Sicherheitsanforderung sehr wahrscheinlich.
Viele Fans würde es trotz Pandemie freuen, wenn eine Gamescom 2021 vor Ort in Köln stattfinden könnte. Auch die Preisgrenze fragen die Organisatoren ab. Eine Wildcard für 147 Euro? Für 122,50 Euro? 98 Euro? 73,50 Euro oder noch weniger? Die Veranstalter wollen wissen, wo Fans ihre persönliche Schmerzgrenze ziehen, wenn es um den Eintritt geht. Bei der vergangenen Gamescom lag ein Wochenend-Ticket bei 22 Euro.
Die Fragen geben einen vagen Hinweis auf einen möglichen Weg: Weniger Besucher, weniger Aussteller, viel mehr Sicherheit – das könnte dafür deutlich teurer werden.
Insgesamt halten sich die Organisatoren bedeckt, was die Ausgestaltung der Gamescom 2021 angeht. Aus gutem Grund, denn wirklich absehbar ist nicht, was im Sommer passieren und wie die Corona-Lage aussehen wird. Würden Impfungen ab dem zweiten Jahresquartal an Fahrt auf nehmen, wäre das zumindest ein Lichtblick – auch wenn eine Durchimpfung der Bevölkerung bis zur Gamescom kaum wahrscheinlich erscheint. Dürften dann – analog zu den Ideen von Eventim – geimpfte Fans vor Ort teilnehmen und alle anderen per Stream? Die Situation ist derzeit vermutlich für die Organisatoren eher eine Art Glücksspiel entsprechend vorsichtig agiert man. In rund einem Monat würde man normalerweise Tickets für die Gamescom kaufen können. Ob das auch in diesem Jahr der Fall sein wird, und wenn ja, für welches Format der Gamescom 2021, bleibt abzuwarten.
Am Ende hängt die Entscheidung für oder gegen Vor-Ort-Messe, Hybrid-Event oder Online-Vollformat ohnehin nicht nur von der KoelnMesse und dem Branchenverband ab, sondern von den behördlichen Stellen, die Eindämmungsmaßnahmen beschließen oder Sicherheitsvorgaben einfordern. Auch die Frage nach Corona-Tests schwebt dann im Raum: die Testlandschaft soll ausgeweitet werden. Müssten Besucher der Gamescom 2021 sich dann vorab vor Ort testen lassen? Wie sicher wäre das tatsächlich? Und viel mehr: Könnten Fans und Veranstalter die für ein strenges Hygienekonzept notwendigen Kosten überhaupt tragen?
Und dann ist da noch eine Art logistische Einschränkung: Eine der Messehallen wird derzeit als Impfzentrum genutzt. Der Betrieb wird am Montag aufgenommen. Bestenfalls wird dann zukünftig mit einer möglichst hohen Auslastung geimpft. Auch diesen besonderen „Publikumsverkehr“ gilt es dann vermutlich bei der Durchführung einer physischen Messeveranstaltung zu berücksichtigen.